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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Peones aus Coruña einen Vortrag anhören musste. Und was noch schlimmer war: Sie hatten recht. Der Fehler lag bei Luz. Hätte der Idiot eine Familie, dann hätte sie für den abwesenden Verräter bereits mit großen Qualen bezahlen müssen. Aber die Galicier hatten noch mehr vorzubringen.
    Ihre wichtigsten Kunden waren die britischen Gangs, die das Kokain nach Großbritannien importierten. Vierzig Prozent des britischen Kokains kamen über Galicien, und zwar aus Westafrika und ausschließlich auf dem Seeweg. Was aus Westafrika auf dem Landweg an die Küste zwischen Marokko und Libyen geliefert wurde und dann über das Mittelmeer nach Südeuropa gelangte, gehörte anderen Gangs. Die Galicier waren auf die Schiffstransporte angewiesen, und die fanden praktisch nicht mehr statt.
    Die unausgesprochene, aber drängende Frage war: Was werden Sie unternehmen? Der Don lud seine Besucher freundlich ein, in der Sonne ein Glas Wein zu trinken, während er ins Haus ging, um sich zu beraten.
    Wie viel, fragte er José-Maria Largo, sind uns die Galizier wert? Zu viel, gestand Largo. Von den geschätzten dreihundert Tonnen, die jedes Jahr nach Europa geliefert werden mussten, übernahmen die Spanier – mit anderen Worten, die Galizier – zwanzig Prozent, also sechzig Tonnen. Eine größere Menge kaufte nur die italienische ’Ndrangheta, mehr noch als die neapolitanische Camorra und die sizilianische Cosa Nostra.
    »Wir brauchen sie, Don Diego. Suarez muss besondere Maßnahmen ergreifen, um sie zufriedenzustellen.«
    Bevor die Minikartelle zur riesigen Bruderschaft verschmolzen worden waren, hatten die Galicier ihren Bedarf hauptsächlich vom Valle-del-Norte-Kartell bezogen, dessen Chef Montoya jetzt in einem amerikanischen Gefängnis saß. Valle del Norte war das letzte unabhängige Kartell gewesen, das sich der Verschmelzung unterworfen hatte, aber es produzierte immer noch eigene Ware. Wenn die mächtigen Galicier zu ihren alten Lieferanten zurückkehrten, würden andere ihnen vielleicht folgen, und das konnte zu einem langsamen Zerfall seines Imperiums führen. Don Diego kehrte auf die Terrasse zurück.
    »Señores«, sagte er. »Sie haben das Wort Don Diego Estebans. Die Lieferungen an Sie werden wiederaufgenommen werden.«
    Das war leichter gesagt als getan. Suarez’ Entscheidung, damit aufzuhören, Tausende von menschlichen »Mulis« zu beschäftigen, die jeweils ein Kilo verschluckten oder zwei bis drei Kilo im Koffer durch den Flughafen zu schmuggeln versuchten, hatte vernünftig ausgesehen. Dank der neuen, unsichtbaren Röntgengeräte, die Kleidung und Körperfett durchdringen konnten, war der Transport im Magen unmöglich geworden. Die intensiven Sicherheitsvorkehrungen beim Gepäcktransport, für die der Don die Islamisten verantwortlich machte und jeden Tag verfluchte, hatten die Zahl der abgefangenen Koffer sprunghaft ansteigen lassen. Wenige und große Transporte – das war die vernünftige neue Methode gewesen. Aber seit Juli hatte es eine Welle von beschlagnahmten oder verschwundenen Lieferungen gegeben, und die Verluste hatten jedes Mal zwischen einer und zwölf Tonnen gelegen.
    Er hatte seinen Geldwäscher verloren, der für die Rattenliste Verantwortliche hatte ihn verraten, und mehr als hundert Beamte, die heimlich für ihn gearbeitet hatten, waren hinter Schloss und Riegel. Über fünfzig Großfrachter mit Kokain an Bord waren auf See aufgebracht worden, sechzehn Go-fasts und fünfzehn kleinere Trampschiffe waren spurlos verschwunden, und die Luftbrücke nach Westafrika gab es nicht mehr.
    Er wusste, er hatte einen Feind, und zwar einen sehr, sehr üblen. Die Entdeckung der zwei UAV s, die am Himmel patrouillierten und seine Schiffe und vielleicht auch seine Flugzeuge erkannten, konnte einen Teil seiner Verluste erklären.
    Aber wo waren die amerikanischen und britischen Kriegsschiffe, von denen die Abfangoperationen durchführt wurden? Wo waren seine Schiffe geblieben? Wo die Besatzungen? Warum wurden sie nicht wie üblich vor den Fernsehkameras zur Schau gestellt? Warum prahlten die Zollbehörden nicht mit Ballen von beschlagnahmtem Kokain, wie sie es sonst immer taten?
    Wer immer »sie« waren, sie konnten seine Leute nicht heimlich gefangen halten. Das wäre ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Sie konnten seine Schiffe nicht versenken. Das wäre ein Verstoß gegen das Seerecht und gegen die Vorschriften des CRIJICA . Und sie konnten seine Flugzeuge nicht abschießen. Selbst seine schlimmsten

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