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Club Noir - 1

Club Noir - 1

Titel: Club Noir - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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zu bedecken. Die Worte des Vampirs vermittelten ihr den Eindruck, als würde er sie für den Club tatsächlich ablehnen. War sie etwa nicht hübsch genug? Nicht frivol genug?
    „Soll das heißen …?“, stotterte sie.
    „Andrew!“ Vincent krallte seine Finger auffordernd in die Stuhllehne. Die Gier sprühte förmlich aus ihm heraus.
    „Ich bin nicht blind.“ Ganz langsam wandte sich Andrew ihm zu. „Sie kann gleich damit anfangen, in unserem Club aktiv zu werden. Ich kann mich wohl darauf verlassen, dass du ihr dabei behilflich sein wirst?“ Er erhob sich und rückte seinen Anzug zurecht.
    Sophia glotzte ihn ungläubig an, während Vincent bereits nach ihrer Hand griff und sie ungestüm an sich riss.
    „Komm mit mir, mein hübsches Kind“, säuselte er und kostete mit der Zunge den Geschmack ihrer Haut. „Ich zeige dir den Club … und noch viel mehr …“

Verlangen
    Schnell hatte Andrew der Zusammenkunft der Vampire ein Ende bereitet. Nachdem Vincent sich dem neuen Mädchen des Clubs angenommen hatte, gab es keinerlei Redebedarf mehr. Pascal verkniff sich eine weitere Anspielung oder die Frage, wohin Andrew denn so dringlich wollte. Niemand stellte sich ihm in den Weg, als er mit eiligen Schritten den Club verließ. Lediglich ein wachsames Augenpaar blitzte oben durch eine der Fensterscheiben auf, als der nachtschwarze Porsche ansprang und vom Hof fuhr.
    Andrew hatte nur ein einziges Ziel vor Augen. Jesse! Sie war alles, an was er denken konnte. Die ungewöhnliche Situation im Club musste sie völlig aus der Bahn geworfen haben. Er hoffte inständig, dass sie ihm seine kühle Abweisung verzeihen würde.
    Er parkte den Wagen direkt vor dem Hoteleingang, sprang hinaus und gelangte mit einer Geschwindigkeit an die Pforte, die ein menschliches Auge kaum wahrzunehmen vermochte. So heftig keimte das Verlangen in ihm auf, dass er sich nicht um seine ungewöhnliche Wirkung auf die Sterblichen scherte. Als es ihm nun bewusst wurde, wandte er sich zurück und blickte die Straße hinab. Doch offensichtlich hatte es niemand bemerkt. Er musste vorsichtiger sein!
    Es quälte ihn, seine Schritte zu verlangsamen. Der Moment, in dem er den Eingangsbereich des Hotels durchquerte, zog sich ewig dahin. Marvin stand allein an der Rezeption und warf ihm ein gewohnt freundliches Lächeln zu. Andrew nickte knapp, bevor er in dem Lift verschwand. Dieses verdammte Transportmittel benötigte viel zu lange, um die Türen zu schließen. Es bewegte sich kaum. Er musste viel Geduld aufbringen, bevor das erlösende Klingeln ertönte und er sich auf dem Flur in der zweiten Etage befand.
    Er spürte Jesses Nähe bereits so deutlich, dass es ihn regelrecht elektrisierte. Eine ganz andere, nie gekannte Art von Hunger ergriff von ihm Besitz. Der Augenblick, in dem er die Tür, die er mit der ihm eigenen Leichtigkeit öffnete, drohte ihn zu überwältigen. Ihr süßer Geruch strömte ihm entgegen. Er hing unverkennbar in den Räumen.
    Andrew zwang sich zur Ruhe, als er die Tür nun ganz sanft wieder hinter sich schloss und sich der Frau näherte, die er so sehr begehrte. Wie ein Häufchen Elend saß sie inmitten ihres hübschen Himmelbettes. Ein kostbarer Schatz. Wilde Sehnsucht kämpfte gegen seine Vernunft. Er wollte sie an sich reißen, sie spüren und berühren.
    Er tauchte ganz plötzlich in der Tür auf. Wie ein Geist. Sie hatte weder ein Klopfen noch sein Eintreten gehört. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Einen unendlich langen Moment starrte sie ihn nur an, doch dann erwachten ihre Lebensgeister von neuem. All die Vorwürfe, die sie ihm entgegenschleudern wollte, traten zu Tage.
    „Geh weg! Rühr mich ja nicht an!“ Sie schrie vor Zorn. Die aufkeimenden Tränen unterdrückend, wandte sie ihm den Rücken zu. Ihr ganzer Körper zeigte ein deutliches Signal von Abwehr.
    „Was fällt dir ein, hierher zu kommen?“
    „Jesse.“ Er streckte eine Hand nach ihr aus. Als er jedoch sah, wie sie allein durch die Vermutung, dass er sie berührte, zusammenzuckte, hielt er inne.
    „Gib mir wenigstens die Chance, es dir zu erklären.“
    „Was gibt es da zu erklären? Du hast mich benutzt. Und ich war auch noch so dumm, es nicht zu merken. Ich habe gedacht, da wäre mehr.“
    „Das war es auch.“ Er ließ alle Vorsicht außer Acht und ergriff sie bei den Schultern. Ganz fest hielt er sie, so dass sie leise zu wimmern begann. „Wie könnte ich dir jemals so etwas antun? Dich benutzen?“ Sanft drehte er sie herum. Sie fühlte sich zu

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