Club Noir - 1
sie gedacht? Wieder und wieder hämmerte diese Frage auf ihr Gemüt und zwang sie beinahe in die Knie. Ihre zitterige Gestalt suchte nach einem festen Halt. Immer weiter ging sie rückwärts durch die Tür zurück.
Sie hatte gedacht – gestand sie sich ein – Andrew würde sie mit offenen Armen empfangen. Seinen Körper glücklich an den ihren schmiegen und mit ihr in eine Wunderwelt der ekstatischen Gefühle versinken.
Genau das war es, was sie wollte! Der Wirklichkeit entfliehen und stattdessen in den starken und beschützenden Armen dieses Mannes liegen. Aber warum verhielt er sich mit einem Mal so abweisend? Sie konnte nicht verstehen, was sich in der kurzen Zeit zwischen sie gestellt hatte. Den Gedanken, sie wäre nicht mehr als ein einfacher One-Night-Stand für ihn gewesen, verdrängte sie. Das konnte unmöglich sein! Niemals hätte sie sich so sehr getäuscht. Da war ein Funke in seinen unergründlichen Augen gewesen, der von Zutrauen gesprochen hatte. Sie musste nur genau hinsehen, um ihn erneut zu entdecken.
Aber alles, was sie in diesem Moment erkannte, sprach von grausamer Kälte. Sie wand sich unter den Blicken der Anwesenden, die plötzlich auf ihr brannten. Jeder von ihnen starrte sie an und keiner machte dabei einen freundlichen Eindruck.
„Es tut mir Leid“, stammelte Jesse. „Ich wollte nicht stören.“
Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte so schnell hinaus, wie sie nur konnte. Das Lachen der anderen hallte ihr noch bis hinaus auf die Straße in den Ohren. Wie hatte sie nur so dumm sein können?
Tränen rannen über ihre Wangen, als sie den Bürgersteig entlanglief. Sie wollte fort – einfach nur fort – und Andrew niemals wieder sehen!
„Das hast du gut gemacht, mein braves Schmusekätzchen.“
Louis belohnte Michelle mit eingehenden Streicheleinheiten. Triumphierend und belustigt hatte er verfolgt, wie Jesse aus dem Club gestürmt war. Sie musste furchtbar enttäuscht von ihrem Geliebten sein. Wie unglücklich, dass sie ihn ausgerechnet in einer solch prekären Lage erwischt hatte.
„Mehr hast du mir nicht als Dank zu bieten?“ Enttäuscht spielte Michelle mit den Fingern in seinen Haaren. Sie zog einen Schmollmund, als er sie nun anblickte.
„Oh“, er schlang Besitz ergreifend seine Arme um sie, „warte ab. Ich habe dir noch weitaus mehr zu bieten.“
Wie er nun seinen Mund zu einem diabolischen Lächeln verzog, blitzten seine spitzen Eckzähne auf. Sie fuhren über Michelles Schulter, ihren Hals hinauf bis zum Ohrläppchen, an dem er zu knabbern begann. Er hatte ihre Haut nur ganz leicht angeritzt, so dass sich eine kaum sichtbare Spur darauf abzeichnete. Winzige Perlen traten hervor, für ein menschliches Auge nicht zu erkennen, für einen Vampir jedoch äußerst verlockend. Gierig leckte seine Zunge das wenige Blut auf. Es schmeckte so köstlich süß. Ihn verlangte es nach mehr. Augenblicklich!
„Stille meinen Hunger, mein Kätzchen, und ich stille deinen.“
Er hauchte ihr einen verheißungsvollen Kuss in den Nacken.
Wie elektrisiert presste sie sich ihm entgegen. Ihr Schoß begann hitzig zu pochen, als sie sein hartes Glied durch den Stoff spürte. Wollüstig stöhnend beugte sie den Oberkörper ein Stück nach hinten. Mit einem Arm fuhr sie über ihren Kopf und befreite diese Seite des Halses vom Haar. Sie bot sich ihm an und Louis benötigte keine zweite Aufforderung, um sich zu nehmen, wonach es ihm verlangte.
Seine Zähne versenkten sich in ihr. Er biss animalisch zu und saugte gierig. Michelle konnte gar nicht genug von seinen harten und wilden Berührungen bekommen. Sie schob ein Bein über seinen Po, klammerte sich fester an ihn. Es war ein gefährliches Spiel, das sie da trieb. Sie wanderte auf einem schmalen Grat zwischen Leben und Tod. Für Louis wäre es ein leichtes gewesen, sie in den dunklen Abgrund hinabzuziehen. Es war ihr Glück, dass er von seinem neuen Spielzeug noch lange nicht genug hatte.
Dennoch hielt es ihn nicht davon ab, von ihr so viel Blut zu trinken, bis sie schwach in seinen Armen zusammensank. Die Glieder hingen kraftlos an ihr. Sie war nur noch dazu in der Lage, ein glückliches Seufzen von sich zu geben, als Louis seine Zähne zurückzog. Seine Zunge leckte über die zwei kleinen Wunden. Dann fuhr er weiter, küsste ihre Halsbeuge und widmete sich schließlich ihren Brüsten. Mit wenigen Handgriffen hatte er sie von dem lästigen Stoff befreit.
Michelles Wahrnehmungen schrumpften auf ein Minimum zusammen. Ihr Blick war
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