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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Schlauchboote mit sechzehn SEAL s an Bord in hohem Tempo entgegenkamen. Lieutenant Commander Casey Dixon hatte sein großes RIB und die beiden kleineren Zodiacs zu Wasser gebracht, aber so schnell sie auch waren, die Aluminiumgeschosse der Schmuggler waren schneller. Sie zu stoppen, war eine Aufgabe für den Little Bird.
    PO Sorensen war auf einer Farm in Wisconsin aufgewachsen, ungefähr so weit vom Meer entfernt, wie man es nur sein konnte. Vielleicht war er deshalb zur Navy gegangen – um das Meer zu sehen. Aber das Talent, das er aus seiner Hinterwaldheimat mitgebracht hatte, war das Resultat eines lebenslangen Umgangs mit dem Jagdgewehr.
    Die Kolumbianer wussten, was sie zu tun hatten. Sie waren zwar noch nie von einem Hubschrauber aufgehalten worden, doch man hatte ihnen gesagt, was das Wichtigste war: Sie mussten ihre Motoren schützen. Ohne diese brüllenden Ungeheuer im Heck wären sie hilflos.
    Als sie das M14 mit dem Zielfernrohr sahen, das ihre Außenborder anstarrte, warfen sich zwei Mann über die Motorengehäuse, um sie vor den Gewehrkugeln zu schützen. Die Gesetzeshüter würden niemals durch den Körper eines Menschen schießen.
    Irrtum. Das waren die alten Regeln. Früher auf der Farm hatte PO Sorensen Kaninchen auf zweihundert Schritte erlegt. Hier war das Ziel größer und näher, und seine Einsatzrichtlinien waren klar. Seine erste Kugel ging glatt durch den tapferen Schmuggler, durchschlug das Gehäuse und zertrümmerte den Motorblock des Yamaha-Außenborders.
    Der andere Schmuggler warf sich mit einem Schreckensschrei zurück – gerade noch rechtzeitig: Das panzerbrechende Geschoss zerschmetterte auch den zweiten Motor. Das Go-fast fuhr mit zweien weiter, aber langsamer, denn es war schwer beladen.
    Einer der übrig gebliebenen drei Männer unter dem Hubschrauber hob eine Kalaschnikow AK -47, und der Pilot des Little Bird schwenkte ab. Aus hundert Fuß Höhe sah er die Schlauchboote: schwarze Punkte vor ihnen, die mit einer Näherungsgeschwindigkeit von hundert Knoten die Lücke schlossen.
    Im unbeschädigten Go-fast sah man sie auch. Der Steuermann konnte sich nicht weiter den Kopf über die Frage zerbrechen, woher sie gekommen sein mochten. Sie waren da, und er musste seine Ladung und seine Freiheit retten. Er beschloss, mitten zwischen ihnen hindurchzufahren und seine überlegene Geschwindigkeit zu nutzen, um ihnen zu entkommen.
    Und beinahe wäre es ihm gelungen. Das beschädigte Go-fast stellte die beiden übrig gebliebenen Außenborder ab und ergab sich. Das vordere Boot fuhr mit sechzig Knoten weiter. Die SEAL -Formation teilte sich, schwärmte aus, die Boote wendeten bebend auf dem Wasser und nahmen die Verfolgung auf. Wenn der Hubschrauber nicht gewesen wäre, hätte es dem Schmuggler vielleicht gelingen können, in die Freiheit zu entkommen.
    Der Little Bird schwirrte vor dem Go-fast über die glatte See, drehte sich dann um neunzig Grad und spuckte eine hundert Meter lange unsichtbare Nylonleine aus. Ein kleiner Baumwollfallschirm riss die Leine in die Luft hinaus, sie sank auf das Wasser hinunter und trieb an der Oberfläche. Das Go-fast schwenkte zur Seite und hätte es fast geschafft, aber die letzten zwanzig Meter der schwimmenden Leine glitten unter den Rumpf und wickelten sich um alle vier Schrauben. Die vier Yamaha-Motoren husteten, würgten und verstummten.
    Danach war jeder Widerstand zwecklos. Angesichts eines Erschießungskommandos mit MP5-Maschinenpistolen ließen sich die Männer in das große RIB bringen, wo man ihnen Fesseln anlegte und Kapuzen aufsetzte. Danach sahen sie kein Tageslicht mehr, bis sie den Fuß als Gäste Ihrer Majestät auf den Boden von Eagle Island im Chagosarchipel setzten.
    Eine Stunde später war die Chesapeake längsseits gekommen und nahm die sieben Gefangenen an Bord. Der tapfere Tote bekam einen Segen und ein Stück Kette mit auf den Weg, damit er besser sank. Zwei Tonnen Zweitaktertreibstoff (der nützlich sein konnte) wurden ebenfalls hinübergeschafft, außerdem diverse Waffen und Mobiltelefone (die später untersucht werden und über getätigte Anrufe Auskunft geben würden) und zwei tonnenschwere Ballen mit kolumbianischem Puro.
    Dann wurden die beiden Schnellboote mit Kugeln durchlöchert, und die schweren Yamaha-Außenborder zogen sie in die Tiefe. Ein Jammer, die sechs guten, starken Motoren aufzugeben, aber die Anordnungen der Cobra – für die SEAL s unsichtbar und unbekannt – waren klar: Nichts, was sich zurückverfolgen

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