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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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ein Projekt, das in den Medien große Beachtung finden wird«, sagte er und machte eine Pause. »Wir … suchen jemanden, der dynamisch genug ist, die Einweihung und das Marketing des Hotels zu übernehmen. Mit Talent. Mit Energie. Mit Medienkontakten …« Nico schwieg, dann blickte er auf. »Jemanden, dem der mediterrane Lebensstil liegt«, sagte er langsam und sah Roxanne in die Augen. »Vielleicht jemanden aus Großbritannien?«
    »Mich?«, sagte Roxanne ungläubig. »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Es ist mir absolut ernst«, sagte Nico. »Mein Bruder und ich würden uns geehrt fühlen, wenn du dich uns anschließen wolltest.«
    »Aber ich habe überhaupt keine Ahnung von Marketing! Ich besitze keinerlei Qualifikation, keine Ausbildung …«
    »Roxanne, du besitzt mehr Flair und Intelligenz als alle sogenannten Marketingexperten«, sagte Nico mit abschätziger Geste. »Ich habe solche Leute schon eingestellt. Aber bei denen hat man den Eindruck, als hätte das Studium sie ihrer Fantasie beraubt. Junge Menschen gehen voller Ideen und Enthusiasmus aufs College und kommen mit Flipcharts und einem albernen Jargon wieder heraus.«
    Roxanne lachte. »Da magst du wohl recht haben.«
    »Wir würden dir eine Unterkunft stellen«, sagte Nico und beugte sich vor. »Die Bezahlung wäre sicher großzügig.«
    »Nico …«
    »Und natürlich könntest du auch weiterhin auf Reisen gehen, zum Beispiel um dir vergleichbare Hotels anzuschauen. Sozusagen zu … Recherchezwecken.« Misstrauisch sah Roxanne ihn an.
    »Wurde der Job etwa für mich maßgeschneidert?«
    Ein Lächeln blitzte über Nicos Gesicht. »In gewisser Weise … vielleicht ja.«
    »Verstehe.« Roxanne starrte in ihren Orangensaft. »Aber … wieso?«
    Er schwieg einen Moment, dann sagte Nico, ohne die Miene zu verziehen: »Du weißt, wieso.«
    Roxanne spürte, wie es ihr einen Stich versetzte, und sie schloss die Augen, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Die Sonne brannte auf ihren Wangen, in der Ferne hörte sie Kinder am Strand spielen. »Mama!«, rief eines. »Mama!« Hier konnte man es aushalten, dachte sie. Jeden Morgen im Sonnenschein aufwachen. Mit der Familie Georgiu zu endlosen, gemütlichen Festessen Platz nehmen – einmal hatte sie schon Andreas’ Geburtstag mitgefeiert.
    Und Nico selbst. Der höfliche, bescheidene Nico, der seine Gefühle für sie offen zeigte, ohne sich ihr jemals aufzudrängen. Der freundliche, treue Nico. Sie wollte eher sterben, als ihn zu verletzen.
    »Ich kann nicht«, sagte sie und merkte, dass er sie anstarrte. Als sie den Ausdruck in seinen dunklen Augen sah, kamen ihr fast die Tränen. »Ich kann nicht aus London weg.« Scharf atmete sie aus. »Du weißt, warum. Ich kann einfach nicht …«
    »Du kannst ihn nicht verlassen«, sagte Nico, nahm seinen Espresso und trank ihn aus.
    Irgendetwas bimmelte in Maggies Kopf. Feueralarm. Ein Wecker. Eine Türklingel. Abrupt kam sie zu sich und schlug die Augen auf. Benommen warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und sah, dass es schon eins war. Sie lag seit einer Stunde in der Wanne und döste im warmen Wasser vor sich hin. So schnell sie konnte, stand sie auf, nahm ein Handtuch und trocknete Gesicht und Hals ab, bevor sie herausstieg.
    Auf halbem Weg spürte sie die nächste Übungswehe und hielt sich am Rand der Wanne fest, um bloß nicht auszurutschen. Als der Schmerz verging, klingelte es schon wieder unten an der Haustür, laut und hartnäckig.
    »Verdammt noch mal, hetz mich nicht!«, schrie sie. Wütend nahm sie einen Bademantel, der innen an der Tür hing, wickelte sich darin ein und tappte hinaus. Als sie am Spiegel auf dem Treppenabsatz vorüberkam, betrachtete sie sich kurz und erschrak vor ihrer blassen, verspannten Erscheinung. Nicht gerade das blühende Leben. Angesichts ihrer Laune war es ihr allerdings egal, wie sie aussah.
    Sie machte sich auf den Weg zur Haustür und erkannte am schmalen Schatten jenseits der Milchglasscheibe, dass Paddy zu Besuch kam. Kaum ein Tag verging, ohne dass Paddy mit der einen oder anderen Ausrede auftauchte – eine selbstgestrickte Decke für das Baby, ein Ableger aus dem Garten, das berühmte Scones-Rezept, handschriftlich auf einer Blumenkarte. »Sie überwacht mich!«, hatte Maggie am Abend zuvor halb im Scherz zu Giles gesagt. »Jeden Tag. Man kann fast seine Uhr danach stellen!« Andererseits war Paddys Gesellschaft besser als gar keine, und wenigstens hatte sie Wendy nicht wieder angeschleppt.
    »Maggie!«, rief Paddy, sobald

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