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Coco - Ausbildung zur 0

Coco - Ausbildung zur 0

Titel: Coco - Ausbildung zur 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Riba
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musste. Endlich war sie hier, und doch konnte er sie nicht in das Kabinett mit hinübernehmen, um ihr zu zeigen, wozu sie fähig war und wie drängend sein Verlangen danach war, sie zu führen. Noch nicht. Erst musste das Chaos in ihrem Kopf und ihren Gefühlen beseitigt werden. Da passte der Anruf von vorhin ganz gut in sein Konzept.
    Coco schloss die Augen und lehnte ihren Kopf an Xaviers Schulter. „Das hab ich vor kurzem schon mal gehört. Nicht so, aber ähnlich.“
    „Das wird auch das Einzige gewesen sein, womit dieses Arschloch im Recht war. Alles andere … war unfassbar und vollkommen unangemessen“, gab er zurück. Noch einmal stiegen in ihr die Tränen auf.
    „War ich wirklich so dumm?“, wollte sie wissen, und er konnte die Verzweiflung in dieser Frage förmlich greifen.
    „Dumm? Nein, definitiv nicht. Unerfahren? Ja. Naiv? Ein wenig. Und solltest du dir etwas anderes einreden wollen, vergesse ich meine guten Vorsätze und bringe heute doch noch einen der Stöcke auf deinem Hintern zum Tanzen. Verstanden?“
    Coco lächelte etwas schräg unter ihren Tränen und nickte.
    „Gut. Dann lass uns jetzt etwas essen!“
    Coco beruhigte sich – zumindest so viel, dass sie das hervorragende Essen genießen konnte, dass Margerite aufgetischt hatte. Zu dritt saßen sie im Esszimmer, und Coco lauschte dem Gespräch zwischen der Haushälterin und Xavier. Ein leichter Anflug von Peinlichkeit überkam sie, weil sie meinte, dass Margerite sie beobachtete. In einem Moment, als Xavier nach dem gemeinsamen Essen aufstand, um im Salon den Kamin anzufeuern, legte die Haushälterin ihre Hand auf Cocos.
    „Ich weiß Bescheid. Der Comte hat es mir erzählt. Und glauben Sie mir: Sie sind nicht die erste Frau, die das erlebt. Mir ging es vor beinahe zwanzig Jahren ähnlich.“
    Sie erhob sich mit einem Lächeln, räumte das Geschirr zusammen, und einen Augenblick später hörte eine fassungslose Coco, wie Margerite in der Küche hantierte. Die Haushälterin wusste Bescheid? Ging es noch peinlicher? Doch Coco konnte diesen Gedankengang nicht weiterspinnen, denn Xavier war zurückgekommen und begleitete sie hinüber.
    „Noch ein Glas Wein?“, fragte er, und sie nickte.
    „Lass die Flasche gleich hier“, murmelte sie abwesend. Einen Moment später hatte sie sich wieder gefasst.
    „Warum weiß Margerite … na … von der Sache?“
    „Weil sie in den nächsten zwei Tagen auf dich aufpassen soll.“ Sein zuckersüßes Lächeln verwirrte Coco nur noch mehr.
    „Du bist mir noch einige Antworten schuldig“, stellte sie fest, nippte an ihrem Glas und lehnte sich in dem großen Ohrensessel zurück.
    „Da gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Ich bin eine dieser“, hier lachte Xavier bitter auf, „perversen Säue, die darauf stehen, Frauen den Hintern zu versohlen.“ Dass Coco genervt die Augen verdrehte, nahm er lachend zur Kenntnis.
    „Es fing in meiner Schulzeit an. Die ersten Küsse, die ersten Annäherungen – so weit alles ziemlich normal. Doch ich merkte, dass mir was fehlte. Ich hatte Glück und erkannte ziemlich schnell, was es war.“
    Xavier hielt sein Glas mit dem Portwein in das Licht des Kaminfeuers und ließ das Rot darin funkeln.
    „Eine Freundin führte mich behutsam in das ein, was man wohl sadistische Dominanz nennt. Ich fühlte mich angekommen. Mehr nicht.“
    Er versuchte, Cocos Gesichtsausdruck zu erkennen. War sie entgeistert über sein Geständnis? Wie nahm sie es auf, jetzt, wo sie nicht nur Bruchstücke erfahren hatte? Doch ihr Gesicht lag im Schatten der Lehne, und sie hatte zwischenzeitlich die Beine hochgezogen, so dass er sie kaum noch im Sessel ausmachen konnte.
    „In den letzten Jahren konnte ich zu einigen Menschen eine innige Beziehung aufbauen, und wir teilen das Vergnügen an dieser dunklen Seite der Lust. Dianne und Alex gehören auch dazu.“
    Coco beugte sich vor und sah ihn erstaunt an.
    „Sie hat etwas erwähnt, aber dass ihr … das hat sie mir verschwiegen.“ Kurz darauf war sie wieder in der schützenden Dunkelheit der Sessellehnen verschwunden.
    „Jetzt verrate mir noch zwei Dinge“, forderte sie ihn leise, aber bestimmt auf. „Warum ich nicht nach Hause kann und woher du das Hotel kanntest?“
    Xavier dachte lange nach, bevor er ihr die Antwort dazu gab. Es widerstrebte ihm, ihr bereits die kleinsten Kleinigkeiten darlegen zu müssen, und so suchte er nach Worten, die es ihm ermöglichten, ihr die Wahrheit so schonend wie möglich beizubringen. Sein Herz krampfte

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