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Club Kalaschnikow

Club Kalaschnikow

Titel: Club Kalaschnikow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polina Daschkowa
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Kaffeemühle und schüttete Kaffeebohnen hinein.
    »Jetzt geht dieses Gedröhne wieder los. Ich kann dieses Geräusch nicht ertragen«, sagte Kalaschnikow zerstreut und ging ins Wohnzimmer.
    Margarita trat ganz dicht an Katja heran, um nicht gegen die Kaffeemühle anschreien zu müssen.
    »Dann ist jetzt ja alles klar, mit den Anrufen und auch mit den Holzspänen im Kopfkissen«, sagte sie. »Man hätte sich gleich denken können, daß Olga nicht ganz richtig im Oberstübchen ist«, – Margarita verdrehte ausdrucksvoll die Augen und tippte sich mit dem Finger an die Stirn –, »aber ich fühle mich jetzt ganz scheußlich. Du weißt ja, wir waren zusammen in einer Klasse. Aber ehrlich gesagt, ich konnte mir nicht vorstellen …«
    »Margarita, hör auf. Was hast du damit zu tun? Ach ja, was ich dich noch fragen wollte, warst du mit Sweta Petrowa bekannt?«
    Katja wußte genau, daß sie das schon einmal gefragt hatte. Jetzt beobachtete sie aufmerksam Margaritas Gesicht. Die senkte den Blick, strich sich durchs Haar und sagte leise:
    »Wieso war? Ich bin auch jetzt noch mit ihr bekannt. Ich habe die idiotische Angewohnheit, Mitleid mit solchen Pechvögeln zu haben und mich um sie zu kümmern. Und die Pechvögel haben die Angewohnheit, sich mir an den Hals zu hängen. Mit Sweta ist es genauso.«
    »Sie ist ermordet worden«, sagte Katja leise, stellte die Kaffeemühle ab und beobachtete weiter Margaritas Gesicht.
    »Sweta? Wie furchtbar! Wie denn? Wann?!« Die Reaktion war völlig angemessen, die grünen Augen waren vor Schreck und Erstaunen weit aufgerissen.
    »Am späten Samstagabend ist Sweta auf einer verlassenen Baustelle in Konkowo erdrosselt worden. Die Miliz glaubt, es sei Raubmord. Am besten, du rufst mal ihre Mutter an,Ella Anatoljewna. Sie hat so herzlich von dir gesprochen. Es geht ihr jetzt wirklich schlecht.«
    »Woher weißt du das über Sweta alles so genau?«
    »Ella Anatoljewna war bei dem Beerdigungsessen, sie hat sich beklagt, daß Sweta verschwunden sei. Am Dienstag habe ich sie angerufen, um mich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Ich mußte dann zu ihr fahren, und anschließend sind wir zusammen zur Miliz gegangen.«
    »Wieso? Stehen sie dir so nahe?«
    »Es sind Freunde aus der Kindheit.«
    »Beide?« Margarita lachte nervös auf.
    »Ja, beide. Ella Anatoljewna war die Friseurin meiner Mutter. Sweta wurde zu allen Geburtstagen und Festen eingeladen. Ich kenne beide seit meinem fünften Lebensjahr. Und du kennst Sweta wahrscheinlich vom Theater? Sie war ja Maskenbildnerin im Maly-Theater. Die Welt ist erstaunlich klein.«
    »Ja, erstaunlich.« Margarita seufzte. »Ich wußte, mit Sweta nimmt es noch ein böses Ende. Händlerin auf dem Trödelmarkt, und dann diese unmöglichen Leute, mit denen sie verkehrte.«
     
    »Weißt du, Kindchen«, begann Kalaschnikow, nachdem sie sich im Wohnzimmer um den Couchtisch gesetzt hatten, »ich kenne dich schließlich schon, seit du ein Baby warst, daher wollen wir offen reden und die Dinge beim Namen nennen. Du bist eine begabte Tänzerin, ein wunderbarer, kluger Mensch, aber in solchen profanen Dingen wie Geld und Geschäften bist du ein völliger Laie. Die enormen Belastungen, die jetzt auf dich zukommen, übersteigen deine Kräfte. Ich denke dabei an das Casino, das heißt an die fünfzehn Prozent aus der Aktienmehrheit, die dir als gesetzliches Erbe zustehen.«
    Katja hörte schweigend zu, ohne ihn zu unterbrechen. Margarita schien das Gespräch überhaupt nicht zu interessieren.Sie stand auf, ging mit gelangweilter Miene zum Bücherregal, fuhr mit dem Finger über die Buchrücken, kauerte sich dann hin und sah die Videokassetten durch, die in mehreren Reihen ganz unten im Regal standen.
    »Also«, fuhr Kalaschnikow fort und trank in kleinen Schlucken seinen Kaffee, »fünfzehn Prozent, das ist viel und zugleich auch wenig. Viel im Sinne von Verantwortung und Kopfschmerzen, wenig im Sinne der Einkünfte. Was dir dein Anteil einbringen wird, reicht kaum für den Unterhalt des Theaters. Ein Theater für klassisches Ballett ist nicht gerade ein billiges Vergnügen. Verstehst du, was ich meine?«
    Katja nickte schweigend.
    »Bei der bisherigen Kräfteverteilung hatte das Casino einen konkreten Chef. Aber jetzt, wenn fünfzehn Prozent von den sechzig, die Gleb gehörten, an dich gehen, ergibt sich eine unsinnige Situation. Es wird kaum Gewinn geben. Niemand ist da, der das Geschäft in die Hände nimmt. Ich bin zu beschäftigt, um die Verantwortung für

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