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Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra

Titel: Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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ließe, durfte übrig bleiben. Nur die Männer und das Kokain wurden in Gewahrsam genommen, und beides nur vorübergehend. Alles andere hatte für immer zu verschwinden.
    Der Little Bird setzte sich auf die vordere Laderaumluke. Als der Motor verstummt war, wurde der Hubschrauber in seine von außen nicht sichtbare Kammer hinabgelassen. Die drei Schlauchboote wurden herauf und über die Reling gezogen, und sie verschwanden in ihrem eigenen Laderaum, wo sie abgewaschen und gewartet wurden. Die Chesapeake drehte ab. Das Meer war wieder leer.
    Weit voraus wartete der Frachter Stella Maris IV . Er wartete lange, aber schließlich musste er die Reise nach Europoort, Rotterdam, wiederaufnehmen, und zwar ohne zusätzliche Ladung. Der Erste Offizier konnte nur eine ratlose SMS an seine »Freundin« in Cartagena senden: Er könne die Verabredung nicht einhalten, weil sein Auto nicht ausgeliefert worden sei.
    Auch diese SMS wurde von der National Security Agency in ihrem riesigen Army-Stützpunkt in Fort Meade aufgefangen, entschlüsselt und an die Cobra weitergeleitet, die sie mit einem schmalen Lächeln der Genugtuung entgegennahm. Die Nachricht verriet, welches Ziel die Schnellboote gehabt hatten: die Stella Maris IV . Sie stand auf der Liste. Beim nächsten Mal.
    Eine Woche nachdem die Cobra die Jagdsaison eröffnet hatte, erhielt Major Mendoza seinen ersten Einsatzbefehl. Global Hawk Sam entdeckte eine kleine zweimotorige Transportmaschine, die auf Boavista startete, die Küste über Fortaleza hinter sich ließ und auf 45-Grad-Kurs über den Atlantik hinausflog. Irgendwo zwischen Liberia und Gambia würde sie afrikanisches Land erreichen.
    Die Bildanalyse durch den Computer identifizierte sie als Transall, ein von Deutschland und Frankreich gemeinsam produziertes Transportflugzeug, das von Südafrika gekauft worden und nach dem Ende seines aktiven Dienstes als Militärflugzeug auf den zivilen Markt in Südamerika gelangt war.
    Die Transall war nicht groß, aber ein zuverlässiges Arbeitspferd. Bei ihrer Reichweite würde sie es nicht annähernd über den Atlantik schaffen, nicht einmal auf dem kürzesten Weg. Also musste man sie mit weiteren Treibstofftanks ausgerüstet haben. Drei Stunden lang brummte sie durch die dämmrige Dunkelheit einer Tropennacht in 8000 Fuß Höhe über einer flachen Wolkendecke dahin.
    Major Mendoza richtete die Nase seiner Buccaneer geradeaus über die Startbahn und beendete seine letzten Checks. Im Kopfhörer hörte er keine portugiesischen Worte aus dem Kontrollturm, denn dort war längst Feierabend. Was er hörte, war die warme Stimme einer Amerikanerin. Die beiden amerikanischen Funker auf Fogo hatten ihre Nachricht eine Stunde zuvor empfangen und den Brasilianer alarmiert, damit er sich startklar machte. Jetzt wurde ihre Stimme geradewegs in seinen Kopfhörer eingespielt. Mendoza wusste nicht, dass sie ein Captain der U.S. Air Force war und an einem Monitor in Creech, Nevada, saß. Er wusste nicht, dass sie einen Echoimpuls auf dem Radar verfolgte, der von einer Transall-Transportmaschine kam, dass er ebenfalls gleich ein Echoimpuls auf diesem Radar sein und die Frau die beiden Punkte zusammenführen würde.
    Er schaute hinaus zu der Bodencrew, die im Dunkeln auf dem Flugplatz von Fogo stand, und sah das »GO«-Signal, das sie ihm zublinkte. Einen anderen »Kontrollturm« hatte er nicht, doch es funktionierte. Bestätigend hob er den rechten Daumen.
    Die beiden Speys brüllten auf, und die Bucc stemmte sich bebend gegen die Bremsen und wollte frei sein. Mendoza legte den RATO -Schalter um und löste die Bremsen. Die Bucc schoss voran, gleich darauf kam er aus dem Schatten des Vulkans und sah das funkelnde Meer. Der Raketenschub traf ihn ins Kreuz, die Maschine beschleunigte jäh und erreichte die Abhebegeschwindigkeit, das Rumpeln der Räder hörte auf, und sie war in der Luft.
    »Steigen Sie auf 15 000 Fuß und gehen Sie auf Kurs eins-neun-zero.« Die Stimme klang wie warme Melasse. Er sah auf den Kompass, schwenkte auf 190 Grad und stieg auf die angegebene Höhe.
    Eine Stunde später kreiste er in einer Standardkurve dreihundert Meilen weit südlich der Kapverden langsam über dem Meer und wartete. Sein Ziel sah er auf ein Uhr. Der Dreiviertelmond war durch die Wolkendecke gebrochen und tauchte die Szenerie in sein fahlweißes Licht. Rechts unter ihm huschte ein Schatten vorbei und weiter in nordöstlicher Richtung. Mendoza hatte noch einen Halbkreis zu fliegen, und als er ihn vollendet

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