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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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betrachtete er als reinen Akt der Höflichkeit. In Kürze würde sie ausgestorben sein.
    Sobald er die fehlenden Bruchstücke der uralten Sprache besaß und die Ausrüstung der Russen verkabelt hatte, würde er Zugang zu den Weltmedien erlangen – Fernsehen, Internet, Radio, alles – und das korrigieren können, was der Menschheit vor so vielen Jahrtausenden angetan worden war. Die Welt war zerstückelt worden. Jemand hatte den Quellcode umgeschrieben.
    Man konnte ihn umschreiben.
    Er würde die Menschheit neu erschaffen. Nach seinem Bild.
    Er drehte sich zu der Sammlung von Insekten um, die auf dem Tisch hinter ihm in ihren Behältnissen saßen. »Aber erst mal wollen wir sehen, was man mit euch anstellen kann.«
    21 Rom, Italien
    Nach fünfstündigem Flug zu dem im Mittelmeer stationierten Flugzeugträger USS Enterprise, einer zweistündigen Bootsfahrt nach Porto Cesareo und einer sechsstündigen Reise nach Rom stellte King fest, dass er erschöpft war. Um wieder wach zu werden und sich dem Strom der nächtlichen Touristen anzupassen, genehmigte er sich einen großen Becher Gelato cioccolato fondente , von dem Rook so schwärmte, seitdem Queen ihn bei ihrer zweiten Fahrt nach Gibraltar dazu überredet hatte. Das Zeug mit dunkler Schokolade schmeckte nicht nur gut, es war auch so von Koffein und Zucker gesättigt, dass King zu fühlen meinte, wie seine Augenlider auf der Stelle wieder aufklappten.
    Er schob sich durch die Scharen der Touristen und Einheimischen, die sich vor den Läden und Cafés der Piazza d’Aracoeli drängten, und blieb nur kurz stehen, um eine Familie vor einem Renaissancebrunnen Fotos schießen zu lassen. Alle lächelten, während ein Student sie mit ihrer eigenen Kamera knipste. Das Blitzlicht weckte King endgültig wieder auf. Er wandte sich ab und ging schneller.
    Die Straße führte bergan zur Piazza Venezia, die er überquerte. Vor ihm lag jetzt die Rampe zum Kapitol mit ihren flachen und langen Stufen. Oben erwarteten ihn die Statuen zweier berittener Männer – die Dioskuren Castor und Pollux, Söhne des Zeus. Von dort gelangte er auf einen großen, von Michelangelo entworfenen Platz mit einem bronzenen Reiterstandbild von Mark Aurel. Die Piazza war gesäumt von großen Gebäuden aus dem dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert. Jenes, zu dem King unterwegs war, lag direkt vor ihm – der Palazzo Senatorio, der Senatorenpalast, heute das Rathaus Roms. Er stieg die Stufen des von einem Glockenturm gekrönten Gebäudes hinauf, vorbei an einem Brunnen, dessen Figuren große Flüsse verkörperten.
    Hier erwartete er, Zutritt zu den Ruinen des Forum Romanum zu erlangen. Als er näher kam, öffnete sich die Eingangstür einen Spalt weit. Er vergewisserte sich, dass niemand ihn beobachtete, schlüpfte hinein und schloss das Portal hinter sich.
    Die Eingangshalle des Palastes war nur von einer einzelnen Taschenlampe erhellt, in deren Schein George Pierce ihn mit einem Lächeln begrüßte. King hatte ihm während der langen Fahrt nach Rom am Telefon die Lage erklärt. Er hoffte, dass Pierce’ scharfem Verstand inzwischen ein Lösungsansatz eingefallen war, wie sie das Versteck der Gesellschaft des Herkules ausfindig machen konnten.
    Sie hatten sich ja bereits bei der vorgetäuschten Beerdigung von Kings Mutter gesehen, daher sparten sie sich die Begrüßungsfloskeln. Pierce gab mit einer Kopfbewegung die Richtung an und sagte: »Komm mit.« Sie gingen zum Hinterausgang, der direkt zu den Ruinen des Forum Romanum führte.
    »Wie hast du es geschafft, einen Freifahrschein zu den Ruinen zu bekommen?«, fragte King, während sie eine Treppe hinunterstiegen.
    »Das war ich nicht. Bürgermeister Alemanno schuldete Agustina noch einen Gefallen.« Agustina Gallo, eine Freundin und Kollegin von Pierce, hatte wesentlich dazu beigetragen, das Versteck der Gesellschaft des Herkules unterhalb von Gibraltar ausfindig zu machen und damit nicht nur das Team zu retten, sondern auch dafür zu sorgen, dass Pierce, dessen genetischen Code Manifold Genetics mit dem der legendären Hydra gekreuzt hatte, wieder zu seinem ursprünglichen menschlichen Selbst zurückfand. »In fünfzehn Minuten wären wir nicht mehr hereingekommen.«
    »Und wie kommen wir wieder raus?«
    Pierce blieb vor dem Ausgang stehen und blickte sich zu King um. »Keine Ahnung, aber sollten wir verhaftet werden, können deine Chefs doch sicher ein paar Fäden ziehen, oder?«
    »Ein paar«, bestätigte King.
    Die Tür schwang auf und ließ die

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