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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Entfernung von einem unsichtbaren Schützen abgefeuert wurden, waren nicht zu bekämpfen. Nicht einmal von einem Cobra.

    »Warum antwortet niemand – irgendjemand muss doch antworten – bitte.« Nnamdis Stimme klang leicht gebrochen, und Telek konzentrierte sich wieder auf ihn. Allmählich begann der Stress, ihm zuzusetzen, stellte sie nervös fest. In geringem Maß machte das ihr Vorhaben glaubwürdiger, aber zu viel davon konnte Ärger bedeuten. »Hören Sie, ich werde Ihnen meinen Stellvertreter rausschicken, Mr. Michael Winward«, fuhr Nnamdi fort. » Bitte, sprechen Sie mit ihm, einverstanden? Es ist nicht nötig, dass noch mehr Blut vergossen wird. Ich bin sicher, wir werden irgendeine Vereinbarung treffen können, wenn Sie nur bereit sind zu verhandeln.«
    Nnamdi hielt inne und sah zu Telek hinüber. Sie holte tief Luft und nickte. Er befeuchtete sich die Lippen und wandte sich wieder dem Mikro zu. »Ich schicke ihn jetzt raus, in Ordnung?«
    Die Störungen hielten unvermindert an. Nnamdi legte das Mikro fort, sackte in seinem Sitz zusammen und schloss die Augen. Auf der anderen Seite des Raumes stand Winward schwungvoll auf. »Das war, glaube ich, mein Stichwort«, meinte er, nahm die Jacke seiner Ausgehuniform von der Rückenlehne eines Sitzes und streifte sie über seinen schwarzen Nahkampfanzug.
    »Kom steht«, murmelte Link.
    »Verstanden.« Winward nickte und nahm den Anhänger mit den Ohrhörern für den Übersetzer vom Tisch vor Nnamdi.
    »Gouverneurin, als Erstes werde ich versuchen, den Störsender auszuschalten. Aber wenn ich den nicht finden kann, greife ich sofort die Verteidigungsanlage des Towers an. Wenn Sie von dort hinten Gewehrfeuer und Explosionen hören, bestreichen Sie den Wald mit Laserfeuer und schicken Dorjay raus.«
    »In Ordnung«, erwiderte Telek und versuchte denselben ruhigen Ton anzuschlagen wie er. »Viel Glück, und gehen Sie keine unnötigen Risiken ein.«
    Ein knappes Lächeln in ihre Richtung, dann machte er sich auf den Weg. Telek ließ sich in den Sitz neben Nnamdi fallen und beobachtete den Monitor … und eine Minute später zeigten die Außenmonitore,
wie der Cobra langsam auf den Tower zuging, wobei er eine halbquadratmetergroße weiße Fahne schwenkte.
    Keine Granaten senkten sich aus dem Himmel, als er langsam das Flugfeld überquerte. Teleks Herz pochte schmerzhaft, ihre Gefühle schwankten blitzschnell hin und her zwischen Hoffnung und der Angst, dass zu große Hoffnung unweigerlich in die Katastrophe führte. Link, der herübergekommen war, um ihr über die Schulter zu sehen, griff zweimal nach unten, um die Vergrößerung höher zu stellen. Beim zweiten Mal sahen sie einen Trupp von acht Qasamanern, die sich am Fuß des Towers versammelt hatten, um Winward zu empfangen. Acht Qasamaner – und natürlich acht der unvermeidlichen Mojos.
    Zwei traten vor, als Winward sich der Gruppe näherte. Ihre gezogenen Waffen blitzten im schwachen Widerschein der Lichter von Sollas auf. Sie nahmen ihm die Fahne ab und durchsuchten ihn nach Waffen. Dann bildete der gesamte Trupp einen Kessel rings um ihn und führte ihn ab, aber nicht in den Tower hinein, sondern um das Gebäude herum. Bringen sie ihn zu jemandem, der etwas zu sagen hat?, überlegte Telek. Vielleicht sogar zu dem Offizier, der für ihre Flugabwehr verantwortlich ist?
    Sie verschwanden alle miteinander um die Ecke und eine Minute später trug der Wind das Geräusch eines einzelnen Gewehrschusses heran.

25
    Endlich hielt der Bus vor einem abgedunkelten Gebäude, und Moff deutete mit seiner Pistole auf die Tür. »Raus«, übersetzte der Alte überflüssigerweise. Justin vermied es, hektische, bedrohliche Bewegungen zu machen, erhob sich und ließ sich von den Qasamanern nach draußen führen.
    Beim Anblick des Gebäudes stellte sich ein Déjà-vu-Gefühl ein, und Justin brauchte nur eine einzige Sekunde, um zu wissen, an was es ihn erinnerte. »Sieht aus wie eine verkümmerte Version des Towers am Flugplatz von Sollas«, meinte er, als Moff ihn zu einer von Wachen flankierten Tür geleitete. »Eigenartig fehl am Platz, hier mitten in der Stadt.«
    Moff antwortete nicht. Mindestens zwei separate Türen, bemerkte Justin, als er den Blick beiläufig über das Gebäude schweifen ließ, und drei Stockwerke mit Fenstern. Eine Menge Wege, um hineinzukommen. Komm schon, Almo – knall diese Typen ab, und dann wollen wir mal sehen, was sich da drinnen verbirgt.
    Doch kein Aufblitzen von Laserfeuer störte sie auf dem

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