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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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gab nur zwei) aus dem Fahrstuhl stieg, blieb ich an der Fensterscheibe des Säuglingszimmers stehen, um einen Blickauf die Neugeborenen zu werfen. Es waren sieben Babys, die ans Fenster gerollt worden waren. Zwei der durchsichtigen Plastikschalen, die direkt nebeneinanderstanden, wiesen Schilder mit der Aufschrift »Baby du Rhone« auf.
    Mein Herzschlag setzte einen Augenblick lang aus. Eins von Taras Babys hatte ein rosa Mützchen auf, das andere ein hellblaues. Und sie waren so winzig, und ihre verknitterten roten Gesichtchen glätteten sich erst, als sie gähnten. Tränen der Rührung traten mir in die Augen. Dass dieser Anblick mich so überwältigen würde, hatte ich nicht erwartet. Ich war richtig froh, zufällig die einzige Besucherin zu sein, die sich die Neuankömmlinge ansah, als ich mir die Wangen mit einem Papiertaschentuch abtupfte. Und ich konnte den Blick gar nicht abwenden vor lauter Staunen darüber, dass meine Freunde dieses neue Leben geschaffen hatten.
    Nach ein paar Minuten betrat ich leise das Zimmer einer erschöpften Tara. JB saß an ihrem Bett, noch ganz benommen von Glück. »Meine Mom und mein Dad sind gerade gegangen«, erzählte JB. »Sie wollen morgen ein Sparkonto für die Kinder eröffnen.« Er schüttelte den Kopf, weil er das offenbar für eine merkwürdige Reaktion hielt, ich aber verlieh den Großeltern du Rhone beste Noten. Tara strahlte etwas Neues aus, eine Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit, die ihr bislang gefehlt hatten. Sie war jetzt eine Mutter.
    Ich schloss sie beide in die Arme und sagte ihnen, wie wunderschön die Babys seien, hörte mir Taras Geschichte der Geburt an, und als die Krankenschwestern die Babys dann zum Stillen hereinschoben, ging ich wieder.
    Es wurde nicht nur langsam dunkel, sondern es fuhr auch Donnergrollen durch den Himmel, als ich aus demKrankenhaus trat. Ich eilte zu meinem Auto und riss erst mal die Tür auf, um die schlimmste Hitze entweichen zu lassen. Als es erträglicher war, stieg ich ein und schnallte mich an. Und ich fuhr durchs Drive-in bei Taco Bell und kaufte mir eine Käsetortilla. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig ich war, bis der Geruch das Auto erfüllte, und konnte es kaum noch erwarten, nach Hause zu kommen. Das meiste aß ich schon auf der Fahrt.
    Ich sollte einfach den Fernseher einschalten und mich den Rest des Abends davorhocken, dachte ich, vielleicht würde ich mich dann am nächsten Morgen wieder wie ein vollwertiger Mensch fühlen.
    Doch ich kam nicht dazu, meinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Bubba stand wartend an meiner Hintertür, als ich ankam. Auf meiner Heimfahrt hatte der dringend benötigte Regen eingesetzt, aber es schien ihm nichts auszumachen, dass er nass wurde. Ich hatte den Vampir nicht mehr gesehen seit jenem Abend im Fangtasia, an dem er dort gesungen und wir Victor umgebracht hatten. Und ich war verblüfft, ihn jetzt zu sehen. Ich sammelte die Überreste meines Essens ein und rannte, den Schlüssel in der Hand, auf die Fliegengittertür zu. »Komm rein!«, rief ich. Er folgte mir auf den Fersen, als ich die Küchentür aufschloss und ins Haus hineinging.
    »Ich bin hier, um Ihnen etwas zu sagen, Miss Sookie«, begann er ohne weitere Vorrede.
    Bubba klang so ernst, dass ich die Essenstüte und meine Handtasche auf den Küchentisch warf und mich sofort zu ihm umdrehte.
    »Was ist los?«, fragte ich und bemühte mich, nicht so ängstlich zu klingen, wie ich mich fühlte. Wenn ich dieSelbstkontrolle verlor, würde das diesen Vampir, dessen Übergang vom Lebenden zum Untoten nicht allzu erfolgreich verlaufen war, nur aufregen.
    »Sie kommt Sie besuchen«, sagte er und ergriff meine Hand. Seine Hand war kalt und ganz feucht vom Regen. Ein unangenehmes Gefühl, aber ich konnte sie ihm schlecht wieder entziehen. Was für eine rührende Geste.
    So sanft ich konnte, fragte ich: »Wer kommt, Bubba?«
    »Ich«, sagte da eine Stimme mit leichtem Akzent in der Dunkelheit. Die Hintertür stand noch offen, und ich konnte durch die Fliegengittertür der Veranda hindurchsehen. Weil das Licht der Sicherheitslampe sie von hinten anstrahlte, konnte ich nur die Gestalt einer Frau wahrnehmen, die im strömenden Regen stand. Ihre Stimme ging im lauten Prasseln fast unter. »Ich bin hier, um mit Ihnen zu reden. Ich bin Freyda.«
    Ich war so vollständig überrumpelt, dass ich nicht ein Wort herausbrachte.
    Bubba stand direkt unter der Deckenlampe meiner hell erleuchteten Küche und starrte in die Dunkelheit hinaus, das

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