Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dasa Szekely
Vom Netzwerk:
sagten
    Intuition:
    – Das fühle ich (spontan) über mich und Bewerbungen:
    – Ich habe Angst, dass mich keiner nimmt.
    – Ich kann nicht schreiben.
    – Ich habe Angst, dass es nicht so gut wird, wie ich will.
    Seine »inneren Gefühl-Gedanken« sagten: Angst!
    Angst zu versagen, Angst davor, (nicht gut genug) zu schreiben, den eigenen hohen Ansprüchen nicht zu genügen.

    Unsere Intuition ist sehr viel schneller als unser Denken! Sie stellt unsere gesammelte emotionale Erfahrung dar und ist in Bruchteilen von Sekunden abrufbar. Das bedeutet: Wann immer wir denken, dass wir etwas denken, war da meistens zuvor ein Gefühl, welches wir anschließend blitzschnell in ebenjenen Gedanken gepackt haben.
    In Martins Fall könnte es demnach so sein ( könnte – denn es sind alles immer nur Hypothesen auf Basis meiner Wirklichkeitssicht! Siehe unbedingt auch Kapitel »Das kann Coaching to go«): Die Gedanken folgen dem ursprünglichen Gefühl (Angst) und spulen innerlich Befehle ab, um es zu kontrollieren: »Du musst …!« Dies verstärkt den Druck, denn zu der Versagensangst kommt jetzt auch noch der Frust über die fehlende Selbstdisziplin, die wiederum der Angst vor dem Versagen geschuldet ist und so weiter – ein Dilemma!
    Die Angst selbst hat Martin spontan und ohne viel Aufwand produziert, wenn er an die Bewerbungen denkt. Die Angst ist also »leicht«. Die Schwere, die Martin empfindet, kommt wahrscheinlich von dem Versuch, die Angst zu unterdrücken.
    »Die Operation ist beendet«, sagte ich, »wie geht es Ihnen jetzt?«
    »Nicht gut«, sagte Martin.
    » Klar, nach einer OP«, sagte ich, »was bräuchten Sie denn, damit es Ihnen besser geht?«
    »Ich möchte keine Angst mehr haben«, sagte Martin.
    Ein kleiner Schritt hier auf dem Papier, ein großer für Martin!
    Denn Martins bisherige Lösungsversuche hatten sich damit abgemüht (schwer!), die Angst erst gar nicht spürbar werden zu lassen. Durch die kleine OP hatte er anerkannt, dass er Angst hat!
    Verständlich, dass er sie loswerden wollte. Nur: Das geht leider nicht. Vielleicht haben Sie einmal versucht, Ihre Angst loszuwerden? »Los Angst, geh’! Such’ dir jemand anderen!« Oder: »Ich hab’ überhaupt (!!!) keine Angst, ich bin sehr mutig!« – so etwas in der Art? Dann wissen Sie, dass es nicht funktioniert! Die Angst bleibt, sie ist ein Teil von uns – das ist die vermeintlich schlechte Nachricht, denn es gibt auch viele gute. Eine davon: Angst liefert uns wichtige Informationen!
    Martins Angst hatte nämlich sehr präzise ausgedrückt, was er glaubte, was ihm fehlte:
    1. Die Sicherheit, dass auf die Bewerbung auch eine Anstellung folgt.
    2. Die Fähigkeit zum »Gut-schreiben-Können«.
    3. Die Sicherheit, dass er seinen eigenen hohen Ansprüchen genügt.
    Mit diesem Wissen konnte sich Martin in den verbleibenden Minuten von seiner Schwere entlasten – wenn auch anders, als er zu Beginn vielleicht gedacht hatte –, indem er folgende Sätze aufschrieb:
    Eine totale Sicherheit gibt es nicht. Eine Bewerbung ist immer ein Versuch.
    Ich kann eine noch so tolle Bewerbung schreiben, das ist keine Garantie auf den Job.
    Ich kann schreiben, das habe ich schon oft unter Beweis gestellt. Ich habe ein gutes Gespür für Sprache und Lust an Sprache.
    Ich werde mein Bestes geben, ob es reicht, liegt nicht nur in meiner Hand.
    Martin befreite sich also im Wesentlichen von seiner »Allmacht«, von seinem Glauben, es liege einzig und allein in seiner Macht, ob er aufgrund seiner Bewerbungen einen Job bekommt. Und er holte sich seine Sicherheit in Bezug aufs Schreiben zurück, indem er seine bisherigen Erfahrungen »anzapfte«. Und das alles, weil er aufhörte, gegen seine Angst anzukämpfen, und sie anerkannt hatte, weil dieses Messer auf dem Tisch lag. Das Messer betrachtete Martin jetzt sehr aufmerksam. Unsere Zeit war abgelaufen.
    »Wie geht es Ihnen jetzt?«, fragte ich.
    »Gut!«, sagte Martin. »Die Operation ist gut verlaufen, der Patient entlässt sich gerade selbst aus dem Krankenhaus, weil er es kaum noch erwarten kann, seine Bewerbungen zu schreiben.«
    »Lust an Sprache«, das hatte Martin vorher gesagt – und da war sie, die Lust! Vielleicht würde er das Messer gar nicht mehr brauchen. Ich wünschte es ihm.

    27. Ich kann mich nicht verkaufen!

    Wer sich bewerben möchte, kommt nicht darum herum, etwas über sich zu erzählen. An dieser Stelle taucht dann in meiner Praxis häufig obiger Satz auf: »Aber ich kann mich nicht verkaufen!«
    Das ist

Weitere Kostenlose Bücher