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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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machte ihr mehr Spaß. Es machte ihr nichts mehr aus, jeden Morgen ganz allein an die dreißig Männer bedienen zu müssen. Wenn sie eine Kollegin gehabt hätte, müsste sie vielleicht nur befürchten, sie wäre im entscheidenden Augenblick mit einem anderen Tisch

beschäftigt, wenn Joe kam und sein Frühstück verlangte. Dann würde die Kollegin sein Lächeln ernten für den Kaffee, den sie ihm eingoss. Dabei machte Katie sich extra schön für ihn, achtete mehr auf ihre Kleidung und hatte sich sogar mit dem Make-up beraten lassen. Für Joe bemühte sie sich um stets saubere Tische – für ihn hätte sie alles getan. Leider war ein kleines freundschaftliches und meist sehr zerstreutes Lächeln alles, was Joe für sie übrig hatte. Was jedoch nichts an ihrer schwärmerischen Verehrung für ihn ändern konnte. In aufgeregter Erwartung strich sie sich die dunkelblonden Haare glatt und überprüfte den Sitz ihrer weißen Spitzenschürze.
    Und da kam er! Katie holte tief Luft. Ihr Herz klopfte bis zum Hals. Lässig wie immer schlenderte Joe durch die großen offen stehenden Milchglasflügeltüren.
    Die Männer, die sich am Eingang miteinander unterhielten, wichen wie vor einer Bedrohung zur Seite, als er auf sie zuging. Sein Körper schien angespannt, in lauernder Bereitschaft. Als wolle er sich jeden Augenblick auf einen Angreifer stürzen, dachte Katie voller Bewunderung. Bestimmt zwei Meter groß,
    geschmeidig und muskulös, strahlte er eine natürliche Autorität aus und degradierte die Mafiosi im Raum zu grauen Mäusen.
    Ihr Herz machte einen kleinen Satz, als sich seine dunklen Augen auf sie richteten und sich dabei ein wenig erwärmten. Katie fühlte, wie sie rot wurde. Sie arbeitete täglich unter rauhen, gefährlichen Männern, aufregenden Männern, die gut aussahen und Ausstrahlung hatten, aber Joe war eine Klasse für sich.
    In ihrem Bauch flatterten Duzende kleiner Kolibris vor Aufregung. Denn in seiner Gegenwart überfiel sie eine ärgerliche Schüchternheit. Gleich würde er sie heranrufen, um seine Bestellung aufzugeben, und sie würde ihm endlich gegenüber stehen.
    Während sie, vor Erwartung ein wenig zittrig, weiter Tische abräumte, sauber wischte und dem einen oder anderen der Männer ein zerstreutes Lächeln zuwarf, galt ihre Aufmerksamkeit einzig und allein Joe. Verstohlen beobachtete sie, wie er sich im Raum umsah und sich dann an seinen Stammtisch setzte, in der Nähe der zur Lüftung geöffneten Gartentüre.
    Jetzt nickte er ihr zu. Katie atmete tief durch, schnappte sich die Kaffeekanne von der Theke, setzte ihr schönstes Lächeln auf und ging mit schwingenden Hüften zu ihm hinüber.
    „Hi, Joe, siehst müde aus.", begrüßte sie ihn fröhlich und schenkte ihm Kaffee ein, wobei sie Mühe hatte, nichts zu verschütten. Sie spürte seinen Blick auf ihr liegen. Vor Nervosität fing sie an zu plappern.
    „Hast du das heute Nacht gehört? Zuerst die ganze Zeit dieser scheußliche Regen und dann gegen Morgen auch noch das Gewitter. Ich bin von dem Krach aufge- wacht." Sie fürchtete sich vor den Blitzen und dem Donner, aber die Gefahr erregte sie auch. Sie hatte bebend im Bett gelegen und sich gestreichelt, während sie sich vorstellte, dass Joe neben ihr lag, sie tröstete und alles tat, um sie das Gewitter vergessen zu lassen ... wirklich alles. Wenn sie ihn doch nur einen Bruchteil von dem wissen lassen könnte, was sie für ihn fühlte! Aber mehr als fröhlichen Smalltalk brachte sie nicht heraus.
    „Dann konnte ich natürlich nicht mehr einschlafen. Mein Zimmer war taghell von den vielen Blitzen."

„Ja, konnte auch nicht schlafen.", murmelte er. „Was möchtest du essen? Soll ich dir schnell ein Rührei machen?" „Nein danke, Katie, nett von dir, aber heute reicht mir der Kaffee." Katie zog einen Flunsch. „Du musst etwas essen, Joe, du siehst gar nicht gut aus, wenn ich das mal sagen darf." Unter seinen Augen lagen dunkle Schatten.
    „Keine Zeit, Katie, der Don erwartet mich." Er lächelte eines seiner seltenen liebevollen Lächeln und Katie wurde es plötzlich unerträglich heiß in ihrem Baumwollkleid.
    Sie wusste, dass sie nicht hässlich war, die Männer bewunderten ihre langen, glänzenden Haare, ihre grünen Augen und die lustigen Grübchen in den Wangen. Auch ihre Figur hatte einiges zu bieten. Aber Joe war bestimmt besseres gewöhnt. Frauen, die eine gewisse Klasse hatten. Und sie war nur die Tochter eines Busfahrers und einer Näherin. Ihre Freundin hatte sie beruhigt und

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