Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
Vom Netzwerk:
zischte Akim ihr ins Ohr, als sie nach draußen trat.
    »Hier entlang«, flüsterte sie nach hinten und ging voraus, zurück zum Hauptgang des Schiffes. Sie warf rasch einen Blick in beide Richtungen, dann machte sie sich in schnellem Trab auf den Weg. »Wir müssen einen Raum mit einer Rundum-Monitorüberwachung finden«, fügte sie hinzu, als er sie eingeholt hatte und in ihr Tempo einfiel, »und die werden sich größtenteils entweder im Zwischenstück oder im Kommandomodul befinden.«
    »Sind Sie sicher?«, stieß er wütend hervor. »So wie Sie sicher waren, dass Obolo Nardin nicht vor morgen reagieren würde?«
    Sie blickte kurz über die Schulter in sein verkniffen feindseliges Gesicht. »Na schön, vielleicht habe ich Obolo Nardins Selbstbeherrschung überschätzt«, brummte sie. »Oder die Trofts waren
der Ansicht, die Wahrscheinlichkeit, uns wieder einzufangen, sei nicht besonders groß, und haben daher beschlossen, auszuladen und das Weite zu suchen. Bevor Ihre Leute sie hier erwischen.«
    »Oder vielleicht …«
    Kaum drei Meter vor ihnen glitt eine Tür auf, und ein Troft trat hinaus auf den Gang.
    Der Alien war schnell, keine Frage. Seine Hand ging sofort zu der um den Unterleib geschnallten Waffe, schloss sich um den Griff …
    Und Jin war mit einem Satz bei ihm, umfasste die Waffe mit einer Hand, um sie dort festzuhalten, während sie dem Troft mit der anderen fest gegen die Kehle stieß.
    Der Alien ging zu Boden – geräuschlos, von einem gedämpften Scheppern abgesehen. »Kommen Sie«, flüsterte Jin Akim zu und sah hinüber zu der Tür, aus der der Troft getreten war. Ü-Station für das Backbordtriebwerk stand dort in den Symbolen der Gebrauchssprache. »Los geht’s«, murmelte sie zu Akim und tippte gegen die Sensorplatte. Die Tür öffnete sich gleitend zu einem ganzen Raum voller blinkender Lichter und leuchtender Anzeigen sowie einem zweiten Troft in einem Drehsessel vor ihnen.
    Der Alien wollte sich gerade zur Tür umdrehen, als sie einen weiten Schritt vortrat. Es war zweifelhaft, ob er jemals erfahren würde, was ihn getroffen hatte.
    »Schaffen Sie den anderen hier rein«, flüsterte Jin Akim zu und vergewisserte sich mit einem kurzen Blick, dass sonst niemand im Raum war. Akim hatte den bewusstlosen Troft schon halb durch die Tür und beugte sich über ihn, um einen letzten Blick in beide Richtungen zu werfen, dann ließ er die Tür wieder zugleiten.
    »Sind sie tot?«, fragte er, als er den schlaffen Körper mit einem Schaudern auf das Deck gleiten ließ.
    »Nein«, beruhigte sie ihn. »Aber sie sind mindestens eine Stunde außer Gefecht. Davon lassen Sie besser die Finger«, fügte sie hinzu, als Akim vorsichtig einen der Troft-Laser aufhob. »Das
sind äußerst üble Waffen, und mir fehlt die Zeit, Ihnen zu zeigen, wie man sie richtig benutzt. Sie können sich ebenso leicht selbst verletzen, wie Sie einen anderen damit treffen.«
    Widerstrebend ließ er den Laser auf den Körper des Troft zurückfallen, und Jin richtete ihr Augenmerk auf die Steuerpulte. Irgendwo hier musste doch … da war es: Auswahl der Überwachungskameras. Wenn sie jetzt noch eine Kamera fand, die den Platz vor der hinteren Ladeluke erfasste … da. »Das hätten wir«, sagte sie und drückte zögernd auf den Schalter.
    Der zentrale Monitor zeigte nun eine Fischaugenkamera, die ein Bild von irgendwo aus der Nähe der Steuerbordantriebsdüse übermittelte. Am einen Rand war eine Ecke der Ladeturmrampe zu sehen, gegenüber das Tor zum anderen Bereich des Mangusgeländes. In der Mitte manövrierten ungefähr ein Dutzend Leute mit Gabelstaplern in beiden Richtungen zwischen dem Schiff und dem Tor hin und her.
    Akim fiel es als Erstem auf. »Sie laden nicht aus «, meinte er plötzlich. »Die Stapler, die das Schiff verlassen, sind leer, sehen Sie?«
    »Stimmt«, meinte Jin. Das Gefühl in ihrem Bauch ließ nichts Gutes erwarten. »Verdammt. Vielleicht hatten Sie doch Recht, Miron Akim. Offenbar lädt Obolo Nardin seine gesamten außerqasamanischen Spielzeuge auf das Schiff und setzt sich von Mangus ab.«
    Akim stieß einen leisen Fluch aus. »Wir dürfen ihn nicht entkommen lassen«, sagte er. »Mit diesen außerirdischen Computern ist er in der Lage, irgendwo anders im Großen Bogen seine Zelte aufzuschlagen und sein verräterisches Spiel fortzusetzen.«
    »Ich weiß.« Ein halbes Dutzend Herzschläge lang behielt Jin das Monitorbild im Auge und dachte nach. »Also gut«, sagte sie schließlich. »Warten Sie hier.

Weitere Kostenlose Bücher