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Cocktails fuer drei

Cocktails fuer drei

Titel: Cocktails fuer drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Tasche. Sehr schick.«
    »Vielen Dank, Ed«, sagte Candice. »Aber bevor ich von dir Kleidertipps annehme, verzichte ich lieber ganz auf Kleidung.«
    »Tatsächlich?« Eds Augen leuchteten auf. »Und ist das ein Schritt, den du für die nähere Zukunft planst?«
    Heather lachte leise.
    »Was machen Sie so, Ed?«, fragte sie.
    »Er macht rein gar nichts«, sagte Candice. »Und wird dafür auch noch bezahlt. Was treibst du heute, Ed? Im Park rumlungern? Tauben füttern?«
    »Keineswegs«, sagte Ed. Er lehnte sich an den Türrahmen seiner Wohnung, und seine Augen blitzten amüsiert. »Wenn du schon so fragst: Ich gehe mir heute mein Haus ansehen.«
    »Welches Haus?«, fragte Candice misstrauisch. »Ziehst du weg? Gott sei’s gelobt.«
    »Ich habe ein Haus geerbt«, sagte Ed. »Von meiner Tante.«
    »Wie nicht anders zu erwarten!«, sagte Candice. »Wie sollte es auch anders sein? Manche Leute erben Schulden. Ed Armitage erbt ein Haus.«
    »Ich habe keine Ahnung, was ich damit anstellen soll«, sagte Ed. »Es steht unten in Monkham. Viel zu weit weg.«
    »Wo ist Monkham?«, fragte Candice und runzelte die Stirn.
    »Wiltshire«, sagte Heather überraschend. »Ich kenne Monkham. Sehr hübsch.«
    »Ich werde es wohl verkaufen«, sagte Ed. »Aber andererseits ist es mir ans Herz gewachsen. Als Kind habe ich dort viel Zeit verbracht …«
    »Verkaufen, behalten … total egal«, sagte Candice. »Ach, wer braucht denn schon ein Dach überm Kopf? Als gäbe es nicht genug Leute, die hungernd auf der Straße sitzen …«
    »Oder ich mache eine Suppenküche daraus. Würde dir das gefallen, oh heilige Candice?« Er grinste, und Candice sah ihn finster an.
    »Komm«, sagte sie zu Heather. »Wir sind spät dran.«
    Das Redaktionsbüro des Londoner war ein langer, großer Raum mit Fenstern an beiden Enden. Es gab sieben Schreibtische – sechs für Redakteure und einen für Kelly, die Redaktionssekretärin. Manchmal konnte es dort laut werden, und kurz vor Redaktionsschluss regierte meist das Chaos.
    Als Candice und Heather eintrafen, herrschte die übliche mittmonatliche Montagmorgen-Lethargie. Bis zur Elf-Uhr-Konferenz wurde kaum gearbeitet. Man öffnete seine Post, erzählte sich vom Wochenende, kochte Kaffee und pflegte seinen Kater. Um elf würden sich alle in den Konferenzraum drängeln und berichten, welche Fortschritte die Juni-Ausgabe machte. Um zwölf Uhr würden sie alle motiviert und energiegeladen herauskommen – und direkt zum Mittagessen gehen. Das lief jeden Montag so.
    Candice stand in der Tür, grinste Heather ermutigend an und räusperte sich.
    »Leute«, sagte sie, »das ist Heather Trelawney, unsere neue Redaktionsassistentin.«
    Ein Gemurmel von verkaterten Grüßen wurde laut, und Candice lächelte Heather an.
    »Eigentlich sind sie ganz nett«, sagte sie. »Nachher stelle ich dich ihnen richtig vor. Aber erst mal sollten wir Justin suchen …«
    »Candice«, hörte sie eine Stimme hinter sich und zuckte zusammen. Sie wandte sich um und sah Justin im Flur stehen. Er trug einen dunklen, leicht auberginefarbenen Anzug, hielt einen Becher Kaffee in der Hand und wirkte gestresst.
    »Hi!«, sagte sie. »Justin, ich möchte dir …«
    »Candice, kann ich dich mal sprechen?«, unterbrach Justin sie barsch. »Unter vier Augen. Wenn ich bitten darf.«
    »Oh«, sagte Candice. »Na gut … okay.«
    Sie warf Heather einen entschuldigenden Blick zu, dann folgte sie Justin in die Ecke beim Fotokopierer. Es gab Zeiten, in denen er sie in die Ecke geführt hatte, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern, was sie zum Lachen brachte. Als er sich jetzt jedoch umdrehte, wirkte er ausgesprochen unfreundlich. Candice verschränkte die Arme und sah ihn trotzig an.
    »Ja?«, sagte sie und überlegte, ob ihr bei einem Artikel versehentlich irgendein schlimmer Fauxpas unterlaufen war. »Stimmt irgendwas nicht?«
    »Wo warst du am Freitag?«
    »Ich hatte mir den Tag freigenommen«, sagte Candice.
    »Um mir auszuweichen.«
    »Nein!«, sagte Candice und rollte mit den Augen. »Natürlich nicht! Justin, was ist denn los?«
    »Was los ist?«, fragte Justin, als könnte er ihre Unverfrorenheit nicht fassen. »Okay, sag mir eins, Candice: Warst du oder warst du nicht letzte Woche hinter meinem Rücken bei Ralph und hast meine Autorität bewusst untergraben, um deiner kleinen Freundin einen Job zu sichern?« Ruckartig deutete er auf Heather.
    »Oh«, sagte Candice verdutzt. »Na ja, aber nicht absichtlich. Es ist einfach … einfach so

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