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Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Cocaine oder die Lust zur Hingabe

Titel: Cocaine oder die Lust zur Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters
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Leben habe ich für einen anderen Menschen wirklich etwas empfunden. Deswegen habe ich mich heute Morgen endgültig von Jack getrennt. Es ist mir viel zu spät klar geworden. Erst als sie tot war, gestand ich mir ein, dass es Liebe war. Und heute habe ich die Konsequenzen daraus gezogen. Ich weiß jetzt, was Liebe ist. Ich werde mich erst wieder binden, wenn ich ähnliches fühle. Obwohl ich mir das im Augenblick einfach nicht vorstellen kann."
    Ihre Stimme zitterte, doch sie hielt sich gut.
    Unwillkürlich sah sich Joe nach Aidan um. Ihre Blicke trafen sich und Joe erkannte, dass da unbemerkt eine innere Verbindung zwischen Ihnen entstanden war. Egal, was er tat, was zwischen Ihnen war oder noch sein würde – er würde Aidan niemals vergessen können. Doch dann wich Aidan ihm aus und Joe
    konzentrierte sich wieder auf das Gespräch.
    „Nur noch zwei Fragen, Ms. Forrester, dann sind wir wieder weg. Es geht in diesem Fall auch um Kokain. Wenn Sie nicht wussten, dass Arlena welches nahm, haben Sie das Zeug überhaupt schon mal bei einem ihrer Bekannten bemerkt?"

„Ja, ich hatte schon Freunde, die es nahmen, doch ich habe mich jedes Mal von ihnen zurückgezogen, wenn ich es mitbekam."
    Joe nickte. „Also gut, dann möchten wir nur noch wissen, wo sie am Nachmittag und in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai waren."
    „Nachmittags war ich bei der Schneiderin und dann, als ich wieder hier war ... ach ja, Jack ist gekommen und wir haben eine Kleinigkeit zusammen gegessen. Vater war auch da. Das war so um acht, halb neun. Jack ist danach gegangen. Er wollte auf diese Party."
    „Und Sie gingen nicht mit." Das war eine Feststellung, denn niemand hatte Ivy dort gesehen.
    „Ja, wir hatten am Abend zuvor Gäste hier im Haus und es ist sehr spät geworden. Am Samstagabend wollte ich früh ins Bett, etwas Schlaf nachholen.“
    „Der Abend davor, der Abend, an dem Sie selbst eine Party gaben, wer war da alles anwesend?", meldete sich Aidan zu Wort.
    Joe sah, wie Ivys klare Augen sich auf Aidan richteten und eine Spur wärmer zu werden schienen. „Ich kann Ihnen gerne die Einladungsliste geben. Ich werde sie um diejenigen erweitern, die nicht offiziell geladen waren, weil ich ihnen mündlich Bescheid gegeben habe."
    „Das wäre sehr hilfreich, vielen Dank.", erwiderte Aidan. „Aus welchem Anlass fand die Party statt?"
    „Es ist der Todestag meiner Mutter. Sie starb vor neun Jahren bei einem Autounfall und hat die Bitte in ihrem Testament hinterlassen, ihren Todestag jährlich mit einer Party zu feiern."
    „Ist irgend etwas Ungewöhnliches passiert an dem Abend?"
    „Eigentlich nicht ... da war nur ein Moment ... Arlena blieb plötzlich wie angewurzelt mitten auf der Tanzfläche stehen und ließ ihr Glas fallen. Es klirrte laut, als es auf dem Marmor zerschellte, und alle schauten sich zu ihr um. Doch Arlena stand nur da und starrte zur Empore hoch. Sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen. Als ich sie später darauf ansprach, tat sie so, als sei nichts gewesen."
    „Haben Sie gesehen, wo sie hinsah? Hat sie jemand bestimmten angesehen?" „Das kann ich nicht sagen. Ich sah hinauf, aber da stand nur mein Vater mit Jack und seiner Schwester. Sie unterhielten sich mit drei Herren von der Staatsanwalt- schaft, die mit ihren Frauen gekommen waren, weil Vater sie eingeladen hat. Ich mag es eigentlich nicht, wenn er Beruf und Privates vermischt – vor allem nicht auf der Gedenkfeier für meine Mutter."
    Aidan nickte. „Sehr verständlich. Vielen Dank für Ihre Offenheit, Ms. Forrester. Wir werden uns wieder melden, wenn uns noch etwas einfallen sollte."

    ***
    „Beeindruckend diese Frau, nicht?", fing Aidan an, als sie wieder im Wagen saßen. „Hast du ihre Stimme bemerkt? Sie war so ruhig und doch dunkel vor Traurigkeit. Und dann ihre Offenheit, es hat mich ziemlich überrascht, dich nicht? Solche Frauen sind selten, schön, reich und trotzdem geradlinig."
    „Fandest du?" Joe war schon wieder mürrisch.

Aidan beobachtete ihn von der Seite. Diese Stimmungsschwankungen konnten einem ganz schön an die Nieren gehen. „Also ich habe ihr jedenfalls geglaubt. Sie schien rein – ja fast naiv. Kann es sein, dass sie so behütet aufgewachsen ist trotz der sexuellen Freizügigkeit heutzutage? Aber wahrscheinlich hält sie die körperliche Liebe auch für etwas völlig Natürliches. Weißt du, was ich mich frage? Ob sie deshalb den Menschen so offen begegnet, weil sie sie bis zum Beweis des Gegenteils für genau so

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