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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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reden.
    Die Kinder waren kein Problem. Sie wurden begraben. Lebendig natürlich, vor den Augen der Mutter. Trotzdem weigerte sie sich, ein Geständnis abzulegen. Bis sie tot war, vergingen mehrere Stunden, doch sie beharrte auf ihrer Geschichte: Ihr Mann habe nichts gesagt und nichts Unrechtes getan. Schließlich blieb Paco Valdez nichts anderes übrig, als ihr zu glauben. Er konnte sie aber auch nicht weiter befragen, denn sie war tot.
    Der Don bedauerte es. So unerfreulich. Und fruchtlos, wie sich zeigte. Aber unumgänglich. Und jetzt war das Problem noch größer. Wenn nicht der Kapitän, wer dann? Doch es gab jemanden in Kolumbien, der noch betrübter war als Don Diego Esteban.
    Der Vollstrecker hatte die Familie tief in den Dschungel gefahren, bevor er seines Amtes waltete. Aber der Dschungel ist nie wirklich leer. Ein indianischer Bauer hatte die Schreie gehört und durch das Laub gespäht. Als der Vollstrecker und seine beiden Gehilfen gegangen waren, lief der Peon in sein Dorf und erzählte dort, was er gesehen hatte.
    Die Dorfbewohner fuhren mit einem Ochsenkarren hinaus und brachten die vier Leichen in die Ortschaft am Fluss zurück. Dort bekamen sie alle ein christliches Begräbnis. Der Priester, der die Messe las, war Pater Eusebio SJ . Er war entsetzt über das, was er gesehen hatte, bevor die roh behauenen Särge geschlossen wurden.
    In seinem Zimmer in der Mission öffnete er die Schublade an seinem dunklen Eichenholzschreibtisch und betrachtete das kleine Gerät, das der Provinzial ihm vor Monaten gegeben hatte. Normalerweise wäre ihm nicht im Traum eingefallen, es zu benutzen, aber jetzt war er wütend. Vielleicht würde er eines Tages etwas sehen, das nicht unter das Beichtgeheimnis fiel, und dann würde er dieses amerikanische Gerät vielleicht benutzen.
    Den zweiten Schlag führten die SEAL s. Wiederum war es eine Frage, wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Global Hawk Michelle patrouillierte hoch über der weiten Fläche der südlichen Karibik, die im Bogen von Kolumbien bis zur Halbinsel Yucatan reicht, und die MV Chesapeake stand zwischen Jamaica und Nicaragua.
    Zwei Go-fasts glitten aus den Mangrovensümpfen an der kolumbianischen Küste und fuhren nicht südwestwärts nach Colón und auf den Panamakanal zu, sondern nach Nordwesten. Sie hatten eine lange Strecke vor sich, die sie an die Grenze ihrer Reichweite führte, und sie waren voll beladen mit Treibstofffässern sowie jeweils einer Tonne Kokain mittschiffs.
    Michelle sah sie, als sie zwanzig Meilen weit draußen waren. Sie blieben unterhalb ihrer Höchstgeschwindigkeit von sechzig Knoten und fuhren gleichmäßige vierzig, und das genügte, um Michelles Radar in 50 000 Fuß Höhe zu verraten, dass es sich nur um Schnellboote handeln konnte. Michelle berechnete Kurs und Geschwindigkeit und warnte dann die Chesapeake , dass die Go-fasts auf sie zukamen. Das Q-Schiff drehte ab und ging auf Abfangkurs.
    Am zweiten Tag erlebten die Crews der beiden Go-fasts die gleiche Verblüffung wie der Kapitän der Belleza del Mar . Ein Hubschrauber erschien aus dem Nichts und schwebte vor ihnen über dem leeren blauen Meer. Ein Kriegsschiff war nirgends in Sicht. Das war schlicht unmöglich.
    Die dröhnende Lautsprecheranweisung, die Motoren abzustellen und beizudrehen, wurde einfach ignoriert. Die beiden Schnellboote, lange, schlanke Aluminiumröhren mit je vier 200-PS-Yamaha-Motoren am Heck, trauten sich zu, dem Little Bird zu entkommen. Sie beschleunigten auf sechzig Knoten, ihre Nasen hoben sich, und nur noch die Schrauben blieben im Wasser. Ihr Kielwasser schäumte. Da die Briten »Unbekannt eins« sichergestellt hatten, bekamen diese beiden die Namen »Unbekannt zwei« und »Unbekannt drei«.
    Aber die Kolumbianer irrten sich, wenn sie dachten, sie könnten dem Helikopter entkommen. Als sie unter dem Little Bird hindurchrauschten, kippte dieser seinen Rotor jäh zur Seite, drehte und folgte ihnen dann mit 120 Knoten, der zweifachen Geschwindigkeit.
    Neben dem Marinepiloten saß Petty Officer Sorenson, der beste Scharfschütze des Trupps, und hielt sein M14-Scharfschützengewehr in den Händen. In ruhiger Position und auf einhundert Meter würde er kaum etwas verfehlen können, da war er zuversichtlich.
    Der Pilot schaltete die Lautsprecher wieder ein und befahl auf Spanisch: »Stellen Sie die Motoren ab und drehen Sie bei, oder wir schießen.«
    Die Go-fasts rasten weiter in Richtung Norden, ohne zu ahnen, dass ihnen drei starre

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