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Club Noir - 1

Club Noir - 1

Titel: Club Noir - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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zwei Personen. Ihre Körper drängten sich hinter der schützenden Wand hervor, direkt in Jesses Blickfeld. Ein Mann, der eine Frau stürmisch gegen eine Toilettentür presste und sein Gesicht tief in ihrem üppigen Busen vergrub. Diese warf den Kopf in den Nacken und stöhnte lustvoll auf. Erstaunlich, wie graziös sie dabei wirkte. Ihre dunklen Locken waren zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt. Vereinzelte Strähnen hingen in die vornehmen Züge ihres blassen Gesichtes. Die Lippen, blutrot geschminkt, kräuselten sich voller Genuss.
    Jesse blieb wie versteinert stehen und starrte das Paar an. Sie verfolgte, wie die Hände des Mannes gierig über den Körper der Frau glitten. Sein Gesicht kam zum Vorschein und sie sah, wie seine Zunge langsam von einer Brustwarze bis hinauf zu ihrem Hals fuhr. Ein wohliger Schauder machte sich in Jesse breit, gepaart mit einem Verlangen, das sie nie zuvor so intensiv gespürt hatte. Sie fasste sich an ihre Brust und begann wie selbstverständlich darüber zu streichen. Im nächsten Augenblick setzte das Rascheln aus. Jesse erschrak durch die plötzliche Stille. Ihr stockte der Atem. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie nicht auf das Paar geachtet, sondern sich ganz und gar ihren eigenen lustvoll aufkeimenden Gefühlen hingegeben. Als sie nun wieder zu dem Paar sah, fing sie einen durchdringenden Blick des Mannes auf. Es hatte nicht den Anschein, dass ihm irgendetwas unangenehm wäre. Im Gegenteil. Von einer Unbeteiligten beobachtet zu werden, schien ihn sogar noch anzuheizen. Er genoss ihre Anwesenheit. Seine feurigen Augen stierten auf ihren Schoß. Er stöhnte ihr wollüstig zu. Erst da bemerkte Jesse erschrocken, dass ihre zweite Hand wie von selbst in der Spalte zwischen ihren Schenkeln fingerte. Und auch die vornehme Frau drehte ihr nun das Gesicht zu. Sie lachte. Jesse schoss das Blut in die Wangen. Sie fühlte sich entblößt. Was war nur los mit ihr?
    Wie eine Furie wirbelte sie herum und stürzte aus der Toilette auf den Flur hinaus. Ein weiteres, eng umschlungenes Paar stand dort, mit dem sie um ein Haar zusammengestoßen wäre. Stolpernd fand sie an dem nächsten Türrahmen Halt.
    „Tut mir Leid“, stammelte sie. „Pardon.“
    Dann ging sie halb taumelnd an der Tischreihe vorbei zur Theke, wo Louis auf sie wartete. Sie bemühte sich zwar, eine unbekümmerte Miene aufzusetzen, aber sie war noch nie eine gute Schauspielerin gewesen. Louis musste ihren verstörten Gesichtsausdruck ganz einfach bemerken. Da war sie sich sicher. Er zog sie lächelnd an seine Seite. Ohne ein Wort zu sagen drückte er ihr einen Martini in die Hand. Augenzwinkernd stieß er mit ihr an. Und tatsächlich spürte sie, wie sie ruhiger wurde, als das Getränk ihre Kehle hinabrann.
    „Sie gefallen mir.“
    Jesse heftete den Blick auf ihre Finger, die das nunmehr leere Glas umklammerten. Sie hatte Angst davor, ihm in die Augen zu sehen. Angst, dass er erkannte, welch ein Durcheinander in ihrem Inneren herrschte. Immer noch spürte sie dieses eigenartige Verlangen in sich.
    Ganz sanft entwendete Louis Jesse das Glas aus der Hand und stellte es auf dem Tresen ab. Sie ließ sich von ihm führen, als hinge sie wie eine Puppe an Fäden – mit ihm als Spieler. Er nickte dem Barkeeper zu, der sich kurz hinüberlehnte und Louis etwas ins Ohr flüsterte. Außerdem tauschten ihre Hände etwas aus. Allerdings geschah der Vorgang so schnell, dass Jesse nicht erkennen konnte, um was es sich dabei handelte.
    Er nahm sie an die Hand und führte sie durch die Menge. Plötzlich spürte Jesse alle Blicke auf sich brennen. Warum sie ein derartiges Interesse auf sich zog, wusste sie nicht. Es war ihr in diesem Moment auch nicht wichtig. Aus einem ihr selbst nicht verständlichen Grund wollte sie Louis folgen.
    Sie durchquerten den Innenraum bis zu einem Gang, an deren Ende sie über eine Treppe in die zweite Etage gelangten. Vor ihnen lag nun ein langer Flur mit mehreren Türen zu beiden Seiten. Jesse kam der Gedanke, dass sich hier Gästezimmer oder ähnliches befinden mussten. Vielleicht handelte es sich bei dieser Lokalität um ein Hotel mit eigener Bar?
    Louis zog unterdessen einen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Überheblich grinsend ging er auf eine der Türen zu und öffnete sie. Dann wirkte er mit einem Mal wiederum sehr galant, als er ihr die Jacke abnahm. Sie spürte die Hitze in ihren Wangen. Was würde als nächstes geschehen?
    Mit der Jacke über dem Arm machte Louis eine einladende

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