Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
Vom Netzwerk:
über die Identität der Schiffe wissen, nichts darüber, wann und aus welchem Hafen sie in See stachen. Er konnte nichts über Nachtflüge nach Westafrika wissen, nichts über die verwendeten Flugzeuge. Doch es gab einen Mann, der über das alles Bescheid wusste.
    Die Paranoia des Don richtete sich langsam auf diesen Mann: Alfredo Suarez. Und Suarez wusste genau, was mit Cardenas passiert war, und er bekam Angst um sein Leben.
    Aber das erste Problem war die Produktion. Da inzwischen fünfzig Prozent der abgeschickten Tonnage verloren gingen, befahl der Don Emilio Sanchez, die Produktion im Urwald auf ein bisher nie benötigtes Level zu steigern. Die wachsenden Kosten beeinträchtigten allmählich sogar den atemberaubenden Reichtum des Kartells. Und dann erfuhr die Cobra von Cardenas.
    Bauern entdeckten die zerstückelte Leiche. Der Kopf fehlte und wurde nie gefunden, doch für Colonel Dos Rios trug der Einsatz der Kettensäge eindeutig das Etikett »Kartell«, und er forderte im Leichenschauhaus von Cartagena eine DNA -Probe an. Mit ihrer Hilfe wurde der alte Gangster identifiziert.
    Dos Rios informierte den Vertreter der DEA in Bogotá, und der Amerikaner informierte den Army Navy Drive in Arlington. Die Cobra bekam Kenntnis davon, weil die gesamte Kommunikation mit der DEA -Zentrale auch an ihn weitergeleitet wurde.
    Bis dahin war es darum gegangen, das Leben des Informanten zu schützen, deshalb waren nur zwölf korrupte Beamte enttarnt worden, und jeder scheinbar nur durch einen Zufall. Aber wenn Cardenas jetzt tot war, brauchte er auch nicht mehr geschützt zu werden.
    Begleitet von Bob Berrigan, dem obersten Drogenjäger der DEA , reiste Cal Dexter durch Europa, und schließlich hatte er die entzückten Zollbehörden in zwölf Ländern informiert. Der Leiter der DEA tat das Gleiche in Nordamerika, in Mexiko, den USA und Kanada. In allen Fällen wurden die Zolldirektoren eindringlich gebeten, so zu verfahren, wie man es im Hamburg getan hatte. Statt den korrupten Beamten unverzüglich zu verhaften, sollten sie die Information nutzen, um sowohl ihn als auch eine ankommende Lieferung, die er zu schützen versuchte, in die Hände zu bekommen.
    Einige hielten sich daran, andere konnten es nicht abwarten. Aber ehe der Letzte auf der Rattenliste in Haft war, hatte man mehr als vierzig Tonnen Kokain entdeckt und beschlagnahmt. Und das war noch nicht das Ende.
    Cardenas hatte Banken in sechs geheimen Steueroasen für seine Schmiergeldzahlungen benutzt, und nachdem man sie unter unerträglichen Druck setzte, fingen diese Banken widerstrebend an, ihre Schätze preiszugeben. Schließlich wurde eine halbe Milliarde US -Dollar beschlagnahmt, von denen der größte Teil die Kassen der Rauschgiftbekämpfung füllte.
    Selbst damit war es noch nicht zu Ende. Die große Mehrheit der Beamten, die jetzt in Untersuchungshaft saßen, waren keine harten Nüsse. Angesichts ihres garantierten Ruins und womöglich einer lebenslangen Haftstrafe versuchten die meisten, ihre Situation dadurch zu verbessern, dass sie sich kooperativ zeigten. Zwar setzten die Mafiosi in ihren Heimatländern Kopfgeldprämien auf sie aus, aber diese Drohung erwies sich oft als kontraproduktiv, denn die unverzügliche Freilassung auf die Straße erschien ihnen nun noch beängstigender. Wer nur noch in einem rund um die Uhr bewachten Hochsicherheitstrakt darauf hoffen konnte, am Leben zu bleiben, hatte kaum eine andere Möglichkeit, als zu kooperieren.
    Die verhafteten Männer – und es waren alles Männer – nannten die Namen der Strohfirmen, denen die Sattelschlepper gehörten, auf denen die Überseecontainer nach ihrer Freigabe abtransportiert worden waren. Zoll und Polizei unternahmen Razzien in Lagerschuppen und Depots, während die Gangs hastig versuchten, ihre Bestände umzulagern. Weitere Tonnen wurden beschlagnahmt.
    In den meisten Fällen traf dies das Kartell nicht besonders schmerzhaft, denn das Kokain hatte bereits den Besitzer gewechselt. Aber es bedeutete, dass die nationalen Banden ein Vermögen verloren und gezwungen waren, neue Ware zu bestellen, um ihre wütenden Subagenten und Wiederverkäufer zufriedenzustellen. Man gab ihnen zu verstehen, dass die undichte Stelle, die sie solche Unsummen kostete, in Kolumbien lag, und darüber waren sie nicht erfreut.
    Die Cobra ging schon lange davon aus, dass die Geheimhaltung früher oder später Risse bekommen würde, und so war es auch. Das geschah gegen Ende Oktober. Ein kolumbianischer Soldat,

Weitere Kostenlose Bücher