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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Funktionsstörung, die sie zu weit von der vorgesehenen Route abgetrieben hat …«
    »Oder vielleicht sind sie auch abgeschossen worden?«, fauchte Koja, dessen Verzweiflung und Hilflosigkeit sich als Wutausbruch einen Weg nach außen bahnte.
    »Die Trofts haben uns versichert, dass so etwas nicht passieren könnte«, erinnerte ihn LuCass.
    »Ja. Stimmt.« Koja atmete tief durch und bekam seinen Zorn wieder in den Griff, doch die kalte Wut saß ihm noch im Bauch. Wenn sich die Southern Cross wenigstens genau über dem Shuttle befunden hätte, als dieses gelandet war, anstatt auf ihrer eigenen Umlaufbahn, eine halbe Welt entfernt. Wenn sie nur dort gewesen wären und den Absturz hätten beobachten können, anstatt erst eine Stunde später davon zu erfahren …
    Doch selbst wenn, es hätte keinen Unterschied gemacht. Überhaupt keinen. Selbst wenn die Southern Cross dort unten hätte landen können – was nicht möglich war -, sie wären immer noch zu spät gekommen, um jemanden zu retten. Einen solchen Aufprall würde niemand an Bord überleben.
    Koja schloss kurz die Augen. Wenigstens, dachte er, war es schnell gegangen. Ein großer Trost war das allerdings nicht.
    »Verdammt nochmal«, murmelte der Beobachtungsoffizier plötzlich mitten in seine Gedanken. »Captain, das sollten Sie sich genauer ansehen.«
    Koja wandte sich wieder seinem Monitor zu. Eine genauere Ansicht der Absturzstelle hatte das erste Foto auf seinem Monitor ersetzt. »Wunderbar«, brummte er.

    »Könnte durchaus sein«, meinte der Offizier und nahm seinen Lichtstift zur Hand. In der unteren rechten Ecke des Bildes erschien ein Kreis. »Sehen Sie sich das an, und sagen Sie mir, ob ich das sehe, was ich zu sehen glaube.«
    Es war ein Tier – so weit war es auch für Kojas ungeübtes Auge offensichtlich. Ein Vierbeiner mit dem Körperbau einer Großkatze, die ausgestreckt auf dem belaubten Boden in jener Lichtung lag, die das Shuttle in das Blätterdach gerissen hatte. »Ein Stachelleopard?«, meinte er vorsichtig.
    »Das dachte ich auch«, nickte der andere. »Fällt Ihnen an seinem Kopf etwas Ungewöhnliches auf?«
    Stirnrunzelnd beugte sich Koja näher heran. Der Kopf …
    Fehlte. »Offenbar hat es ihn beim Absturz erwischt«, sagte er, und plötzlich wurde ihm übel. Wenn irgendetwas außerhalb des Shuttles derartig schlimm zugerichtet worden war …
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, murmelte der Offizier mit eigenartigem Unterton in der Stimme. »Mal sehen, ob ich uns ein wenig näher ran…«
    Ein neues, schärferes Foto ersetzte das bisherige. Die übliche, durch die Atmosphäre hervorgerufene Unschärfe schwand zusehends, während der Computer sich daranmachte, diese Störungen auszugleichen. Der Kopf des Stachelleoparden …
    »O mein Gott«, flüsterte LuCass neben ihm. »Captain, die Verletzung wurde nicht durch den Absturz verursacht.«
    Koja nickte, die kalte Hand schloss sich noch fester um sein Herz. Nicht durch den Absturz, sondern durch einen Laser. Einen Cobra-Laser .
    Jemand hatte den Absturz überlebt.
    »Vollscan«, befahl er dem Beobachtungsoffizier zwischen trockenen Lippen hindurch. »Wir müssen ihn finden.«
    »Ich habe bereits das ganze Gebiet überprüft.«
    »Dann machen Sie es nochmal«, fauchte Koja.
    »Ja, Sir.« Der Offizier ging an die Arbeit.
    LuCass trat einen Schritt näher an Kojas Sessel heran. »Was sollen wir tun, wenn wir ihn tatsächlich finden?«, fragte er
leise. »Dort unten können wir mit diesem Ungeheuer nicht landen.«
    »Selbst wenn, bezweifele ich, ob die Qasamaner sich zurücklehnen und uns einfach gewähren lassen würden.« Koja biss die Zähne aufeinander, bis sie schmerzten. Er hatte das Direktorat gebeten – es angefleht -, ein zweites Shuttle als Reserve für den Notfall auszuleihen. Aber nein, der verdammte Generalgouverneur hatte das für einen teuren und überflüssigen Luxus gehalten und das Ersuchen abgelehnt. »Besteht irgendeine Chance, dass wir ein paar Lebensmittel und Medikamente zu ihm runterschaffen können? Dann hätte er wenigstens eine reelle Chance.«
    LuCass tippte bereits etwas auf Kojas Computertastatur ein. »Mal sehen, was wir an Bord haben … also, wir könnten ein Wärmeschild mit Schaum auf einer Mini-Transportkapsel befestigen. Einen Fallschirm … ja, einen Bremsfallschirm könnten wir zusammenbasteln. Ein Drucksensor, der ihm sagt, wann er aufzugehen hat …? Hmm. Nichts … Augenblick mal, wir könnten eine einfache Zeitschaltuhr daran befestigen und

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