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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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der in Malambo stationiert war, prahlte im Urlaub in einer Bar damit, dass er an seinem Stützpunkt zur Wachmannschaft auf dem US -Gelände gehörte. Seiner beeindruckten Freundin und einem noch aufmerksameren Lauscher weiter unten an der Bar erzählte er, die Yanquis ließen von ihrer streng bewachten Zone ein seltsames Flugzeug aufsteigen. Hohe Mauern verhinderten, dass man sehen konnte, wie es betankt und gewartet wurde, aber man sah es, wenn es startete und davonflog. Zwar fanden die Starts und Landungen nachts statt, aber der Soldat hatte es im Mondlicht gesehen.
    Das Ding sehe aus wie ein Modell aus dem Spielzeugladen, sagte er; es habe einen Propeller, und das Triebwerk sitze auf dem Rücken. Noch seltsamer sei, dass es keinen Piloten habe, doch in der Kantine ginge das Gerücht, es sei mit unglaublichen Kameras ausgerüstet, die meilenweit sehen und Nacht, Wolken und Nebel durchdringen könnten.
    Das Geschwätz des Soldaten wurde dem Kartell zugetragen, und es konnte nur eines bedeuten: Die Amerikaner ließen in Malambo UAV s starten, unbemannte Aufklärungsdrohnen, die den gesamten Schiffsverkehr vor der kolumbianischen Karibikküste beobachteten.
    Eine Woche später wurde der Stützpunkt Malambo überfallen. Den Vollstrecker, der seine zerschossene Hand zu pflegen hatte, beauftragte der Don mit diesem Angriff nicht. Er benutzte seine Privatarmee aus ehemaligen FARC -Guerillas, die immer noch von dem Dschungelveteran Rodrigo Perez befehligt wurde.
    Der Überfall fand bei Nacht statt. Das Kommando stürmte durch das Haupttor und nahm geradewegs Kurs auf das US -Gelände im Zentrum der Basis. Am Tor starben fünf kolumbianische Soldaten, aber die Schüsse alarmierten gerade noch rechtzeitig die U.S. Marines, die das innere Heiligtum bewachten.
    In einer selbstmörderischen Welle überwanden die Angreifer die hohe Mauer, wurden aber niedergemäht, als sie versuchten, den befestigten Hangar zu erreichen, in dem der Global Hawk untergebracht war. Die beiden FARC -Männer, die hineingelangten, kurz bevor sie starben, waren enttäuscht. Michelle war zweihundert Meilen weit draußen über dem Meer und blockierte den Funkverkehr zweier Go-fasts, die von den SEAL s der Chesapeake aufgebracht worden waren.
    Abgesehen von ein paar kleinen Kratern im Beton wurden Hangar und Werkstätten nicht beschädigt. Kein Amerikaner starb, und aufseiten des kolumbianischen Militärs gab es nur sechs Tote. Am Morgen zählte man über siebzig tote FARC -Kämpfer. Draußen auf See waren zwei weitere Go-fasts spurlos verschwunden, ihre Besatzungen saßen im Gefängnis im Vorschiff, unterhalb der Wasserlinie, und vier Tonnen Kokain waren sichergestellt worden.
    Vierundzwanzig Stunden später erfuhr die Cobra, dass das Kartell von Michelles Existenz wusste. Allerdings wusste Don Diego nichts von dem zweiten UAV , das auf einer obskuren brasilianischen Insel stationiert war.
    Mit dessen Anleitung schoss Major Mendoza noch vier weitere Kokainschmuggler ab. Das gelang, obwohl das Kartell vom Rancho Boavista zum Tanken zu einer noch tiefer im Busch gelegenen Estanzia umgezogen war. Vier Mitarbeiter auf Boavista waren von »El Animal« und seinem Team einer längeren Folter unterzogen worden, weil man sie verdächtigt hatte, die Flugpläne weitergegeben zu haben.
    Gegen Ende des Monats sprach ein brasilianischer Finanzier, der auf Fernando de Noronha Urlaub machte, am Telefon mit seinem Bruder in Rio über ein seltsames Spielzeugflugzeug, das die Amerikaner am anderen Ende des Flughafens starten ließen. Zwei Tage später erschien ein aufgeregter Artikel in der Morgenzeitung O Globo , und auch die zweite Drohne war entdeckt.
    Doch die Hochseeinsel war selbst für die FARC -Soldaten des Don unerreichbar. Der Stützpunkt Malambo wurde verstärkt, und die beiden UAV s flogen weiter. Hugo Chavez, der linke Präsident des benachbarten Venezuela, der seinen hohen moralischen Ansprüchen zum Trotz zugelassen hatte, dass sein Land und seine Nordküste zu einem bedeutenden Ausgangspunkt für Kokaintransporte geworden war, tobte vor Wut, konnte jedoch wenig tun.
    Weil sie glaubten, auf Guinea-Bissau müsse irgendein Fluch liegen, bestanden die Piloten, die bereit waren, die Atlantikroute zu fliegen, auf neuen Zielorten. Die vier im November abgeschossenen Piloten waren unterwegs nach Guinea-Conakry, Liberia und Sierra Leone gewesen, wo sie ihre Ladung im Tiefflug über wartenden Fischerbooten hätten abwerfen sollen. Sie taten es nicht, weil sie nie

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