Cocaine oder die Lust zur Hingabe
hingegangen. Ist doch kein Zufall, dass er an fast der gleichen Stelle gefunden wurde wie Gino Perrone."
„Nein, das stimmt.", sagte Joe, jetzt nachdenklich geworden. „Das ist schon so etwas wie ,wir werden alle kriegen, die der Polizei helfen.'"
„Genau, also wer hat davon gewusst? Doch nur wir beide und Marc Tanner, dem du den Zettel gegeben hast."
„Und vielleicht Woolley, der macht die Einsatzpläne, mag sein auch Callaghan. In unserem Bericht habe ich es jedenfalls nicht erwähnt."
„Traust du ihnen?", fragte Aidan und sah Joe prüfend an.
Der zögerte eine Weile. „Ja, doch irgendwas ist da faul, da könntest du Recht haben."
„Ich werde sie bewachen lassen, vom FBI. Das bleibt aber unter uns, ist das klar?"
Joe nickte. „Scheiße, wenn das wahr ist ... Callaghan hat Recht, die Sache ist viel größer, als wir gedacht haben."
Aidan nickte. „Weißt du, was auch seltsam ist? Wir scheinen nicht verfolgt zu werden. Oder ist dir was aufgefallen?"
„Nein ... darüber habe ich gar nicht nachgedacht."
„Wie oft ist dir das schon passiert, dass dir keiner am Hintern klebt, wenn du einen wirklich wichtigen Fall hast?"
Joe sah überrascht auf. „Noch nie."
„Eben. Das habe ich mir auch gedacht. Das kann entweder heißen, dass wir ihnen noch nicht nah genug gekommen sind ..."
„... oder dass sie sowieso alles wissen, was wir tun und was wir herausfinden." Joes Augen wurden immer größer. Entgeistert starrte er Aidan an. „Oh, mein Gott!"
„Das kannst du laut sagen. Das Loch in eurem Laden muss so riesig sein, dass eine Kuh hindurchspazieren könnte. Fragt sich nur, warum sie dann Carla Swanson nicht umbringen. Wenn sie schon soviel wissen, dass sie uns nicht einmal verfolgen, wissen sie auch, wo sie ist."
Joe lehnte sich völlig fertig zurück und schwieg betroffen. Dann griff er zum Telefon und wollte schon die Nummer des sicheren Hauses wählen, als Aidan ihn aufhielt.
„Warte, lass uns das erst zu Ende denken. Wir müssen äußerst vorsichtig sein, wenn wir unter diesen Umständen überhaupt noch irgend etwas erreichen wollen. Was kann es bedeuten, dass sie Carla nicht umbringen wie Leeland?"
„Vielleicht ist sie doch nicht das entscheidende Bindeglied, wie wir zunächst dachten.", antwortete Joe langsam.
„Nein, Sie war praktisch den ganzen Abend mit Arlena zusammen. Sie muss etwas wissen, auch wenn sie es vielleicht selbst noch nicht erkannt hat. Vielleicht aber ..."
„Ja?", drängte Joe gespannt, als Aidan zögerte.
„Weißt du, was ich gerade denke? Vielleicht wissen die aus irgendeinem Grund genau, dass sie uns nichts verraten wird."
„Du meinst, sie wird erpresst?"
„Oder sie steckt da mit drin."
„Dieses Mädchen soll Arlena das GHB in den Drink geschüttet haben?" „Gelegenheit hatte sie jedenfalls dazu. Und das würde erklären, warum die sicher sind, dass Carla nicht auspackt. Sie würde sich selbst ans Messer liefern.", meinte Aidan nachdenklich.
Joe rieb sich die Stirn und die Schläfen. „Oh Gott, bin ich müde." Aidan warf ihm nur einen zögernden Blick zu und schwieg.
„Aber wie sollen wir ihr das bloß beweisen? Und wenn sie es war, welchen Grund sollte sie gehabt haben? Dass sie mit dem Rauschgift zu tun hatte, glaube ich nicht."
„Und doch hat Arlenas Tod irgend etwas damit zu tun, da bin ich sicher, weshalb sonst ist Leeland umgebracht worden? Der Tod von Gino hätte ein Zufall sein können, aber Leeland ... nein, da steckt mehr dahinter."
Joe schüttelte zweifelnd den Kopf und spielte nervös mit einer Serviette, die er zwischen seinen Fingern drehte. Und dann spürte Aidan seine Beine unter dem Tisch, die er zu weit ausstreckte. Zu seiner Überraschung, ließ Joe sie eine Weile, wo sie waren. Er spürte Joes Wärme, die ihm sanfte Schauer die Beine hinauf bis tief in seine Eier schickte.
„Verzeihung", sagte Joe schließlich ziemlich verwirrt und setzte sich auf. Warum war er seinen Beinen nicht sofort ausgewichen? Nur mit Mühe konzentrierte Aidan sich wieder auf den Fall, als Joe schließlich das Schweigen brach.
„Aber Carla ist doch keine Auftragskillerin, das traue ich ihr einfach nicht zu. Wenn überhaupt hat sie Arlena aus Rachsucht getötet. Vielleicht wollte sie ihre geliebte Ivy rächen, weil Arlena mit McCarthy rum machte. Ich hab ihr diese coole Tour irgendwie nicht so recht abgekauft, von wegen, das sei doch an der Tagesordnung so ein bisschen Sex."
„Kann sein, ich denke jedoch eher, dass Carlas geliebte Ivy, wie du sie
Weitere Kostenlose Bücher