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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Weg zur Tür des Gebäudes. Dort angekommen, blieb Moff stehen, drehte sich um und richtete seine Waffe auf Justins Brust. »Sie werden jetzt die Hände hinter Ihren Rücken nehmen«, sagte der Alte hinter dem Ring aus Qasamanern.
    Justin gehorchte, und kalte Metallstreifen schlossen sich fest um seine Handgelenke. Almo, wo steckst du, verdammt, dachte er wütend, während sein Blick zu den umliegenden Gebäuden schweifte.
    Moff führte ihn zwischen den Wachen hindurch in das Gebäude. Jenes Gebäude, das die Qasamaner als sicher genug erachteten, um eine unbekannte Gefahr zu bannen.
    Justin trat der Schweiß auf die Stirn. Alles in Ordnung, redete er sich ein. Alles in Ordnung. Du bist zwar allein, aber schließlich hat man dich für solche Situationen ausgebildet. Zwei Türen und
drei Stockwerke mit Fenstern, schon vergessen? Es wird eine Kleinigkeit sein zu fliehen. Mit den Fingern untersuchte er vorsichtig die Handschellen, mit denen er gefesselt war. Die Ringe um die Handgelenke waren beängstigend dick … allerdings waren sie durch eine Kette und nicht durch eine massive Stange miteinander verbunden. Ein kurzes Herumexperimentieren ergab, dass er seine beiden Fingerspitzenlaser so krümmen konnte, dass sie jeweils eines der Glieder berührten. Er würde sich zwar möglicherweise dabei verbrennen, aber es dürfte nur ein paar Sekunden dauern, sich loszuschneiden. Jedoch nur, wenn die Zielerfassung nicht zuerst auf die Mojos feuerte … Er schauderte angesichts des bösen Fehlers, den er beinahe gemacht hätte, und deprogrammierte die Zielerfassung. Immer mit der Ruhe, Justin.
    Moff führte sie durch einen Gang zu einem Aufzug. Eine Aufzugkabine wartete auf sie. »Wohin fahren wir?«, fragte Justin, nur um das Schweigen zu brechen.
    Aber niemand antwortete. Drei der Wachen schoben Justin in die Kabine. Moff und der Alte schlossen sich ihnen an. Ruhig, Junge, ruhig. Justin biss gegen seine aufkeimende Angst die Zähne zusammen. Warte erst mal ab, wohin sie dich bringen, dann machst du sie fertig und ab durch ein Fenster.
    Moff drückte einen Knopf auf einer langen Leiste mit Knöpfen … und der Aufzug setzte sich in Bewegung – nach unten .
    Nach unten. In die Erde – tief in die Erde, vorausgesetzt, die Knöpfe standen jeweils für ein Stockwerk -, wo es keine Türen oder Fenster gab, durch die man fliehen konnte. Und vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben bekam es Justin richtig mit der Angst zu tun. Das Universum, das ihn stets zu beschützen schien, war hoch oben, weit über seiner kleinen Aufzugkabine. Er war umringt von den bewaffneten Wachen und den leicht reizbaren Mördervögeln einer verängstigten und aufgebrachten Kultur … und dann wurde ihm mit der Schärfe des Geruchs von Ozon bewusst, dass die Männer, mit denen er es in Kürze zu tun bekommen würde, ihn in diesem tiefen Loch stecken lassen wollten. Sie wussten nicht, dass er ein Moreau war, es scherte sie
nicht, ob er ein Cobra war, und wenn sie mit ihm fertig waren, würden sie ihn töten.
    Und Justin geriet in Panik.
    Alle Gedanken, zunächst herauszufinden, was dies für ein Ort war, alle Überlegungen, sie seine Cobra-Ausrüstung nicht sehen zu lassen, sogar alle Gedanken an Gnade – flohen seinen Verstand angesichts der brodelnden Panikwelle, die in seiner Kehle hochstieg und ihm die Luft abschnürte. Die Männer, die Waffen und die Mojos, die ihn umringten, wurden zu einem Klaustrophobie erzeugenden Kissen, das man ihm aufs Gesicht drückte … und ohne sich bewusst dafür zu entscheiden, explodierte er.
    Seine Fingerspitzen und seine Schallwaffe feuerten zuerst, Erstere auf die Kette, die seine Handgelenke fesselte, Letztere in einer betäubenden Welle nach allen Richtungen. Einen Augenblick danach stieß sein Kopf gegen eine unsichtbare Mauer, und ihn überkam in einer neuen Woge aus Panik die Erkenntnis, wie verrückt es war, eine Schallwaffe auf so engem Raum einzusetzen. Seine Arme zerrten krampfartig an den Handschellen, als die Laser erneut feuerten, dann plötzlich riss das Metall, und seine Arme waren frei.
    Doch der kurze Einsatz der Schallwaffe sowie der Lichtblitz hatten die Qasamaner in Alarmbereitschaft versetzt. Justin war noch damit beschäftigt, seine Arme zu befreien, als diese von kräftigen Händen gepackt wurden. Und zwar fest – doch die Servos unter der Haut und den Muskeln drehten die Arme hoch und nach vorn und schlugen die beiden Männer krachend mit den Köpfen gegeneinander. Ihr Griff ließ nach, er

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