Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
Vom Netzwerk:
bleiben hier!«
    Pyre verzog das Gesicht, den Befehl zu diskutieren war jedoch keine Zeit. »Michael, Dorjay – Sicherungspositionen an der Luke«, rief er in das InterKom. Die beiden Cobras bestätigten den Befehl, und Pyre machte sich erneut auf den Weg nach achtern.
    Er lief an dem hektischen Treiben in der Nähe der Luke vorbei, ohne mit jemandem zusammenzustoßen, und als er schließlich neben Telek zum Stehen kam, konnte man auf den Monitoren im Salon verfolgen, wie Cerenkov gerade aus der Luftschleuse stieg.
    Wenn die Qasamaner für die Passagiere der Dewdrop ein Schock waren, so galt dies umgekehrt genauso. Das Begrüßungskomitee blieb mit einem Ruck stehen, und Pyre sah, wie ein Ausdruck ungläubigen Staunens über ihre Gesichter huschte. Er spannte sich an, doch die Waffen blieben unberührt in ihren Halftern. Einer der Vögel kreischte und schlug mit den Flügeln und beruhigte sich erst wieder, als sein Besitzer nach oben langte, um sachte seinen Hals zu streicheln.
    Pyre merkte, wie Telek sich zu ihm herüberbeugte. »Glauben Sie Hershs Theorie über die Baliulys?«, raunte sie ihm zu.
    »Dass Unwissenheit ein Segen ist?«, erwiderte er leise. »Nicht eine Minute. Die Baliulys wussten ganz genau, dass wir derselben Spezies angehören – und wenn wir menschliche Sklaven aus der Herrschaft der Qasamaner hätten befreien sollen, hätten sie uns das todsicher mitgeteilt.«
    Telek brummte etwas zur Bestätigung. Pyre sah, dass Nnamdi und Cerenkov das Getuschel am Rande offenbar nicht mitbekommen hatten. Der Cobra richtete sein Augenmerk wieder ganz auf die Displays. Was würden die Qasamaner sagen, und was zum Teufel für ein Spiel spielten die Baliulys eigentlich mit ihnen?
     
    Die qasamanische Delegation hatte sich vom Auftritt des Kontaktteams überraschend schnell erholt, was Cerenkov als gutes Zeichen wertete. Ob die Menschen nun Sklaven oder Herren waren, fest stand, dass sie nicht der Kategorie »unzivilisierte Wilde« angehörten.
Und das bedeutete … ja, was eigentlich? Cerenkov war sich nicht sicher, aber in jedem Fall war es ein gutes Zeichen.
    Die Delegation war ein paar Meter vor dem Kontaktteam stehen geblieben. Cerenkov hob die rechte Hand ein Stück und erstarrte mitten in der Bewegung, als einer der Vögel sich plötzlich aufplusterte und ein scharfes Krächzen ausstieß. Er wartete ab, bis sein Besitzer ihn beruhigt hatte, dann hob er die Hand mit der Handfläche nach außen bis auf Brusthöhe. »Ich begrüße Sie im Namen des Volkes von Aventine«, sagte er. »Wir kommen in friedlicher Absicht. Ich bin Yuri Cerenkov, meine Begleiter sind Marck Rynstadt, Decker York und Joshua Moreau. Mit wem habe ich die Ehre zu sprechen?«
    Sein Übersetzeranhänger sprach noch einige Sekunden lang weiter, und Cerenkov schickte rasch ein Gebet gen Himmel, dass die Trofts wirklich ein brauchbares Übersetzungsprogramm zusammengestellt hatten. Das fehlte noch, dass er, ohne es zu wollen, eine Beleidigung in seine Begrüßung eingeflochten hatte …
    Doch wenn der Übersetzer einen Patzer gemacht hatte, so war davon nichts zu spüren. Einer der Qasamaner trat einen halben Schritt vor, ahmte Cerenkovs Geste nach, indem er seine Hand hob, und begann zu sprechen. »Wir begrüßen Sie ebenfalls«, murmelte er Sekunden später in Cerenkovs Kopfhörer. »Mein Name ist Moff. Ich heiße Sie willkommen im Namen von Bürgermeister Kimmeron aus Sollas und dem Volk von Qasama. Ihr Dolmetscher spricht unsere Sprache gut. Wieso ist er an Bord Ihres Schiffes geblieben?«
    »Unser Übersetzer ist eine Maschine«, erklärte ihm Cerenkov behutsam und hätte gern gewusst, wie weit entwickelt diese Menschen technologisch waren. Verstanden sie den Begriff Computer , oder schrieben sie den gesamten Vorgang Schwarzer Magie zu? »Jedes von mir gesprochene Wort wird über dieses Mikrofon an die Maschine weitergeleitet, die dieses Wort dann mit denen vergleicht, die sie aus Ihrer Sprache kenn-«
    »Ich weiß, wie Übersetzungsapparate funktionieren«, unterbrach ihn Moff. »Andere Besucher haben sich bereits dieser Geräte
bedient, auf Qasama allerdings brauchen wir sie nicht. Ihr Gerät verwendet viele der gleichen Wendungen wie das ihre.«
    Die Frage, die sich dahinter verbarg, war offenkundig, und Cerenkov musste sich im Bruchteil einer Sekunde entscheiden, wie er sie beantworten wollte. Ehrlichkeit schien ihm die sicherste Methode. »Falls Sie damit die Trofts aus der Baliu-Domäne meinen, wir haben unseren Übersetzer

Weitere Kostenlose Bücher