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Cocktail fuer einen Vampir

Cocktail fuer einen Vampir

Titel: Cocktail fuer einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Sie wollte keine größere Aufmerksamkeit auf unseren Tisch ziehen, indem sie uns alle zum Gehen aufforderte, was ihr erster Gedanke gewesen war. Und als Holly zögernd anmerkte, dass wir natürlich auch gehen könnten, falls es Tara zu unangenehm sei, warf Tara uns allen einen verbissenen Blick zu. »Ach was, auf keinen Fall«, sagte sie.
    Gott sei Dank kamen dann unsere nächsten Drinks, und kurz darauf wurde das Essen serviert. Wir bemühten uns alle, so zu tun, als wäre gar nichts Ungewöhnliches passiert, und das gelang uns auch schon ziemlich gut, als die Musik immer lauter »Touch My Nightstick« zu spielen begann und so den Auftritt des »Polizisten« ankündigte.
    Er war ein vollblütiger Elf, etwas zu schlank für meinen Geschmack, aber er sah wirklich gut aus. Einen hässlichen Elf würde man auch nicht finden. Und er konnte tatsächlich tanzen, und es machte ihm auch noch Spaß. Jeder Zentimeter seines nach und nach freigelegten Körpers war genau so muskulös und verführerisch, wie er nur sein konnte. »Dirk« hatte ein fantastisches Gefühl für Rhythmus und schien sich bestens zu amüsieren. Er schwelgte lustvoll in der Freude, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. Waren etwa alle Elfen so selbstverliebt wie Claude und sich ihrer eigenen Schönheit genauso bewusst?
    Dirk wirbelte in sexy Verrenkungen über die Bühne, und eine schockierende Anzahl Dollarscheine wurden ihm in den winzigen Männertanga gesteckt, der nach einiger Zeit sein einziges noch verbliebenes Kleidungsstück war. Es war klar, dass Dirk von der Natur großzügig bestückt worden war und dass er die Aufmerksamkeit genoss. Hin und wieder versuchte eine besonders kesse Frau, ihn zu streicheln, doch Dirk wich sofort zurück und hob tadelnd den Finger ob dieser Frechheit.
    »Och«, rief Kennedy, als das zum ersten Mal geschah, und ich musste ihrem Gefühl irgendwie beipflichten. Doch Dirk war tolerant, wenn nicht sogar auffordernd. Einer besonders großzügigen Spenderin gab er einen flüchtigen Kuss, was das Gekreisch noch weiter anheizte. ImAbschätzen von Trinkgeld bin ich eigentlich ziemlich gut, aber ich konnte nicht mal ansatzweise erraten, wie viel Dirk bekommen hatte, als er die Bühne schließlich verließ – zumal er in Abständen immer wieder mal Hände voller Dollar an Dermot weiterreichte. Der Auftritt endete haargenau mit den letzten Takten der Musik, und nach einer Verbeugung verließ Dirk die Bühne.
    Schon kurz darauf hatte der Stripper seine glitzernde Polizeihose wieder angezogen (wenn auch nur die) und kam noch einmal heraus, mischte sich unter das Publikum und lächelte nickend, wenn Frauen ihm Drinks, Telefonnummern und noch mehr Bargeld anboten. Dirk nippte nur einmal kurz an den Drinks, nahm die Telefonnummern mit einem charmanten Lächeln entgegen und stopfte sich die Dollarscheine in den Hosenbund, bis es aussah, als würde er einen grünen Gürtel tragen.
    Diese Art von Entertainment würde ich selbst zwar nicht regelmäßig brauchen, doch ehrlich gesagt konnte ich auch nicht erkennen, was daran so schlimm sein sollte. Hier konnten mal die Frauen völlig ungefährdet johlen, kreischen und ausgelassen toben. Und sie amüsierten sich offenbar bestens. Selbst wenn einige dieser Frauen so fasziniert waren, dass sie jede Woche herkamen (eine Menge Gedanken verrieten mir eine Menge Dinge) – was soll’s, es war doch bloß ein Abend. Die Ladys wussten nicht, dass sie sich für Geschöpfe aus der Elfenwelt begeisterten, okay. Aber gerade diese Unkenntnis, dass die von ihnen so bewunderten Körper (abgesehen von JBs) und Fähigkeiten übernatürlicher Herkunft waren, trug bestimmt nicht unerheblich zu ihrem Spaß bei.
    Die anderen Stripper boten Ähnliches. Der Engel »Gabriel« war alles andere als engelsgleich, und als er sich zuden Klängen von »Your Heavenly Body« scheinbar von seinen Flügeln befreite (ich hätte schwören können, dass sie noch dran waren, wenn auch unsichtbar), flatterten weiße Federn durch die Luft und danach auch fast alles andere, das er angehabt hatte. Wie der Polizist war er topp in Form und offensichtlich bestens bestückt. Und außerdem war er glatt rasiert wie ein Babypopo, auch wenn’s schwerfiel, ihn und das Wort »Baby« in demselben Gedanken unterzubringen. Die Frauen griffen nach den herumflatternden Federn und nach dem Geschöpf, das sie getragen hatte.
    Als Gabriel danach noch einmal zum Publikum herauskam – die Flügel jetzt wieder sichtbar und nur angetan mit einem

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