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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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der Dewdrop . Und er kannte die menschliche Natur gut genug, um zu wissen, welche Entscheidung die meisten letztendlich treffen würden. Kämpfen oder sich zurückziehen, das waren die beiden einzigen Alternativen … Allerdings standen die Cobra-Welten mit dem Rücken zur Wand.
    Fairleigh räusperte sich. »Mir ist immer noch nicht recht klar, wie die Mojos dies alles bewerkstelligen. Ich meine, Sie haben doch nachgewiesen, dass ihr Gehirnvolumen zu klein für Intelligenz ist, oder?«
    »Hierfür ist nicht unbedingt Intelligenz erforderlich«, antwortete McKinley. »Es ist der Partner der Mojos in dieser Symbiose – entweder ein Kriszahn oder ein Mensch -, der die Situation einschätzt. Der Mojo übernimmt diese Einschätzung lediglich und drückt diejenige Reaktion durch, die am ehesten seinen eigenen Interessen dient.«
    »Aber dazu braucht man Urteilsfähigkeit, und das bedeutet Intelligenz«, beharrte Fairleigh.
    »Nicht unbedingt.« Telek schüttelte den Kopf. »Gradlinige, extrapolative
Logik könnte einfach ein Teil der Instinktausstattung der Mojos sein. Ich habe bei anderen Tieren Instinkte beobachtet, die scheinbar genauso viel oder gar mehr Intelligenz erfordern. Sie haben sicher bemerkt, dass der Spookie auf Chata denselben Trick bei nur leicht größerem Gehirnvolumen zu beherrschen scheint.«
    »Es könnte sogar noch einfacher sein, zumindest für den Mojo«, fügte McKinley hinzu. »Vermutlich präsentiert der Mensch seine eigene Liste mit möglichen Reaktionsweisen, darunter auch – auf einer bestimmten Ebene -, wie die jeweilige Reaktion den Mojo beeinflussen würde. Zwischen diesen auszuwählen erfordert nicht mehr Intelligenz, als jedes Tier für das Überleben in freier Wildbahn braucht.«
    »Könnten Sie das Datenmaterial dann vielleicht irgendwie falsch ausgelegt haben?«, fragte Stiggur. »Wir müssen absolut sicher sein, was dort geschieht.«
    »Ich glaube nicht, dass wir das getan haben, Sir.« McKinley schüttelte den Kopf. »Wir haben aus Moff nicht so viele Einzelheiten herausbekommen, wie Winward gehofft hatte, aber was er gesagt hat, scheint diese Interpretation durchaus zu bestätigen.«
    »Ganz zu schweigen von den Kriszähnen«, murrte Roi. »Für deren Verhalten gibt es keine vernünftige Erklärung, es sei denn, die Mojos hatten wenigstens teilweise die Kontrolle.«
    Schweigen legte sich über den Raum. Stiggur ließ den Blick um den Tisch wandern, dann nickte er McKinley zu. »Vielen Dank, Doktor, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Wir werden uns mit Ihnen in Verbindung setzen, sollten wir noch Fragen haben. Werden Sie diesen Vortrag morgen vor der Vollversammlung halten können?«
    McKinley nickte. »Um zwei Uhr, richtig?«
    »Richtig. Wir sehen Sie dann dort.«
    McKinley verließ den Raum, und Stiggur drehte sich wieder zum Tisch um. »Wollen Sie darüber diskutieren, bevor wir über unsere Empfehlung abstimmen?«

    »Wie konnte so etwas passieren?«, fragte Vartanson. Sein Ton klang fast gereizt. »Symbionten machen schließlich nicht einfach nach Belieben Partnertausch.«
    »Wieso nicht?«, meinte Roi achselzuckend. »Lizabet kann bestimmt Dutzende anderer Beispiele nennen.«
    »So viele nicht gerade, aber es gibt ein paar«, bestätigte Telek. »In diesem Fall brauchen Sie sich bloß die Eigenschaften der Kriszähne anzusehen, um zu verstehen, wieso Menschen als Partner so attraktiv erscheinen. Erst einmal benötigen die Mojos gute Jäger, die die Bololins für sie töten. Die Aggressivität, die die Kriszähne zu guten Jägern macht, bedeutet aber auch, dass ein zurückkehrender Mojo Gefahr läuft, selbst gefressen zu werden, bevor er wieder die Kontrolle übernimmt. Sie haben die Filme über den Angriff gesehen – die Mojos hatten kaum den Rücken ihrer Kriszähne verlassen, als die Tiere auch schon jegliche Beherrschung verloren.«
    »Und bei Menschen ist ihre Reichweite größer?«, fragte Hemner. »So scheint es, ja, aber vielleicht ist das auch nur Zufall«, sagte Telek. »Das eigentlich Entscheidende ist, Menschen mit Gewehren sind gleichzeitig zuverlässigere und bessere Jäger. Und das bedeutet übrigens auch, dass die Menschen selten, wenn überhaupt, einen Kampf verlieren und getötet werden, was dem Mojo die Mühe erspart, jemand Neues zu suchen und ihn an sich zu gewöhnen.«
    »Wobei die Trainingsphase vor allem dann besonders gefährlich ist, wenn er stattdessen einen neuen Kriszahn abrichten muss«, sagte Vartanson und nickte ernst. »Ja, jetzt verstehe

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