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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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tatsächlich von ihnen gekauft. Von ihnen wissen wir überhaupt von Ihrer Anwesenheit hier, wenn sie auch vergessen haben zu erwähnen, dass wir derselben Spezies angehören. Wie sind Sie hierhergekommen, so weit entfernt von den anderen Welten der Menschen, wenn ich fragen darf?«
    Moff ließ den Blick einen Moment lang über die Dewdrop gleiten, bevor er sich wieder Cerenkov zuwandte. »Ein großes Schiff, wenn auch viel kleiner als in den Legenden«, meinte er dazu. »Wie viele Personen kann es normalerweise transportieren?«
    Mit anderen Worten, dachte Cerenkov, wie viele befinden sich noch an Bord? Wiederum schien Ehrlichkeit das Beste zu sein … Ehrlichkeit, wenn man davon absah, dass man Justin Moreau unterschlug. »An Bord befinden sich noch sieben Mannschaftsmitglieder sowie sechs Mitglieder der diplomatischen Mission«, erklärte er Moff. »Aus verschiedenen Gründen werden sie auch dort bleiben.«
    »Während dieser Zeit beabsichtigen Sie vier, was zu tun?«
    Die Frage traf Cerenkov unerwartet. Er hatte angenommen, mit der Führung zu verhandeln und auf eine große Besichtigungstour eingeladen zu werden – doch er hatte nicht damit gerechnet, ein derartiges Anliegen hier draußen vor dem Schiff vorbringen zu müssen. »Wir möchten Ihrem Volk einen Besuch abstatten«, sagte er. »Informationen über gemeinsame Interessen austauschen, vielleicht Handelsgespräche eröffnen. Schließlich haben wir ein gemeinsames Erbe.«
    Moffs Blick bohrte sich in seine Augen. » Unser Erbe besteht in einem Kampf gegen sowohl Mensch als auch Natur«, erwiderte er unwirsch. »Verraten Sie mir, wo liegt diese Welt Aventine, von der Sie kommen?«

    »Sie ist etwa fünfundvierzig Lichtjahre von hier entfernt«, sagte Cerenkov und widerstand dem Drang, mit einer dramatischen Geste Richtung Himmel zu zeigen. »Ich bin mir nicht sicher, was die exakte Richtung anbetrifft oder ob unsere Sonne aus dieser Entfernung überhaupt zu erkennen ist.«
    »Verstehe. In welcher Verbindung stehen Sie zu den Lords von Rajan Putra und der Agra-Dynastie?«
    Cerenkov spürte, wie sich sein Puls beschleunigte. Endlich eine Art Hinweis darauf, wann die Qasamaner das Imperium der Menschen verlassen hatten. Er selbst besaß nur eine ganz vage Vorstellung, wann diese Dynastien existiert hatten – und an Rajan Putra erinnerte er sich überhaupt nicht -, aber Nnamdi müsste sich doch als Soziologe eigentlich auch ein wenig mit Geschichte beschäftigt haben.
    Aber das würde ihm nicht verraten, was die Qasamaner diesen Dynastien gegenüber empfunden hatten … und wenn er nicht mit einer hundertprozentig neutralen Antwort aufwartete, konnte es passieren, dass die gesamte Expedition ohne jede Vorwarnung in die Kategorie »feindlich« eingestuft wurde. »Ich fürchte, mit dieser Frage kann ich überhaupt nichts anfangen«, meinte er zu Moff. »Wir haben die Hauptgruppe der menschlichen Welten selbst vor einiger Zeit verlassen, und zu dieser Zeit existierte keine Regierung, die sich als Dynastie bezeichnete – zumindest nicht, dass ich wüsste.«
    Ein leichter Ausdruck des Missfallens zerfurchte Moffs Stirn. »Die Agra-Dynastie behauptete, ewig zu sein.«
    Cerenkov schwieg, und nach einer Weile zuckte Moff mit den Achseln. »Vielleicht ergibt eine Durchsicht Ihrer Aufzeichnungen, was nach unserem Aufbruch passiert ist«, sagte er. »Gut. Sie möchten unserer Welt also einen Besuch abstatten. Für wie lange?«
    Cerenkov zuckte mit den Achseln. »Das liegt ganz bei Ihnen – wir möchten Ihre Gastfreundschaft nicht übermäßig strapazieren. Wenn Sie wollen, können wir auch unsere eigenen Vorräte mitbringen.«

    Moffs Augen schienen sich auf den durchsichtigen Helm zu konzentrieren, der Cerenkovs Kopf umgab. »Es dürfte Ihnen schwerfallen, so zu essen, meinen Sie nicht auch? Oder wollen Sie etwa für jede Mahlzeit in Ihr Schiff zurückkehren?«
    »Das wird nicht nötig sein«, meinte Cerenkov und schüttelte den Kopf. »Bis es so weit ist und wir hungrig werden, dürfte unsere Analyse Ihrer Luft abgeschlossen sein. Vermutlich wird sie nichts Gefährliches zutage fördern, trotzdem müssen wir vorsichtig sein.«
    »Natürlich.« Moff blickte kurz nach beiden Seiten, so als erwartete er einen Protest von jemandem aus seiner Gruppe. Doch seine Begleiter blieben nach wie vor stumm. »Also gut, Cerenkov, Sie und Ihre Begleiter dürfen mit mir in die Stadt kommen. Aber Sie müssen sich damit einverstanden erklären, meine Befehle ohne Widerspruch zu befolgen

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