Cocaine oder die Lust zur Hingabe
verschiffen, was man wollte. Die Salate blieben kühl und wurden nicht beschädigt, und die Kampfstoffe fraßen sich nicht durch die eigens angefertigten Druckkammern mit Spezialbeschichtungen.
Es war Jacks Idee gewesen, die Firma zu spezialisieren. Auf diese Weise blieb er konkurrenzfähig und war darüber hinaus so erfolgreich, dass er das Firmenvermögen und auch sein eigenes in kurzer Zeit fast verdoppelte.
Ganz schön clever der Junge.
Nach ein paar Anrufen fand Joe heraus, dass sowohl seine Bankkonten als auch sein Lebensstil seinem offiziellen Einkommen entsprach. Was natürlich noch nicht hieß, dass er nicht zusätzlich an der Steuer vorbeiarbeitete und ein Geheimkonto in der Schweiz oder auf Barbados besaß oder ganz einfach einen vollen Tresor im Keller seiner Villa in Hillsborogh, die übrigens ganz in der Nähe des Anwesens der Dunkirks lag.
Er war nicht verheiratet, hatte aber eine Verlobte. Das war etwas, was er unbedingt noch überprüfen musste, bevor er Herrn McCarthy einen Besuch abstattete. Also rief er Crystal Greene an, die bekannte Klatschkolumnistin der Stadt. Joe gab ihr hin und wieder einen Tipp, und dafür versorgte sie ihn mit Informationen, wenn er welche brauchte.
„Hy, Darling", begrüßte sie ihn fröhlich, als sie seine Stimme hörte. „Was hast du auf dem Herzen?"
„Kennst du die Verlobte von Jack McCarthy?"
„Aber natürlich, Schätzchen, ich kenne jeden hier in der Stadt. Ivy Forrester ist eine Wucht. Er kann von Glück sagen, dass sie ihn will. Er ist ganz hübsch und hat Ausstrahlung, eine besonders starke sexuelle Ausstrahlung, wenn du mich fragst." Sie kicherte. „Aber er gehört nicht so richtig dazu. Zur Upper Class, meine ich. Es wird gemunkelt, dass er eine zu dunkle Vergangenheit hat, und seine Millionen sind noch zu neu. Die Leute waren erstaunt, sie zusammen zu sehen. Jeder hatte erwartet, dass Ivy, die Prinzessin der feinen Gesellschaft, jemanden mit altem Geld heiratet."
„Ivy Forrester", wiederholte Joe nachdenklich. „Ist das die Tochter von Archibald Forrester, dem Richter?"
„Ja, ihr Vater ist der oberste Richter von San Francisco, du hast doch schon mit ihm zu tun gehabt, wenn ich mich nicht irre."
„Du irrst dich nicht, du irrst dich ja nie, aber ich wäre dir dankbar, wenn du mich nicht daran erinnern würdest."
Er hörte sie lachen. „Es war ein Fiasko."
„Ja das war es, und jetzt erzähl mir mehr über seine verdammte Tochter, oder ich lege auf, ohne dir eine Gegenleistung zu geben."
„Na gut, du Scheusal, sei nicht gleich beleidigt. Sie ist schön, jedenfalls ist das die allgemeine Meinung. Eine sehr kühle Schönheit. Silberblondes Haar und eine hohe glatte Stirn, kalte graue Augen und ein hochmütiges Kinn. Ihre Lippen sind für meinen Geschmack zu schmal, aber ..."
„Hey, ich wollte keine Produktbeschreibung, du sollst mir sagen, mit wem sie sich so trifft, und was sie so macht."
„Na gut. Also sie macht eigentlich nicht viel. Geht ein paar Mal die Woche ins Fitnessstudio und zum Schwimmen, was eine höhere Tochter eben so macht. Sie hat Literatur studiert, vielleicht hört man später noch von ihr. Aber im Augenblick verbringt sie ihre Zeit beim Shoppen und auf angesagten Parties. In letzter Zeit wird sie, wie gesagt, viel mit Jack gesehen, ansonsten hat sie mehr weibliche als männliche Freunde."
„Kannst du mir ein paar Namen nennen?"
„Lass mal überlegen ... da ist diese Schauspielerin, Lisa-Marie soundso ... Pine, ja das ist es: Lisa-Marie Pine. Ebenfalls blond, aber eher dieses Goldblond. Sie war früher mal Modell und hat die längsten Beine Hollywoods, sagt man jedenfalls. Ja ... wer ist da noch? ... Jane Barnes, sie ist Tänzerin, lange, dunkle Haare und große braune Rehaugen. Und dann läuft ihr noch so eine kleine Zierliche hinterher. Carla Swanson heißt sie, glaube ich. So eine kleine Brünette."
„Mit einem Bob, im Nacken etwas kürzer?"
„Ja, kennst du sie?" Crystal war überrascht.
„Hab von ihr gehört." Joe spürte die Erleichterung. Endlich eine Verbindung, endlich etwas, wo er einhaken konnte.
„Waren das alle?"
„Ja, zumindest der harte Kern, der sich um die Eisprinzessin schart. Mehr fällt mir im Augenblick nicht ein. Aber ich kann dich ja anrufen, wenn ich noch etwas finde."
„Danke, Crystal." Mist, jetzt konnte er ihr doch nicht mehr erzählen, was er ihr hatte verraten wollen, nämlich dass Susan Woods und Arlena Dunkirk miteinander ins Bett gegangen waren. Es war zu gefährlich. Zu
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