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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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gekommen."
    „Wie spät war es da?"
    „Das weiß ich wirklich nicht. Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr besonders nüchtern, und da ich am nächsten Tag an meinen Entwürfen weiterarbeiten wollte, bin ich gegangen. Habe mir vom Portier ein Taxi rufen lassen. Der Zeitpunkt muss sich ja feststellen lassen."
    „Ja, danke, Ms. Swanson."

***
    „Glaubst du ihr?", fragte Joe, als sie zurück auf die Golden Gate zu fuhren. Die Abendsonne ließ die roten Formen der Stahlbrücke aufglühen.
    „Ich weiß nicht. Hin und wieder hatte ich so ein komisches Gefühl. Sie trug zu dick auf. Sie wirkt nicht echt."
    „Ja, aber das kann an ihrer Angst gelegen haben."
    „Kann sein.", brummte Aidan wenig überzeugt. „Gehen wir noch ins ,Cops Barrel'?", fragte er dann und warf Joe einen zögernden Blick zu. Er fühlte sich unsicher ihm gegenüber. Das war ihm schon ewig nicht mehr passiert. Im Grunde seit der Schulzeit nicht mehr, als er in seinen Sportlehrer verknallt war. Wenn er jetzt daran zurück dachte ... es war eigentlich strafbar, was Carl damals mit ihm machte, Sex mit einem Minderjährigen und Schutzbefohlenen. Aber Aidan war ihm so lange nachgelaufen, bis der nicht mehr ein noch aus wusste und schließlich mit ihm unter der Dusche landete, wo er ihm andächtig einen blies.
    Der Anblick seines geliebten Sportlehrers, der vor ihm kniend seinen Schwanz bearbeitete, während ihm das warme Wasser das blonde Haar in die Augen spülte, war Aidan so tief gegangen, dass er sich jetzt noch hin und wieder einen darauf runterholte.
    Seit diesem Tag hatten sie sich regelmäßig getroffen und waren später auch über Fummeln und Blasen hinausgegangen. Carl war derjenige, der ihn entjungferte. Aidan musste lächeln, wenn er daran dachte, wie er Carl so erregt hatte, dass dieser ihn in dem riesigen Gewächshaus der Villa seiner Eltern zu Boden stieß. Auf dem Rasen neben dem Becken mit den Piranhas drang er in ihn ein, während Aidan ihm unter den hohen Wedeln der Palmen in die Augen schaute und zum ersten Mal spürte, was Sex bedeuten konnte.
    Danach hatte er Carl genommen, und das hatte ihn noch viel mehr erregt. Nicht nur das unglaubliche Gefühl, das ihm das Eindringen bereitete. Carl unter sich zu spüren, die Macht, die er plötzlich über seinen Lehrer und dessen Gefühle hatte, wie Carl ihn um Erlösung anbettelte, als er es absichtlich immer länger hinauszögerte ... das Verlangen nach diesen intensiven Empfindungen ließ ihn nie mehr los.
    Schließlich brach Joe das Schweigen und antwortete auf seine Frage, die er schon fast vergessen hatte. „Nein, heute nicht, ich bin verabredet."
    „Verabredet?" Aidan fiel aus allen Wolken. Obwohl er sich immer wieder gesagt hatte, dass alles nur Einbildung sein konnte, war er tief im Innern doch sicher gewesen, dass Joe in ihn verknallt war. Die Enttäuschung traf ihn umso härter, und zum ersten Mal seit langem verließ ihn seine Selbstbeherrschung völlig. Er merkte selbst, dass er maßlos entsetzt klang und drehte sich schnell zur Seite, um Joe seine Gefühle nicht sehen zu lassen, konnte aber nicht verhindern, dass seine Hände zitterten. Er wusste nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Am liebsten hätte er geheult.

    Joe fuhr vor Überraschung beinahe auf das Ende der Schlange vor der Mautkontrolle auf, brachte den Ford aber gerade noch rechtzeitig zum Stehen. Das war das erste Mal, dass Aidan wirklich Gefühle zeigte. Joe traute sich nicht, ihn

anzusehen. „Ich habe gestern Abend noch jemanden getroffen und mich für heute mit ihr verabredet. Sie ist nett."
    „Herzlichen Glückwunsch.", hörte er Aidan sarkastisch murmeln. „Ich glaube, sie ist was Besonderes.", sagte Joe mit mehr Bestimmtheit, als er wirklich fühlte. Innerlich zitterte er und ärgerte sich über die unkontrollierbaren Reaktionen seines Körpers. Er kannte sich selbst nicht mehr. Es war doch nicht möglich, dass ihn tatsächlich so etwas wie bebendes Glück durchflutete, weil Aidan offensichtlich eifersüchtig war!
    War Aidan schwul?, fragte er sich plötzlich. Der Gedanke versetzte ihm einen Stich. Er musste sich eingestehen, dass er die Antwort längst kannte. Er hatte es nur nicht wahrhaben wollen. Und gleichzeitig war er irgendwie glücklich und Ihm wurde ganz heiß vor Verlangen, ihn zu spüren. Er dachte an ihren Kampf und die Lust, die er dabei empfunden hatte, als er sich unter ihm nicht hatte rühren können. Das war ja wohl völlig abartig! Er seufzte verzweifelt auf. War er

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