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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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passiert.«
    »Ach ja?« Justin lächelte verkniffen. »Das ist komisch. Denn so wie ich es gehört habe, bist du direkt nach unserem Gespräch neulich Abend zu Ralph Allsopp gegangen und hast ihm erklärt, ich sei viel zu beschäftigt, um mich mit den Bewerbungen für eine neue Redaktionsassistentin herumzuschlagen. Hast du das zu ihm gesagt, Candice?«
    »Nein!«, sagte Candice und merkte, wie sie rot anlief. »Jedenfalls … wollte ich damit überhaupt nichts andeuten. Es war nur …«
    Sie stutzte, fühlte sich ein wenig unbehaglich. Obwohl sie natürlich vor allem Heather hatte helfen wollen, konnte sie doch nicht bestreiten, dass es ihr ein gewisses Vergnügen bereitet hatte, Justin eins auszuwischen. Aber das war doch nicht der Hauptgrund gewesen, warum sie es getan hatte, dachte sie gekränkt. Und wenn Justin nicht so arrogant und anmaßend wäre, hätte sie es vielleicht gar nicht tun müssen.
    »Was meinst du, wie ich jetzt dastehe?«, fauchte Justin wütend. »Was glaubst du, wie Ralph meine Managerqualitäten jetzt einschätzt?«
    »Das ist doch keine große Sache!«, protestierte Candice. »Ich kannte zufällig jemanden, der für den Job geeignet war, und du hast gesagt, du hättest zu tun …«
    »Und da hast du rein zufällig eine hübsche Möglichkeit gesehen, meine neue Position schon am ersten Tag zu sabotieren«, höhnte Justin.
    »Nein!«, sagte Candice entsetzt. »Gott im Himmel, meinst du, so bin ich? So was würde ich nie tun!«
    »Natürlich nicht«, sagte Justin.
    » Würde ich wirklich nicht!«, sagte Candice und funkelte ihn an. Dann seufzte sie. »Komm, ich stell dir Heather vor – dann siehst du es selbst. Sie wird eine ausgezeichnete Redaktionsassistentin sein. Ganz bestimmt.«
    »Das will ich hoffen«, sagte Justin. »Wie du weißt, gab es zweihundert Bewerbungen für den Job. Zweihundert .«
    »Ich weiß«, sagte Candice eilig. »Hör mal, Justin, Heather wird ihre Sache gut machen. Und ich wollte dich nicht hintergehen, ehrlich.«
    Es folgte etwas angespanntes Schweigen, dann seufzte Justin.
    »Okay. Na gut, vielleicht habe ich überreagiert. Aber ich hab heute schon genug Ärger am Hals.« Er nahm einen Schluck Kaffee und zog ein finsteres Gesicht. »Deine Freundin Roxanne macht mir das Leben auch nicht gerade leichter.«
    »Ach so?«
    »Sie hat in der letzten Ausgabe irgendein neues Hotel als ›vulgäre Monstrosität‹ bezeichnet. Jetzt habe ich die Eigentümer am Telefon, die nicht nur wollen, dass wir das zurücknehmen, sondern wir sollen denen auch noch kostenlos eine ganzseitige Anzeige zuschanzen. Und wo ist die Frau? Liegt irgendwo am Strand und hält den Bauch in die Sonne.«
    Candice lachte.
    »Wenn sie es als Monstrosität bezeichnet hat, dann wird es wohl stimmen.« Sie spürte etwas an ihrem Arm und blickte überrascht auf. »Oh, hallo, Heather!«
    »Ich dachte, ich stelle mich mal vor«, sagte Heather lächelnd. »Sie müssen Justin sein.«
    »Justin Vellis, kommissarischer Chefredakteur«, sagte Justin und reichte ihr geschäftsmäßig die Hand.
    »Heather Trelawney«, sagte Heather und schüttelte die Hand mit festem Griff. »Ich fühle mich geehrt, für den Londoner zu arbeiten. Ich habe ihn schon immer gelesen und freue mich darauf, Teil des Teams zu sein.«
    »Gut«, sagte Justin knapp.
    »Außerdem möchte ich noch sagen«, fuhr Heather fort, »wie sehr mir Ihre Krawatte gefällt. Die ist mir sofort aufgefallen.« Sie strahlte Justin an. »Ist die von Valentino?«
    »Oh«, sagte Justin fast erschrocken. »Ja, ist sie.« Seine Finger griffen danach und strichen die Krawatte glatt. »Wie … aufmerksam von Ihnen.«
    »Ich mag es, wenn Männer Valentino tragen«, sagte Heather.
    »Ja, nun«, sagte Justin und errötete leicht. »Schön, Sie kennenzulernen, Heather. Ralph hat mir berichtet, dass Sie einiges Talent besitzen. Sie werden sicher eine Bereicherung für das Team sein.«
    Er nickte Heather zu, warf einen Blick auf Candice, dann ging er. Die beiden Frauen sahen sich an, dann fingen sie an zu kichern.
    »Heather, du bist ein Genie!«, sagte Candice. »Woher wusstest du, dass Justin einen Krawattenfimmel hat?«
    »Wusste ich nicht«, sagte Heather grinsend. »Das war Instinkt.«
    »Na, jedenfalls danke ich dir, dass du mich gerettet hast«, sagte Candice. »Da hast du mich gerade eben aus einer echten Klemme befreit.« Sie schüttelte den Kopf. »Mein Gott, Justin ist manchmal aber auch echt nervig.«
    »Ich hab euch streiten sehen«, sagte Heather beiläufig.

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