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Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition)

Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition)

Titel: Club Suizid: Ein lustiger Roman über ein weniger lustiges Thema (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Thun
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willst.“
    Inzwischen hatte Isabelle die Blätter in die Hand genommen und fragte, ob sie den Artikel haben könnte, sie würde ihn gerne später lesen.
    „ Klar“, sagte Henry. Und zu uns allen: „Habt ihr noch Lust auf einen Drink? Lasst uns nach nebenan fahren und anstoßen. Ich lade euch ein!“
    „ Super!“ freute sich Michael.
    Doch ehe wir aufbrechen konnten, stand plötzlich die grässliche Frau von vorhin neben unserem Tisch. Ich hatte sie völlig vergessen, ebenso wie mein Versprechen, dass ich mit ihr ausgehen wollte.
    „ Young man, I have been waiting for you. Show me that bar now!” Es schien sie keineswegs zu irritieren, dass Henry bei uns saß. Der war allerdings irritiert und schaute mich fragend an. Ich zuckte Ahnungslosigkeit vortäuschend die Schultern. Schließlich fragte Henry Dorothy, warum sie gerade so viel Geld ausgegeben habe, um vom Alkohol los zu kommen, wenn sie gleich am ersten Abend in eine Bar gehen wolle.
    „ Nonsense, young man, I am here to have fun. So let’s go!”
    Henry sah recht unglücklich aus, aber nachdem ich ihm eindringlich riet, sie mitkommen zu lassen, wenn er keinen Riesenaufstand provozieren wollte, fügte er sich ins Unvermeidliche: „Okay, since you insist. Please join our suicide club!“
    Und so saßen wir kurze Zeit später zu sechst im Jeep und bogen in die dunkle Straße ein, während das Tor hinter uns sich langsam wieder schloss. Als Henry das Gaspedal durchtrat, fragte mich Isabelle: „Sag mal, kanntest du die?“ Ich drehte mich um und folgte ihrem Finger. Da waren drei Figuren, die uns zuwinkten. Irgendetwas kam mir bekannt vor, aber es war einfach zu dunkel, um jemanden zu erkennen.
    „ Die waren heute Abend in dem Flughafenbus und da haben sie uns auch schon zugewunken.“
    „ Echt? Keine Ahnung. Weiß nicht, wer das ist. Heute nehme ich mal einen Daiquiry. Und du?“ fragte ich.
     
     

Kapitel 31
    Wie immer war noch viel los im Hotel nebenan. Da wir alle schon gegessen hatten, gingen wir runter zum Strand und setzten uns an einen freien Tisch an der Bar.
    Dorothy war wie verwandelt. Sie bestellte „Vodka straight up“ und war völlig unbeeindruckt von meiner Erklärung, dass wir hier im Land des Rums und Zuckerschnaps seien.
    „ Young man, when you get as old as I am – and pray that you won’t - then you don’t care about what other people do. You do what you like. Especially if you have the money to do it! Pray that you will!”
    Dann wandte sie sich an Henry und wollte wissen, warum er unsere kleine Gruppe den “Suicide Club” genannt hatte. Henry erklärte es ihr, und zum ersten Mal sahen wir sie herzhaft lachen. Diese Geschichte gefiel ihr!
    „ Another round for everybody. I want to be a club member too! May I?”
    Henry sagte: „Of course. Leute, erhebt eure Gläser, wir haben ein neues Mitglied im Club der Selbstmörder. Welcome to the Club, Dorothy!“
    Während wir noch anstießen und lachten, bemerkte ich, wie die Gäste vom Nebentisch uns misstrauisch beäugten. Es war das verlobte Paar, das ich am ersten Abend mit Devi hier kennengelernt hatte. Ich stand auf und stellte mich dem Verlobten vor:
    „ Good evening. We met the other night. May I ask your (mir fiel nicht ein, was Verlobte auf Englisch hieß) – her - one question?“
    „ Clara?“
    „ Si, Clara. Nur eine Frage, bitte. Sie müssen wissen, die Frau mit der ich neulich hier war, wissen Sie noch? Sie ist leider nicht mehr hier. Aber ich würde so gerne wissen, was sie neulich gesagt hat, am Ende, als alle gelacht haben? Erinnern Sie sich vielleicht daran?“
    „ Warum ist sie denn schon abgereist? Sie war doch gerade erst gekommen.“
    „ Na ja, nicht wirklich abgereist. Sie ist gestorben.“
    „ Was? Wie das denn, woran?“
    „ Das Herz“, sagte ich der Einfachheit halber.
    „ Das tut mir aber leid. Wie traurig. Wenn ich mich richtig erinnere, Blödsinn, ich erinnere mich ganz genau, sie hat gesagt: Der Junge weiß es noch nicht, aber er steht auf reife Frauen.“
    So was hatte ich mir schon gedacht. Ich bedankte mich bei Clara und wollte mich wieder setzten, aber sie hielt mich noch zurück. „Stimmt es denn?“
    „ Was?“
    „ Dass Sie auf reife Frauen stehen.“ Clara blickte fragend zu Dorothy.
    „ Um Gottes Willen!“ rief ich und schüttelte heftig den Kopf. „Wenn Sie die andere meinen, die wäre schon eher mein Typ“, fügte ich noch hinzu, weil ich nun wirklich nicht als jemand dastehen wollte, der auf alte Frauen stand.
    „ Welche,

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