Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra
Feinde, die amerikanische DEA und die britische SOCA , mussten sich an ihre eigenen Gesetze halten. Und schließlich: Warum hatte nicht einer der Schmuggler einen einzigen Notruf über seinen programmierten Sender abgesetzt?
Der Don vermutete, dass hinter all dem ein einzelner Kopf steckte, und damit hatte er recht. Während er seine galicischen Gäste zu dem SUV begleitete, das sie zur Startbahn bringen würde, saß die Cobra in einem eleganten Haus in Alexandria am Ufer des Potomac vor der Stereoanlage und genoss ein Mozart-Konzert.
Gegen Ende November fuhr ein harmlos aussehender Getreidefrachter namens MV Chesapeake durch den Panamakanal nach Süden und in den Pazifik. Hätte jemand gefragt, oder – was noch unwahrscheinlicher war – hätte er die Befugnis gehabt, die Papiere zu kontrollieren, dann hätte die Besatzung beweisen können, dass sie kanadischen Weizen nach Chile transportierte.
Tatsächlich ging die Chesapeake auf Südkurs, als sie im Pazifik war, aber nur, weil sie die Anweisung hatte, auf einer Position fünfzig Meilen weit vor der kolumbianischen Küste einen Passagier zu erwarten.
Dieser Passagier kam mit einem Privatjet der CIA aus den USA und landete in Malambo, dem kolumbianischen Luftwaffenstützpunkt an der Karibikküste. Zollformalitäten gab es nicht, und wenn es sie gegeben hätte, so hätte der Amerikaner einen Diplomatenpass vorgelegt, der die Durchsuchung seines Gepäcks verhinderte.
Das Gepäck bestand aus einem schweren Seesack, und der Mann lehnte höflich ab, als ein stämmiger Marineinfanterist ihm anbot, ihn zu tragen. Er hielt sich nicht lange auf dem Stützpunkt auf. Ein Blackhawk erwartete ihn schon.
Cal Dexter kannte den Piloten des Hubschraubers. Der Mann begrüßte ihn grinsend.
»Was ist es diesmal, Sir? Rein oder raus?«, fragte er. Er war der Flieger, der Dexter nach seinem riskanten Treffen mit Cardenas im Hotel Santa Clara vom Balkon geholt hatte. Er warf einen Blick auf den Routenplan, als der Blackhawk sich vom Landeplatz erhob und südwestwärts über den Golf von Darien hinausflog.
Aus 5000 Fuß Höhe sahen der Pilot und sein Passagier neben ihm das wellige Laubdach des Dschungels und dahinter den funkelnden Pazifik. Einen Dschungel hatte Dexter zum ersten Mal gesehen, als er als nicht einmal zwanzigjähriger Soldat ins Eiserne Dreieck in Vietnam geflogen worden war. Damals hatte er sämtliche Illusionen über Regenwälder sehr schnell verloren, und er hatte sie nie wiedergefunden.
Aus der Luft sahen sie immer so üppig aus, weich wie ein Schwamm, behaglich, ja einladend. In Wirklichkeit konnte es tödlich sein, darin zu landen.
Der Golf von Darien blieb hinter ihnen zurück, und ein kleines Stück weit südlich der panamesischen Grenze überflogen sie die Landenge.
Über dem Meer nahm der Pilot Kontakt auf, kontrollierte seinen Kurs und änderte ihn um ein paar Grad. Wenige Minuten später tauchte die wartende Chesapeake als Punkt am Horizont auf. Abgesehen von ein paar Fischkuttern dicht vor der Küste war das Meer leer, und die Fischer unter ihnen würden den Transfer nicht sehen können.
Als der Blackhawk sich über dem Schiff herabsenkte, sahen die beiden Männer mehrere Gestalten, die auf der Ladelukenabdeckung standen, um ihren Gast zu empfangen. Der Lademeister schob die Tür hinter Dexter zur Seite, und der vom Rotor gepeitschte warme Wind flutete in die Kabine. Wegen des hoch aufragenden Ladebaums der Chesapeake und der beträchtlichen Spannweite der Rotorblätter wurde entschieden, dass Dexter im Gurt abgeseilt werden würde.
Als Erstes wurde sein Seesack an einer dünnen Stahltrosse hinuntergelassen. Er schwang im Abwind hin und her, bis starke Hände ihn packten und vom Haken lösten. Das Kabel wurde wieder heraufgeholt, der Lademeister nickte Dexter zu, und der stand auf und kam an die Seitenluke. Die beiden Doppelhaken wurden an seinem Gurtgeschirr befestigt, und er trat hinaus ins Leere.
Der Pilot hielt den Blackhawk völlig bewegungslos fünfzig Fuß hoch über dem Deck in der Luft; das Meer war glatt wie ein Mühlenteich. Hände griffen nach Dexter und hielten ihn auf dem letzten Meter fest. Als seine Stiefel das Deck berührten, wurden die Haken gelöst, und das Stahlseil verschwand schwirrend nach oben. Dexter drehte sich um, sah die Gesichter, die auf ihn herunterschauten, und richtete den Daumen nach oben. Der Blackhawk drehte ab und flog zum Stützpunkt zurück.
Vier Männer begrüßten ihn. Der Kapitän war da, der
Weitere Kostenlose Bücher