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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Einreiseerlaubnis und das Okay des Heimatschutzministeriums.
    Mit ihrem Business-Class-Ticket konnte sie im Terminal vier einchecken, fast ohne zu warten. Ihr einzelner Koffer wurde zum Kennedy Airport New York durchgecheckt und wanderte auf dem Gepäckband davon. Den Mann hinter ihr, der nur eine große Reisetasche bei sich hatte, bemerkte sie nicht.
    Sie konnte nicht wissen, dass die Tasche voller Zeitungen war oder dass der Mann sich abwenden würde, sobald sie in Richtung Sicherheitsüberprüfung und Passkontrolle davongegangen wäre. Sie hatte Inspektor Paco Ortega noch nie gesehen, und sie würde ihn auch niemals sehen. Aber er hatte sich alle Einzelheiten ihres Koffers und ihrer Kleidung eingeprägt, und sie war von ferne fotografiert worden, als sie vor dem Terminal aus dem Taxi gestiegen war. Alle diese Informationen würden in New York sein, noch bevor ihr Flugzeug startete.
    Sicherheitshalber blieb er trotzdem an einem Beobachtungsfenster stehen, schaute hinaus auf den Flughafen und sah zu, wie der Iberia-Jet sich weit hinten in den Wind drehte, kurz abwartete und dann donnernd auf die immer noch schneebedeckten Gipfel der Sierra Guadarrama und den Atlantik zuraste. Erst dann rief er in New York an und sprach kurz mit Cal Dexter.
    Die Maschine landete pünktlich. Als die Passagiere ausstiegen, stand in der Fluggastbrücke ein Mann in der Uniform des Bodenpersonals. Murmelnd sprach er zwei Worte in sein Handy, aber niemand nahm Notiz davon. Es war etwas Alltägliches.
    Letizia Arenal durchlief die Passkontrolle mit den üblichen Formalitäten: Sie drückte beide Daumen auf eine kleine Glasplatte und starrte zur Iriskontrolle in eine Kameralinse.
    Nachdem sie weitergegangen war, drehte der Einwanderungsbeamte sich um und nickte stumm einem Mann in dem Korridor zu, durch den die Passagiere zur Zollkontrolle gelangten. Der Mann nickte ebenfalls und folgte dann der jungen Frau.
    An diesem Tag herrschte starker Flugverkehr, und das Gepäck erschien mit zwanzigminütiger Verspätung. Aber irgendwann gurgelte das Gepäckband und erwachte stampfend zum Leben, und dann purzelten die Koffer hervor. Ihr eigener, ein Hartschalenkoffer mit Rollen, war weder der erste noch der letzte; er kam irgendwann in der Mitte. Sie sah, wie er aus dem offenen Maul des Tunnels kippte, und erkannte den leuchtend gelben Adressanhänger, den sie ausgesucht hatte, um den Koffer schneller finden zu können.
    Sie hängte ihre Schultertasche um und zog den Koffer auf den grünen Ausgang zu. Auf halbem Weg nach draußen winkte einer der Zöllner, die scheinbar müßig herumstanden, sie heran. Eine Stichprobenkontrolle. Kein Grund zur Beunruhigung. Domingo würde in der Halle hinter dem Ausgang auf sie warten. Nun würde er noch ein paar Minuten länger warten müssen.
    Sie zog ihren Koffer zu dem Tisch, auf den der Zollbeamte zeigte, und hob ihn hinauf. Die Schließen waren ihr zugewandt.
    »Würden Sie den Koffer bitte öffnen, Ma’am?« Ausgesprochen höflich. Sie waren immer ausgesprochen höflich, und sie lächelten und scherzten niemals. Letizia ließ die beiden Schließen aufschnappen. Der Zöllner drehte den Koffer zu sich herum und klappte den Deckel auf. Er betrachtete die obere Schicht Kleider und hob sie mit behandschuhten Händen hoch. Dann hielt er inne. Sie sah, dass er sie über den Rand des Deckels hinweg anstarrte. Vermutlich würde er den Koffer jetzt schließen und nicken, und sie könnte weitergehen.
    Er klappte den Deckel zu und sagte in eisigem Ton: »Würden Sie bitte mitkommen, Ma’am?«
    Aber es war keine Frage. Sie merkte plötzlich, dass ein großer Mann und eine stämmige Frau, ebenfalls in Uniform, hinter ihr standen. Es war peinlich; andere Passagiere warfen Seitenblicke zu ihr herüber, als sie vorbeihasteten.
    Der erste Zöllner drückte die Schließen zu, nahm den Koffer vom Tisch und ging voraus. Die beiden anderen folgten wortlos. Durch eine Tür in einer Ecke betraten sie ein kahles Zimmer mit einem Tisch in der Mitte und ein paar einfachen Stühlen, die an der Wand standen. Keine Bilder, aber zwei Kameras in gegenüberliegenden Ecken. Der Koffer wurde flach auf den Tisch gelegt.
    »Würden Sie den Koffer bitte noch einmal öffnen, Ma’am?«
    Zum ersten Mal ahnte Letizia Arenal, dass hier vielleicht etwas nicht in Ordnung war, aber sie hatte keine Ahnung, was es sein konnte. Sie klappte den Deckel auf und sah ihre säuberlich zusammengefalteten Kleider.
    »Würden Sie die bitte herausnehmen,

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