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Club Noir - 1

Club Noir - 1

Titel: Club Noir - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Winkel und sah aus jedem Fenster. Die Erinnerungen an die vergangenen Tage ließen ihr Blut in Wallung geraten. Ihr Puls raste und ihre Gedanken überschlugen sich. Sie hielt inne. Wartete.
    Womöglich war es auch nur der Schlaf, der ihr fehlte. Schon seit zwei Stunden gähnte sie ununterbrochen. Immer wieder fielen ihr die Augen zu. Trotzdem hatte sie sich jedes Mal tapfer in ihrem Sessel aufgerichtet und sich bemüht, das Fernsehprogramm zu verfolgen.
    Wenn sie am nächsten Tag ausgeschlafen in Brüssel ankommen wollte, würde sie nun allmählich ihr Bett aufsuchen müssen. Ganz egal, wie sehr ihre Angst sie davon abzubringen versuchte. Sie redete sich ein, dass sie endlich diese unsinnigen Gedanken abstellen musste. Schließlich befand sie sich momentan nicht in Brüssel, sondern in London. In Sicherheit.
    Sie schaltete das Licht wieder aus, ließ nur die kleine Nachttischlampe neben ihrem Bett brennen. Während sie den Reißverschluss ihres Oberteils zu öffnen begann, wandte sie sich leise summend um.
    Ein Blitzschlag der Gefühle durchfuhr sie.
    „Jesse, mein hübsches Kind.“ Louis tauchte wie ein Gespenst aus dem Schatten des Zimmers hervor. Fahles Mondlicht fiel durch die Fenster und umschmeichelte seine harten Züge, die ein überhebliches Lächeln zeigten. Seine Augen glänzten. Begierde und unstillbares Verlangen spiegelten sich darin.
    Jesse durchfuhr es eiskalt, als er ganz nahe vor sie trat. Er durchbohrte sie mit seinen Blicken.
    „Was wollen Sie von mir? Verfolgen Sie mich etwa?“, setzte sie ihm unfreundlich entgegen.
    „Nun ja“, begann er gemächlich, „man könnte sagen, dass ich Sie verfolge. Aber das ist so ein unschönes Wort. Ich will Ihnen doch nichts Böses. Ganz im Gegenteil.“
    Er streckte eine Hand aus und berührte Jesse vorsichtig an der Wange. Mit aller Zärtlichkeit, die er aufbringen konnte, streichelte er ihre samtene Haut.
    Zu ihrem eigenen Entsetzen spürte Jesse, wie sie es zu genießen begann. In ihr tobte ein wilder Tanz der Gefühle. Sie sehnte sich nach Liebkosungen dieser Art und weitaus mehr. Allerdings brachte Louis sie dabei vielmehr dazu, an Andrew zu denken. Denn er war es, nachdem sie sich eigentlich verzehrte.
    Unvermittelt zuckte sie zurück.
    „Hören Sie auf damit! Sofort!“
    „Aber, aber.“ Er hielt tatsächlich inne, wollte jedoch keinen Zentimeter von ihrer Seite weichen. Nun setzte er seinen ganzen Charme ein, um sie für sich zu gewinnen.
    „Jesse, ich habe Sie doch nur hierher verfolgt, weil mir Brüssel ohne Sie so leer erschien. Sie fehlen mir. Verstehen Sie das nicht? Ich weiß, dass wir beide keinen sehr glücklichen Start hatten. Aber das gehört der Vergangenheit an. So bin ich nicht mehr. Ich habe mich geändert – und ich brauche Sie!“
    Er sah ihr so eindringlich in die Augen, als wollte er sie hypnotisieren. Das würde Jesse aber auf keinen Fall zulassen! Sie schubste ihn von sich – zumindest glaubte sie das. In Wahrheit trat er selbst einen Schritt nach hinten, um sie nicht noch mehr zu erschrecken.
    „Sie können mir nichts vormachen! Gehen Sie zurück nach Brüssel. Sie und Andrew – ihr seid doch beide gleich!“
    „Nein, Sie irren sich. Ich bin nicht wie er.“ Beschwichtigend hob er die Hände. „Ganz und gar nicht. Ich würde Sie niemals so sehr verletzen, wie er es getan hat.“
    Jesse glaubte ihm kein Wort. Was wusste er schon von Andrew und ihr? Widerwillig schüttelte sie den Kopf.
    „Geben Sie es doch zu! Sie sind auch einer von denen. Sie treiben diese grausamen Spiele im Club, trinken Blut und all solche Sachen.“ Sie redete sich in Rage. „Sie bedrohen unschuldige Mädchen!“
    Sie betonte „unschuldig“ so sehr, dass Louis anfangen musste zu lachen. Das verärgerte Jesse nur umso mehr. Ihr Gesicht verfärbte sich rosa. Wütend schob sie sich an ihm vorbei. Sie wollte ihn einfach stehen lassen und Hals über Kopf aus ihrer Wohnung flüchten. Aber so schnell wollte Louis sie nicht entlassen. Seine freundliche Miene verzerrte sich zu einer Grimasse, als er sie nun am Arm packte.
    „Ich habe dir die Möglichkeit gegeben, dich freiwillig für mich zu entscheiden“, knurrte er wie ein wildes Tier, „aber ich kann dich genauso gut zwingen. Glaubst du, ich hätte nicht die Macht dazu? Du bist ein törichtes Mädchen, dich mir zu widersetzen.“
    Jesse wollte aufschreien, ihre Nachbarn auf sich aufmerksam machen, aber sie brachte keinen Laut hervor. Irgendwie war es Louis gelungen, sie zum Schweigen zu bringen,

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