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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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hatte.
    »Das da«, sagte er schließlich und deutete auf eins von drei Dutzend Schiffen in einem karibischen Hafen, »das muss die Selene sein.« Oder: »Das ist sie, unverkennbar, handliche Größe, fast ohne Hebezeuge.«
    »Ohne was?«, fragte Bishop verblüfft.
    »Mittlere Tonnage, nur ein Ladebaum vorn. Das ist die Virgen de Valme . Liegt in Maracaibo.«
    Jeder der beiden war ein Experte, und wie es bei Experten üblich ist, fand jeder das Fachgebiet des anderen komplett unverständlich. Aber zusammen identifizierten sie die halbe Hochseeflotte des Kartells.
    Niemand fährt zu den Chagos Islands. Es ist verboten. Sie sind nur eine kleine Gruppe von Korallenatollen in der einsamen Mitte des Indischen Ozeans, tausend Meilen weit südlich der Südspitze Indiens.
    Wäre es nicht verboten, hinzufahren, gäbe es dort vielleicht Ferienhotels wie auf den Malediven, und man könnte das klare Wasser der Lagunen genießen, die ganzjährige Sonne und die unberührten Korallenriffe. Aber stattdessen gibt es dort Bomber. Genauer gesagt, amerikanische B-52.
    Das größte Atoll des Archipels ist Diego Garcia. Wie alle andern ist es in britischem Besitz, jedoch langfristig an die USA verpachtet, und es dient als Luftwaffenstützpunkt und Marinetanklager. Es ist so geheim, dass sogar die eingeborenen Inselbewohner, harmlose Fischer, auf andere Inseln umgesiedelt wurden und nicht zurückkehren dürfen.
    Was während des Winters und Frühjahrs 2011 auf Eagle Island im Chagosarchipel geschah, war eine britische Operation, auch wenn sie teilweise mit Mitteln aus dem Etat der Cobra bezahlt wurde. Vier Hilfsschiffe der Königlichen Flotte gingen nacheinander vor der Küste vor Anker, beladen mit Tonnen von Werkzeug und Material, und Pioniere der Navy bauten eine kleine Kolonie.
    Eine Ferienanlage würde nie daraus werden, aber sie war bewohnbar. Reihen von flach verpackten, in einem Tag aufstellbaren Fertighäusern wurden errichtet. Senkgruben wurden gegraben. Eine Kantine wurde aufgestellt und mit Küche, Kühlräumen und einer Entsalzungsanlage zur Trinkwasserproduktion ausgestattet, alles generatorbetrieben.
    Als die Kolonie bezugsfertig war, bot sie Platz für zweihundert Mann, vorausgesetzt, unter ihnen waren genug Techniker, Köche und Handwerker, die das alles in Gang halten konnten. In ihrer grenzenlosen Güte hinterließ die Navy sogar eine Sportbaracke mit Tauchermasken, Schnorcheln und Schwimmflossen. Wer immer hier in dieser Einsiedelei leben würde, könnte sogar zu den Korallenriffen tauchen. Eine Bibliothek mit englischen und spanischen Taschenbüchern gab es außerdem.
    Für die Matrosen und Pioniere war es kein strapaziöser Einsatz. Am Horizont lag Diego Garcia, ein Miniamerika in den Tropen, ausgestattet mit allem, was der amerikanische Soldat fern der Heimat erwartet – also mit allem. Und die britischen Teerjacken waren herzlich eingeladen, zu Besuch zu kommen, was sie auch gern taten. Die einzige Beeinträchtigung in diesem tropischen Paradies war das unaufhörliche Dröhnen der Bomber, die zu ihren Übungseinsätzen starteten und wieder landeten.
    Eagle Island hatte noch eine weitere Eigenschaft. Die Insel lag fast tausend Meilen weit vom nächsten Festland entfernt in einem Meer, in dem es von Haien wimmelte. Von hier zu entkommen, war buchstäblich unmöglich. Das war der springende Punkt.
    Die Kapverdischen Inseln sind ebenfalls das ganze Jahr über mit Sonnenschein gesegnet. Mitte Mai wurde die neue Fliegerschule auf der Insel Fogo offiziell eröffnet. Wieder gab es eine Feier. Der Verteidigungsminister kam von der Insel Santiago herübergeflogen, um den Vorsitz zu übernehmen. Zur Erleichterung aller wurde nur Portugiesisch gesprochen.
    Die Regierung hatte nach rigorosen Tests vierundzwanzig junge Kapverder als Kadetten auserwählt. Vielleicht würden sie nicht alle ihr Fliegerabzeichen bekommen, und das musste man berücksichtigen. Ein Dutzend zweisitzige Tucano-Ausbildungsflugzeuge waren aus Brasilien gekommen und warteten säuberlich aufgereiht, und ein Dutzend Fluglehrer, ausgeliehen von der brasilianischen Luftwaffe, standen ebenfalls bereit. Der Einzige, der noch fehlte, war der Kommandeur, bekannt als ein gewisser Major João Mendoza. Er war durch fliege rische Verpflichtungen anderswo aufgehalten worden und würde innerhalb eines Monats zu seiner Truppe stoßen.
    Wichtig war das nicht. Die ersten dreißig Tage würden ohnehin mit theoretischem Unterricht verbracht werden, und die Kadetten würden

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