Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
Vom Netzwerk:
man mit ihm gemacht hatte. Vielleicht würden die Yanquis noch einmal anfangen, und beim zweiten Versuch könnten sie etwas finden. Er strahlte gastfreundlich, als die sechzehn maskierten Männer mit ihrem Hund in die Schlauchboote sprangen und donnernd abfuhren.
    Er wartete, bis sie hinter dem Horizont verschwunden waren und die Maria Linda ihre Fahrt nach Norden fortgesetzt hatte, bevor er seinem Maat das Steuer überließ und unter Deck ging. Die Schrauben sahen unberührt aus, aber um sicherzugehen, drehte er sie los und zog seine Koje zur Seite.
    Auch die Stahlwand sah unverändert aus, doch er öffnete sie trotzdem und überprüfte die Ballen dahinter. Sie waren nicht angerührt worden. Im Stillen dankte er dem Handwerker – wer immer er gewesen sein mochte –, der ein Versteck von so erstaunlichem Erfindungsreichtum geschaffen hatte. Wahrscheinlich hatte es ihm das Leben und ganz sicher die Freiheit gerettet. Drei Nächte später erreichte die Maria Linda ihr Ziel.
    In Mexiko gibt es drei große und mehrere kleinere Kokainkartelle. Die Giganten sind La Familia, das Golfkartell, das hauptsächlich im Osten am Golf von Mexiko operiert, und die Sinaloa, die an der Pazifikküste arbeiten. Die Maria Linda traf sich vor Mazatlan im Herzen des Sinaloa-Territoriums mit einem stinkenden alten Krabbenfischer.
    Der Kapitän und seine Besatzung nahmen ein (nach ihren Maßstäben) gewaltiges Honorar in Empfang, und dazu gab es einen Erfolgsbonus, eine der Extraverlockungen, die der Don ausgelobt hatte, um den Freiwilligennachschub zu fördern. Der Kapitän sah keinen Sinn darin, das Zwischenspiel vor der panamesischen Küste zu erwähnen. Sie waren glücklich davongekommen. Warum sich jetzt in Schwierigkeiten bringen? Seine Besatzung stimmte ihm zu.
    Eine Woche später geschah etwas ganz Ähnliches im Atlantik. Der CIA -Jet landete unauffällig auf dem Flughafen von Sal, der nordöstlichsten der Kapverdischen Inseln. Sein einziger Passagier hatte Diplomatenstatus, daher winkte man ihn bei der Pass- und Zollkontrolle einfach durch, ohne seinen schweren Seesack zu durchsuchen.
    Er verließ die Flughafenhalle, nahm aber nicht den Linienbus nach Santa Maria, dem einzigen Touristenort der Insel, sondern ein Taxi und erkundigte sich, wo er ein Auto mieten könne.
    Der Taxifahrer schien es nicht zu wissen. Sie fuhren zwei Meilen weit bis Espargos, wo er noch einmal fragte. Schließlich landeten sie am Fährhafen in Palmeira, und dort vermietete ein Werkstattbesitzer ihm einen kleinen Renault. Dexter bezahlte den Mann überaus großzügig für seine Mühe und fuhr davon.
    »Sal« heißt »Salz«, und die Insel trägt diesen Namen nicht ohne Grund. Sie ist flach und konturlos, eine meilenweite Salzebene, die früher einmal der Quell eines sehr vorübergehenden Wohlstands war. Heute besitzt sie zwei Straßen und eine Piste. Die eine Straße verläuft in ost-westlicher Richtung von Pedra Lume über den Flughafen nach Palmeira, die zweite südwärts nach Santa Maria. Dexter nahm die Piste.
    Sie führt nach Norden durch trostloses, leeres Gelände zum Leuchtturm bei der Landspitze von Fiura. Dexter stellte den Wagen ab, klemmte einen Zettel hinter den Scheibenwischer, um neugierige Vorüberfahrende zu informieren, dass er zurückkommen werde, warf seinen Seesack über die Schulter und ging zum Strand unterhalb des Leuchtturms. Der Abend dämmerte, und das automatische Leuchtfeuer begann zu kreisen. Dexter zog sein Mobiltelefon aus der Tasche.
    Als der Little Bird über das tintenschwarze Meer auf ihn zukam, war es fast dunkel. Dexter blinkte das Erkennungszeichen, und der kleine Hubschrauber senkte sich langsam neben ihm auf den Sand. Der Einstieg war ein offenes Oval. Dexter kletterte hinein, klemmte den Seesack zwischen die Beine und schnallte sich an. Der Pilot neben ihm reichte ihm einen Helm mit Kopfhörer, wie er ihn selbst trug.
    Dexter setzte ihn auf. Die Stimme in seinen Ohren klang sehr britisch.
    »Gute Reise gehabt, Sir?«
    Warum nehmen sie immer an, dass du ein ranghöherer Offizier bist?, dachte Dexter. Das Abzeichen neben ihm war das eines Sublieutenants. Er selbst hatte es einmal zum Sergeant gebracht. Es musste an den grauen Haaren liegen. Aber er mochte die Jungen und Eifrigen.
    »Keine Probleme«, rief er zurück.
    »Freut mich. Noch zwanzig Minuten bis zur Basis. Die Jungs werden schon eine gute Tasse Tee aufbrühen.«
    Freut mich, dachte er. Eine gute Tasse Tee kann ich gebrauchen.
    Diesmal landete er

Weitere Kostenlose Bücher