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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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allen Regeln der Vampirhierarchie geheiratet hat und dass ich ihn liebe.« Erst mal das Grundsätzliche klären.
    Sie nickte und sah mich nachdenklich an. Ihre leicht schräg stehenden Augen waren groß und dunkelbraun. »Ich habe schon gehört, dass Sie viele verborgene Eigenschaften besitzen. Und natürlich sehe ich auch einige, die nicht so verborgen sind.« Sie deutete ein Lächeln an. »Ich will Sie nicht beleidigen. Aber es ist eine Tatsache, dass Sie eine hübsche Menschenfrau sind.«
    Okidoki. Das klang allerdings alles viel zu gut, um wahr zu sein … und da legte Freyda auch schon nach. »Aber Sie müssen doch erkennen, dass auch ich schön bin«, sagte sie zu mir. »Und noch dazu reich. Und auch wenn ich erst seit hundertfünfzig Jahren eine Vampirin bin, bin ich doch schon eine Königin. Ich bin also sehr mächtig. Und wenn ich Eric nicht völlig missverstanden habe … und ich habe viele Männer gekannt, sehr viele … gefallen ihm all diese … Eigenschaften … sehr gut.«
    Ich nickte, um ihr zu zeigen, dass ich ihren Worten das nötige Gewicht beimaß. »Ich weiß, dass ich nicht reich undmächtig bin«, erwiderte ich. Das war nicht zu bestreiten. »Aber er liebt mich.«
    »Das glaubt er zumindest, gar keine Frage«, sagte sie, immer noch mit dieser unheimlichen Ruhe. »Und vielleicht stimmt es sogar. Aber er wird nicht auf das verzichten, was ich ihm zu bieten vermag, ungeachtet seiner Gefühle.«
    Ich zwang mich, erst nachzudenken und dann zu sprechen. Einatmen. Ausatmen. »Sie scheinen ja sehr überzeugt davon, dass die Aussicht auf Macht die Liebe übertrumpft.« Diese Worte sprach ich mit einer seltsamen Ruhe, doch innerlich bemühte ich mich, nicht in Panik auszubrechen.
    »Ja, davon bin ich überzeugt«, sagte sie und ließ kurz ein Erstaunen aufblitzen. Wie konnte ich es nur wagen, zu bezweifeln, dass sie recht hatte? Ich warf einen Blick auf unseren schweigenden Dritten im Bunde. Traurigkeit machte sich breit in Bubbas bleichem Gesicht, als er mich ansah. Auch Bubba glaubte, dass sie recht hatte.
    »Warum haben Sie mich dann überhaupt aufgesucht, Freyda?« Ich musste mich wahnsinnig bemühen, nicht die Kontrolle zu verlieren. Unter dem Tisch verkrampften sich meine Hände derart ineinander, dass es wehtat.
    »Ich wollte wissen, was er liebt.« Sie musterte mich so prüfend, als würde sie eine Kernspintomografie von mir machen. »Es freut mich, dass ihm Aussehen und Intelligenz wichtig sind. Ich bin ziemlich sicher, dass Sie genau das sind, was Sie an der Oberfläche zu sein scheinen. Sie sind weder arrogant noch hinterhältig.«
    »Und Sie?« So langsam verlor ich doch die Kontrolle.
    »Als Königin darf ich arrogant wirken«, erklärte sie. »Und als Königin muss ich gelegentlich hinterhältig sein.Ich bin aus dem Nichts heraus aufgestiegen. Das gelingt, meiner Erfahrung nach, nur den stärksten Vampiren. Und ich habe die Absicht, an meinem Königreich festzuhalten, Sookie Stackhouse. Mit einem starken Prinzgemahl an der Seite würden meine Chancen doppelt so gut stehen.« Freyda griff nach ihrer Flasche TrueBlood und nahm einen Schluck. Und sie stellte sie so sachte wieder auf den Tisch, dass kein Geräusch zu vernehmen war. »Ich begegne Eric schon seit Jahren immer wieder mal bei diesem oder jenem Anlass. Er ist wagemutig und intelligent. Er hat sich an die moderne Welt angepasst. Und er ist auch noch großartig im Bett, wie ich höre. Stimmt das?«
    Da ihr wohl nicht entging, dass eher die Hölle zufriert, als dass ich Erics Fähigkeiten im Bett mit ihr diskutieren würde, lächelte Freyda nur leicht und sprach weiter. »Als Appius Livius Ocella mit seinem Lustknaben durch Oklahoma kam, ergriff ich die Gelegenheit, ein Gespräch mit ihm zu führen. Denn trotz all seiner Vorzüge erweckt Eric, meiner Erfahrung nach, gern den Eindruck, unabhängig zu sein.«
    »Er ist unabhängig.«
    »Er hat sich lange Zeit damit zufriedengegeben, Sheriff zu sein. Er genießt es offenbar, ein großer Fisch im kleinen Teich zu sein. Seine Unabhängigkeit ist eine Illusion, allerdings eine, die ihm lieb und teuer zu sein scheint. Ich hielt es für vorteilhaft, wenn ich einen gewissen Druck auf Eric ausüben könnte, damit er mein Angebot ernsthaft in Erwägung zieht. Und deshalb schloss ich einen Handel mit Appius Livius Ocella. Er wird die Früchte seiner Hälfte unseres Abkommens allerdings nicht mehr genießen können.«
    Ocellas Tod bekümmerte Freyda kein bisschen. Nun ja,da hatten wir immerhin

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