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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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an Bord. Es gibt buchstäblich Dutzende von Kolonialisierungsschiffen – Kolonialisierungsschiffen, wohlgemerkt, nicht einfach bloß Sonden oder Späher -, die einfach als verschollen geführt werden. Ich vermute, die Qasamaner waren eine der Besatzungen, die Glück hatten.«

    »Oder sie waren die Unglücklichen, die gekidnappt und hierher verschleppt wurden«, warf Nnamdi ein. »Wie Sie sich erinnern, können wir diese Möglichkeit noch immer nicht vollständig ausschließen.«
    »Wir werden das im Hinterkopf behalten, für den Fall, dass wir Anzeichen einer anderen Lebensform entdecken«, beruhigte Telek ihn. »Aber es fällt schwer, sich vorzustellen, dass man Sklaven das Tragen von Waffen erlaubt.«
    Über die direkte Verbindung von Joshuas implantierten optischen Sensoren zu seinen Augen sah Justin, wie der Wagen, der das Kontaktteam transportierte, in eine der breiten Straßen einbog, die ihnen vom Orbit aus aufgefallen waren, und er wartete darauf, dass Cerenkov sich danach erkundigte. Doch der Anführer des Kontaktteams hatte sich offenbar entschlossen, darauf zu verzichten, die Qasamaner nach weiteren Informationen auszuquetschen, zumindest im Augenblick. Was vielleicht ebenso gut war, dachte Justin, da es ihm die kurze Pause ermöglichte, sowohl die Stadtlandschaft zu betrachten als auch das Gespräch im Salon rings um ihn herum zu verfolgen.
    »Gibt es im Übersetzungsprogramm irgendeinen Anhaltspunkt dafür, was Bololins oder Kriszähne sind?«, erkundigte sich Pyre.
    Justin konnte förmlich sehen, wie Telek mit den Achseln zuckte. »Lebewesen der hiesigen Fauna, nehme ich an«, meinte sie. »Offenbar ziemlich unangenehme – die Waffen, die sie da haben, wirken nicht gerade harmlos.«
    »Zugegeben. Und warum haben sie die Stadt dann nicht wie die Siedlungen mit einer Mauer umgeben?«
    Es gab eine kurze Pause. »Keine Ahnung. Hersh?«
    »Vielleicht sind die Mauern um die Siedlungen nicht dazu da, die Tiere auszusperren«, schlug er vor, ohne sonderlich überzeugt zu klingen. »Vielleicht fliegen oder springen beide Spezies zu hoch, als dass Mauern etwas nützen würden.«
    »Und warum haben die Siedlungen dann welche?«, hakte Pyre nach.
    »Weiß ich doch nicht«, fauchte Nnamdi.

    »Na gut, immer mit der Ruhe«, warf Telek ein. »Das herauszufinden ist Yuris Job. Wir wollen uns entspannen und ihm das überlassen, einverstanden?«
    Erneut gab es eine Pause. In Sollas drehte Joshua gerade den Kopf, um einer besonders attraktiven Frau nachzublicken, die vorüberging. Justin genoss den Anblick ebenfalls und fragte sich, ob es ihr Aussehen oder die Tatsache war, dass sie den Mojo auf der rechten Schulter trug, was die Aufmerksamkeit seines Bruders erregt hatte. Er versuchte zu erkennen, ob auch ihre Pistole auf der anderen Seite festgeschnallt war, doch Joshua wandte sich wieder nach vorn, bevor er dazu kam. Eine Linkshänderin, spekulierte er und machte sich in Gedanken eine Notiz, nach weiteren Ausschau zu halten.
    Aus der anderen Wirklichkeit meldete sich Christopher zu Wort. »Hersh, haben Sie schon irgendetwas gefunden, woraus man auf die Bevölkerungszahl schließen könnte? Da wir es mit Menschen zu tun haben und da das Raumbedürfnis von Menschen recht gut bekannt sein dürfte …«
    »Na, ich schätze so zwischen fünfzig und dreihundert Millionen«, sagte Nnamdi. »Dazu hätten sie sich zwar während der letzten drei Jahrhunderte wie die Hamster vermehren müssen, aber gelegentlich stößt man in neuen Welten auf solche Zahlen. Wieso?«
    »Kann man bei einer derart großen Zahl auf Grundlage eines einzelnen Namens so viele Menschen verwaltungsmäßig erfassen?«
    »Wie zum Beispiel Moff ? So gut wie ausgeschlossen. Besonders da sie ursprünglich aus einem System mit mehreren Namen stammen.«
    »Das heißt, Moff hat uns nicht seinen vollen Namen verraten«, schloss Christopher. »Und das wiederum bedeutet, dass die Mojos nicht die Einzigen sind, die wir nervös machen.«
    »Ja«, meinte Nnamdi mit schwerer Stimme. »Na ja … Argwohn Fremden gegenüber gehört zum Erbe vieler menschlicher Zivilisationen.«

    »Oder die Trofts, die hierhergekommen sind, haben eine neue Tradition begründet«, knurrte Telek. »Zum Teufel, ich wünschte, wir hätten ein Protokoll von ihrem Besuch. Wie auch immer, ich denke, wir sollten das Team daran erinnern, dass sie sich benehmen müssen, als befänden sie sich in einem Porzellanladen.«
    Ein kaum wahrnehmbares Klicken war zu hören, und Telek gab über die Leitung

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