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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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sich mit den Maschinen vertraut machen. Von all dem in Kenntnis gesetzt, äußerte der Minister mit würdevollem Nicken Zustimmung und Beifall. Ihm zu erzählen, dass Major Mendoza mit seinem privaten Flugzeug kommen würde, das er sich zu seinem Vergnügen leisten konnte, war nicht nötig.
    Hätte der Minister etwas von diesem Flugzeug gewusst – was nicht der Fall war –, hätte er vielleicht verstanden, warum das Tanklager mit JP 8-Treibstoff für die Ausbildungsflugzeuge abseits des sehr viel volatileren JP 5-Treibstoffs stand, der für die Hochleistungsjets der Marine benötigt wurde. Und er setzte keinen Fuß in den Extrahangar mit den Stahltoren in der Felsflanke. Als man ihm sagte, dort sei eine Lagerhalle, verlor er das Interesse.
    Die eifrigen Kadetten richteten sich in ihren Baracken ein, die Offiziellen flogen zurück zur Hauptstadt, und am nächsten Tag begann der Unterricht.
    Tatsächlich war der fehlende Kommandeur zwanzigtausend Fuß hoch über der grauen Nordsee östlich der englischen Küste auf einer routinemäßigen Navigationsübung mit seiner Ausbilderin. Commander Keck saß im hinteren Cockpit. Dort gab es keine Steuerungselemente, und so befand sie sich in einer Situation des »totalen Vertrauens« in ihren Schüler. Aber sie konnte beobachten, wie präzise er imaginäre Ziele abfing. Und sie war zufrieden mit dem, was sie sah.
    Der folgende Tag war frei, denn am Abend würden sie mit den entscheidend wichtigen Nachtflugübungen beginnen. Schließlich kämen dann der raketenunterstützte Flugzeugstart – RATO hieß das Kurzwort für Rocket-Assisted Take-off – und die Schießübungen. Als Ziele würden bunt bemalte Tonnen im Meer treiben, die auf einer verabredeten Position von einem aus der Gruppe, der ein Fischerboot besaß, über Bord geworfen werden sollten. Commander Keck zweifelte nicht daran, dass ihr Schüler das Klassenziel mit Bravour erreichen würde. Sie hatte schnell gesehen, dass er als Flieger ein Naturtalent war, und die alte Buccaneer hatte er in Besitz genommen, als habe er nie etwas anderes geflogen.
    »Haben Sie Erfahrung mit RATO ?«, fragte sie ihn eine Woche später in der Mannschaftsbaracke.
    »Nein. Brasilien ist sehr groß«, flachste er. »Wir hatten immer genug Land, um lange Startbahnen zu bauen.«
    »Die S2 Buccaneer war nie mit RATO ausgerüstet, weil unsere Flugzeugträger auch lang genug waren«, erklärte sie. »Aber in den Tropen ist die Luft manchmal zu heiß. Das bringt Kraftverluste. Und dieses Flugzeug war in Südafrika. Da brauchte es Hilfe. Deshalb musste es mit RATO ausgerüstet werden. Da wird Ihnen die Luft wegbleiben.«
    Und so kam es auch. Unter der Vorgabe, die lange Startbahn von Scampton sei in Wirklichkeit zu kurz für einen nichtunterstützten Start, hatten die Ausrüster die kleinen Raketen hinter dem Hecksporn angebracht. Colleen Keck erklärte Mendoza die Startsequenz sehr gründlich.
    Am Ende der Startbahn parken. Handbremsen hart anziehen. Die Spey-Triebwerke bei gezogener Bremse hochfahren. Im Augenblick der stärksten Belastung Bremse lösen, vollen Schub, Raketenschalter betätigen. João Mendoza hatte das Gefühl, ein Güterzug habe ihn von hinten gerammt. Die Buccaneer bäumte sich fast auf und schoss dann auf der Mittellinie entlang. Die Startbahn glitt verschwommen vorbei, und die Buccaneer war in der Luft.
    Commander Keck wusste nicht, dass Major Mendoza seine Abende im Gasthof damit zugebracht hatte, einen Packen Fotos zu studieren, die Cal Dexter ihm geschickt hatte. Sie zeigten die Startbahn auf Fogo, die Anflugbefeuerung, die Landeschwelle. Der Brasilianer hatte keinen Zweifel. Wie seine englischen Freunde gern sagten, war es ein Kinderspiel.
    Cal Dexter hatte die drei unbemannten Drohnen, die Unmanned Aerial Vehicles oder UAV s, die in den USA produziert werden, sehr eingehend geprüft. Sie würden im bevorstehenden Krieg der Cobra eine entscheidende Rolle spielen. Den Reaper und den Predator verwarf er schließlich und entschied sich für den »waffenlosen« Global Hawk. Seine Aufgabe war die Beobachtung, und nur die Beobachtung.
    Dank Paul Devereaux’ Präsidentenorder konnte er längere Verhandlungen mit Northrop Grumman führen, dem Hersteller des RQ -4. Dexter wusste bereits, dass 2006 eine Version zur »weiträumigen Seeüberwachung« entwickelt worden war und die U.S. Navy dafür einen Großauftrag erteilt hatte.
    Er brauchte zwei zusätzliche Fähigkeiten, und man sagte ihm, das sei kein Problem. Die

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