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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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in den Sonnenschein hinaustraten und man sie zum Wagen brachte. Die Untersuchung selbst bereitete ihm kein Kopfzerbrechen, doch er wettete Gulasch gegen Granaten, dass eine Art qasamanischer Waffenexperte den Doktoren assistieren würde. Und wenn es denen irgendwie gelang herauszufinden, wie seine Taschenrechneruhr, sein Stift und sein sternförmiger Saphirring zusammenpassten … und was aus ihnen in einer solchen Kombination wurde …
    Cerenkov und Rynstadt saßen bereits im Wagen. Jetzt war er mit Einsteigen an der Reihe. Er tat es, bemüht, keine Miene zu verziehen, und redete sich ein, es gäbe keinen Grund zur Sorge. Schließlich war es bei der Entwicklung der Handpfeilpistole der Marines speziell darum gegangen, dass sie nicht entdeckt werden konnte.
    Trotzdem machte er sich Gedanken, während sich der Wagen zwischen den mit Farbe bespritzten Mauern in Bewegung setzte. Schließlich gehörte es zum Job eines Soldaten, sich über unvorhersehbare Ereignisse Gedanken zu machen.

     
    In dem Zimmer, das man Joshua und Rynstadt zugeteilt hatte, war es seit fast einer halben Stunde dunkel und still, als Justin sich schließlich von seiner Apparatur für die direkte Dateneinspeisung losmachte und steif in eine sitzende Stellung auf seiner Liege herumwälzte. Auch im Salon der Dewdrop , in dem sich außer ihm nur der dösende Pyre befand, war es still. Justin streckte vorsichtig seine Muskeln und ging zur Tür.
    »Neben dem Eckterminal steht noch was zu essen, falls du Hunger hast.«
    Justin drehte sich um und sah, wie Pyre seufzend die Arme reckte und sich aufrichtete. »Ich wollte dich nicht wecken«, entschuldigte er sich, änderte die Richtung und steuerte auf das Tablett zu, von dem der andere gesprochen hatte.
    »Schon gut. Genau genommen bin ich sowieso nicht im Dienst – ich wollte nur warten, bis du auf bist, um mich zu vergewissern, dass du zurechtkommst.«
    »Mir geht’s bestens.« Justin ließ sich neben dem anderen Cobra nieder und balancierte das Tablett auf den Knien, während er sich über das Essen hermachte. »Und was hältst du von der Sache?«
    »Oh, verdammt, ich hab keine Ahnung«, seufzte Pyre. »Ich weiß nicht recht, ob wir irgendwas von dem, was sie sagen oder tun, für bare Münze nehmen können. Dieser Bürgermeister, zum Beispiel. Stellt er tatsächlich einen Rückfall in die alten, despotischen Traditionen dar, oder war das alles nur eine Inszenierung, um uns zu verwirren? Oder macht man hier tatsächlich auf diese Art Geschäfte?«
    »Ach, hör auf«, brummte Justin, den Mund voller gebratener Balis. »Wer könnte sich bei solchem Lärm schon konzentrieren?«
    »Lärm war es nur deshalb, weil du nicht daran gewöhnt bist«, sagte Pyre. »Doch womöglich hat die Musik eine beruhigende Wirkung auf die emotionale Funktion des Hirns, was es den Leuten da drinnen ermöglicht, logischer zu denken.«
    Justin ließ die Szene noch einmal vor seinem inneren Auge vorüberziehen. Möglich, ja, entschied er – die Leute, die über die
niedrigen Tische gebeugt saßen, waren mit irgendetwas beschäftigt gewesen. Und der Qualm? »Unterstützt durch beruhigende Drogen vielleicht?«
    »Könnte sein. Ich wünschte, wir hätten eine Probe nehmen und die Luft dort analysieren können.« Er schnaubte. »Auch wenn es wohl kaum etwas genützt hätte.«
    Justin verzog das Gesicht. Jedes Einzelne der Aufzeichnungs-und Analysegeräte des Kontaktteams war bei der Untersuchung im Krankenhaus höflich, aber entschieden eingezogen worden. Cerenkov hatte mit seinen Protesten Moff bestenfalls das Versprechen entlocken können, man werde ihnen die Ausrüstung beim Abschied zurückgeben. »Ich war zu der Zeit in Joshuas Sensoren eingeloggt, allerdings hatte ich den Eindruck, dass Gouverneurin Telek deswegen ziemlich aufgebracht war.«
    »Das ist noch milde ausgedrückt. Sie stand kurz vor einem ausgewachsenen Wutanfall.« Pyre schüttelte langsam den Kopf. »Aber ich denke, sie hatte möglicherweise Recht – es sieht immer weniger so aus, als könnte es funktionieren. Yuri kann nichts herausfinden, was die Qasamaner unter Verschluss halten wollen, jedenfalls nicht, solange Moff sie wie zahme Porongs herumführt und seine Apparaturen in irgendeinem Hinterzimmer verborgen sind. Und wir sitzen hier draußen fest und können mit Sicherheit auch nichts unternehmen.«
    Justin betrachtete ihn argwöhnisch. »Soll das heißen, jemand sollte in ein, zwei Tagen einen kleinen mitternächtlichen Spaziergang machen?«
    »Ich

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