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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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unschuldig hält wie sich selbst. Du weißt schon, jeder schließt von sich auf andere ... diese Frau ist schon erstaunlich."
    „Du scheinst ja ganz fasziniert zu sein von ihr.", brummte Joe patzig. Aidan überhörte seine schlechte Laune. „Bin ich auch. So eine Frau begegnet einem nicht alle Tage."
    „Dann wundert es mich, dass du nicht zurückfährst und um ihre Hand anhältst." Oh Gott, Joe war wirklich eifersüchtig! Aidans Herz hüpfte vor Freude. „Nein, kein Interesse, ein Partner genügt mir im Augenblick."
    Das schien Joe aufzuheitern, denn er wechselte das Thema, und diesmal klang seine Stimme kein bisschen brummig. „Was hältst du davon, wenn wir noch mal nach Sausalito hinaus fahren. Bin neugierig, was Carla von der Party bei Forresters sagt. Vielleicht bekommen wir etwas aus ihr heraus.“

    ***
    Carla war jedoch ein härterer Brocken, als sie gedacht hatten. Trotz aller Tricks, die sie anwandten, blieb sie bei ihrer Aussage. Den Vorfall bei Forresters habe sie nicht mitbekommen. Allerdings hätte Jane Barnes ihr nachher erzählt, dass Arlena wohl ein Glas fallen gelassen und damit einiges Aufsehen erregt habe.
    „Mist, Jane Barnes ist inzwischen auf einer Tournee. Wir haben sie anfangs ja nicht als Zeugin eingestuft, vielleicht ist Lisa-Marie Pine zu erreichen." meinte Joe, als sie das Haus verließen. Er nahm sein Handy aus der Tasche.
    „Ich rufe Kate mal an, sie findet immer alles heraus."
    Und tatsächlich rief sie wenig später an, sie hätte ihnen einen Termin mit ihr in ihrer Villa auf Belvedere Island gemacht. Also fuhren sie los.
    Es war eine traumhafte Gegend, selbst an einem eher nebligen Tag wie heute. Als sie nach Paradiese Cove hinunter fuhren, hielten sie an und stiegen aus, um die saubere Luft zu genießen.
    Die Sonne war den ganzen Tag noch nicht zum Vorschein gekommen, doch jetzt am Nachmittag glänzte sie schwach hinter den hellen Dunstwolken. Lisa-Marie hatte ihre kleine Villa in den Hang über dem Meer bauen lassen. Sie sahen sie unter sich liegen. Das Weiß der Mauern stand in seltsamem Einklang mit dem milchigweißen Himmel und dem hellgrauen Dunst über dem silbrig glänzenden Wasser.

    ***
    Wie Ivy war auch Lisa-Marie Pine eine schöne Frau, nur auf andere Art. Wenn Ivy wie klares Eis war, war Lisa Marie prickelnder Champagner, dachte Joe, als sie ihm ihre Hand mit den langen schlanken Fingern zur Begrüßung entgegen streckte.

Joe kannte sie bereits aus einem ihrer Filme. Sie war bekannt dafür, dass sie ausschließlich weiße Kleidung trug, die im Kontrast zu ihrer leicht gebräunten Haut und ihren goldblonden Haaren stand. Der Anzug, den sie jetzt trug, war eine Mischung aus modernem Schnitt und klassischen Linien. Sie hatte ihre Haare hochgesteckt, und mit ihren klaren blaugrauen Augen erinnerte sie ihn an eine moderne Version von Tippi Hedren in ,die Vögel' von Hitchcock: viel kühle Eleganz an der Oberfläche, aber dicht unter der Haut schlummerte Leidenschaft.
    Sie ging mit ihnen auf die Terrasse und bot ihnen mit einem raschen, interessierten Blick auf Aidan einen Eistee an. „Das ist doch das Nationalgetränk Ihrer Heimat, nicht wahr, Aidan? Kate hat mir gesagt, wo sie herkommen." Sie legte ihm mit einer kunstvollen Bewegung eine Hand auf den Arm. Es war schwierig, so etwas so völlig beiläufig und natürlich wirken zu lassen. Joe bewunderte ihr Können, hätte sie aber gleichzeitig am liebsten erwürgt, weil sie mit Aidan flirtete.
    „Ja, Sie haben ganz recht, ich trinke sehr gerne Tee.", ging Aidan auf ihren leichten Ton ein.
    „Fein." Sie wandte sich an ihr Mädchen, das in der Tür erschien. „Mary, bist du so gut und machst uns drei Eistee?" Und wieder zu Aidan gewandt, fuhr sie fort: „Ich habe übrigens vor zwei Jahren einen Südstaatenfilm gedreht, was mir ungeheuer gut gefallen hat. Diese Eleganz, diese Romantik ..."
    Sie seufzte leise und bedachte Aidan mit einem Lächeln, das Joe einen heißen Stich versetzte.
    „Ja, es ist wirklich schön dort unten." Aidan erwiderte ihr Lächeln. Es war, als blühe er in ihrer Gegenwart auf. „Der Süden ist etwas ganz Besonderes."
    Joe hasste es, nicht zu wissen, wo er bei Aidan dran war. Manchmal schien er sich für ihn zu interessieren, dann wieder schenkte er den Frauen so viel Aufmerksamkeit, dass Joe davon überzeugt war, Aidan sei hetero, und alles andere nur Einbildung.
    „Ich habe gehört, Sie sind in so einer Villa großgeworden."
    „Sie sind gut informiert", lachte Aidan. „Wir haben

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