Club Noir - 1
wohliges Prickeln legte sich auf ihre Haut. Sein warmer Atem vermischte sich mit ihrem. Sie schloss die Augen, als wartete sie auf einen wunderbaren Traum. Ganz leicht reckte sie ihm das Gesicht entgegen. Ihre Lippen öffneten sich einen winzigen Spalt.
Obwohl ihr Verstand sich gegen ihn wehren wollte, genossen all ihre Sinne den erlösenden Kuss. Zunächst vorsichtig tastend steigerte sich Andrews Liebkosung in eine Forderung nach mehr. Seine Zunge spielte mit der ihren, umkreiste sie, zog sich zurück und streifte ihre Lippen.
Er ließ abrupt von ihr ab, sah sie an und beobachtete, wie sie ungläubig die Brauen zusammenzog.
„Sie sind also wirklich der Meinung, dass ich besser gehen sollte?“
Jesses Finger verkrallten sich in ihrer Tasche. Sie schüttelte den Kopf. Natürlich wollte sie nicht, dass er ging! Aber er machte es ihr auch nicht leicht. Er quälte sie auf eine sanfte und gleichzeitig so hinterhältige Art. Wieder von ihr zurückgewichen, ließ er den Moment der Berührung viel zu flüchtig erscheinen.
„Sag es mir“, forderte er sie auf. „Bitte mich darum.“
„Was?“
Sie erwachte aus ihrem Traum und starrte Andrew ungläubig an, als er sich Stück um Stück von ihr entfernte. Flehend streckte sie eine Hand nach ihm aus. Doch alles, was sie erntete, war kühle Abweisung. Jesse erkannte, dass es nur diesen einen Weg gab.
„Bitte!“
Er legte den Kopf schief und wartete ab.
„Bleib bei mir. Lass mich nicht alleine.“
„Ist es wirklich das, was du willst?“
Zögernd kam er wieder auf sie zu. Erneut spürte sie die Wärme und Erregung, die er in ihr auslöste.
„Ja. Geh nicht. Bitte.“
Seine Arme schoben sich um ihren Leib. Plötzlich waren seine Hände überall. Magie. Es glich einem Zauber, wie er sie berührte. Seufzend ließ sie sich fallen.
Doch bevor Andrew seine Liebkosungen ausdehnte, trat er ein weiteres Mal von ihr zurück. Er betrachtete sie mit prüfendem Blick. Alles an ihr flehte ihn an. Sie verzehrte sich nach ihm.
„Komm mit mir, mein bezaubernder Engel.“
Es war längst um sie geschehen. Er hätte sie überall hinführen können. Tatsächlich ging er mit ihr ins Hotel. Den freundlich lächelnden Monsieur Rochelle nahm Jesse allerdings nur am Rande wahr.
„Bonsoir, Marvin“, grüßte Andrew ihn.
„Ah, bonsoir, Andrew. Welch Freude, dich zu sehen.“ Er winkte ihnen freudig zu, während Andrew Jesse an der Rezeption vorbei in den Fahrstuhl schob.
Als sich die Tür schloss, spürte sie seine Küsse auf ihrem Hals und Dekolleté. Die oberen beiden Knöpfe ihrer Bluse sprangen wie von selbst auf. Ein erfrischender Hauch fuhr über ihre Haut hinweg. Sie lehnte sich zurück und genoss seine forschen Erkundungen.
Den leisen Ton, der anzeigte, dass sie ihre Etage erreicht hatten, überhörte Jesse. Andrew sorgte dafür, dass sie den Boden unter den Füßen verlor. Er trug sie aus dem Fahrstuhl in ihr Zimmer. Wie er an ihren Schlüssel gelangte und die Tür öffnete, wusste sie nicht. Es war ihr auch vollkommen gleichgültig. Solange er nur nicht damit aufhörte, sie zu verführen.
Er brachte sie in ihr Schlafzimmer, wo er sie vorsichtig in die weichen Kissen gleiten ließ. Seine geschickten Hände befreiten sie schnell von der Kleidung, so dass sie nur in Unterwäsche und Nylon-Strümpfen vor ihm lag.
Ausgiebig musterte er ihren schlanken, wohlgeformten Körper. Viel zu lange stand er regungslos vor ihr und ließ sie warten. Sie begann bereits zu frösteln.
„Dir ist doch nicht etwa kalt?“, scherzte Andrew. Wie ein Tiger auf Beutezug kroch er über sie. Mit feurigen Augen sah er sie an.
„Nur ein wenig.“
Jesse wagte kaum zu atmen. Ihre Hände lagen reglos hinter ihrem Kopf. Andrew strich mit seinen Fingerspitzen ihre Arme entlang und löste damit einen wohligen Schauder nach dem anderen aus.
„Dann sollte ich schnell etwas dagegen unternehmen.“
Er küsste sie auf die Wange und die Augenlider, die sie aufseufzend schloss.
„Es sei denn …“, hielt er inne, „du willst es nicht.“
„Warum sollte ich es nicht wollen?“ Sein Zögern machte sie halb wahnsinnig vor Lust.
„Immerhin wolltest du mich noch vor wenigen Minuten einfach so wegschicken.“
„Nein … nein.“ Sie schüttelte schwach den Kopf. „Ich wollte die ganze Zeit, dass du bei mir bleibst.“
In ihre Arme kehrte die Lebendigkeit zurück. Sie senkten sich auf Andrew. Ihre Finger glitten über seinen Hinterkopf, den Nacken hinab und legten sich mit sanftem Druck auf
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