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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Stadt, wie Hadley vermutet hatte, sondern in eine Vorstadt im Norden und zu dem einstöckigen Gebäudekomplex, den man Black Beach nannte.
     
    Colonel Sierra erkannte, dass er wahrscheinlich nicht viel Zeit hatte, aber er tat sein Möglichstes. Es winkte eine ungeheure Belohnung. Wenn er Florin bloßstellte, würde er selbst zum unantastbaren Helden werden. Das Gold stellte einen zusätzlichen Bonus dar.
    Jamaika war einfach gewesen. Sierra hatte gute Kontakte dorthin. Die meisten Flüge aus Montego Bay gingen in die Vereinigten Staaten, daher ignorierte er sie. Damit blieb für den fraglichen Tag nur eine Handvoll übrig, um die er sich kümmern musste, Flüge nach Kanada, England, Deutschland und Belgien. Den nach Havanna würde er ebenfalls außer Acht lassen. Eine Stunde später hatte er seine Spur.
    »Ein Jack Hadley war auf der Liste, Aquiles«, berichtete sein Informant. »Natürlich kein Florin …« Sie hatten nicht erwartet, dass der Azteke seinen richtigen Namen angeben würde. »Aber der Engländer reiste mit einem Mexikaner zusammen: Emilano Fernández Bueno.«
    »Wohin?«
    »Brüssel.«
    »Anschlussflug?«
    »Nicht angegeben.«
    »Vielen Dank, ich stehe in Ihrer Schuld.«
    »Keine Ursache.«
    In Brüssel war die Sache schwieriger. Einen britischen Pass würde man dort kaum ansehen, und ein älterer Mexikaner erregte wenig Aufmerksamkeit. Es kam nur darauf an, wohin sie von dort aus weiterreisten. Wenn sie mit dem Auto fuhren, endete die Spur in Brüssel.
    Sierra bediente sich einer Privatdetektei in Brüssel, die öfters Aufträge für seine Regierung erledigte. Mit seinen Instruktionen musste er jedoch vorsichtig sein. Florin durfte nicht erwähnt werden. Aber bei Jack Hadley und Emilano Fernández Bueno war er ziemlich sicher, keine Schwierigkeiten zu bekommen.
    Er rief die Agentur an und gab ihnen vierundzwanzig Stunden.
     
    Hadley wurde direkt in Abads Büro gebracht. In den Gefängnisgebäuden brannten nur wenige Lichter, und über dem Haus der Schreie lag für den Moment eine gespenstische Stille.
    Der Guineer trug seine übliche schlichte Uniform und saß hinter seinem schmucklosen Schreibtisch. Er erhob sich
nicht, als Hadley hereingebracht wurde, und machte auch keine Anstalten, ihm die Hand zu reichen. Die Wache blieb im Raum und schloss die Tür hinter ihnen. Hadley setzte sich auf einen der Stühle, auf dem vor kurzem noch einer der dahingeschiedenen Brüder Asuse gesessen hatte.
    »Pass?« Abad streckte die Hand aus, und Hadley reichte ihm das Dokument.
    »Warum bin ich hier?« Er versuchte, verärgert zu klingen.
    »Sagen Sie es mir. Warum sind Sie hier, Señor Hadley?«
    »Weil mich Ihre Schergen hierhergeschleift haben«, antwortete Hadley, bevor ihm einfiel, dass er vielleicht ein wenig vorsichtiger sein sollte.
    Abad stand auf und schlug ihm mit einer schnellen, gleitenden Bewegung einen ein Meter langen Rohrstock über die linke Wange, der hinter seinem Schreibtisch verborgen gewesen war.
    Der Engländer war so überrascht, dass er nicht einmal auszuweichen versuchte. Der Schreck überwog kurzfristig sogar den Schmerz, doch es wurde dunkel um ihn herum, und dann merkte Hadley, dass ihn die Wache wieder auf seinen Stuhl zog.
    »Ich frage Sie noch einmal«, wiederholte Abad völlig ungerührt. »Warum sind Sie hier?«
    »Um Sie zu schützen, Cojones !«, rief Hadley. Er sagte es nicht gern vor der Wache, aber jetzt war es ausgesprochen.
    Abad runzelte die Stirn, doch Hadley konnte seine rechte Hand nicht sehen, und es war möglich, dass er wieder zuschlug.
    »Falls die Dinge heute Nacht schieflaufen«, fügte er daher schnell und leiser hinzu, in der Hoffnung, einen weiteren Schlag mit dem Rohrstock zu verhindern.

    Abad sah an Hadley vorbei und machte eine kurze Kopfbewegung. Hadley hörte, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss, als die Wache ihren Posten draußen bezog.
    »Sie sollten sich lieber genauer erklären«, verlangte Abad, zog eine Schublade auf und legte seine Beretta auf den Tisch.
    »Ich komme aus Spanien, Major Abad.«
    »Sie kommen aus Kinshasa«, berichtigte Abad und ließ seine Hand näher an die Pistole gleiten.
    »Äquatorialguinea gehört eigentlich nicht in meinen Aufgabenbereich«, improvisierte Hadley. »Wenn alles gut geht, bin ich morgen wieder in Madrid, und wir können das Missverständnis hier vergessen.« Er deutete auf seine Wange.
    »Was alles genau?«
    »Morgen um diese Zeit sollte das Land eine neue Regierung haben. Wenn das der Fall ist,

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