Codename Azteke
sind Sie und ich hier fertig.«
»Aber?«
»Aber wenn etwas schiefgeht und Sie hier wegmüssen, dann soll ich das für Sie arrangieren.«
»Sie? Sie wollen in meinem eigenen Land etwas für mich arrangieren?«, zischte Abad.
»Wenn etwas schiefläuft, wird dies aufhören, Ihr Land zu sein«, entgegnete Hadley und dachte, da der Schmerz in seiner Wange pulsierte: Und ich würde dir gern in dein dämliches Gesicht schlagen. »Ich habe meine Befehle. Wir machen uns Sorgen um die Sicherheit bei dieser Operation. Wenn sie fehlschlägt, werden wir Sie außer Landes bringen. Andere würden das nicht tun.«
Nein , dachte Abad. Andere würden es nicht tun, und sie
hatten es nicht getan. Wieder loderte sein Hass auf die CIA auf.
»Und was wollten Sie tun, wenn ich Sie nicht hierhergebracht hätte?«
Hadley nahm einen Zettel aus der Brieftasche und reichte ihn Abad.
»Das sind Ihre Telefonnummern. Ich wollte Sie gerade anrufen.«
Abad überprüfte die Nummern und nickte. »Und dann?«
»Dann warten wir.« Hadley legte das gelbe Telefon auf den Tisch. »Bis das hier klingelt. Dann werden Sie sehen, dass ich die Wahrheit sage.«
Um Mitternacht ging Jesús Florin ins Bett. Massama bestand darauf, dass er ihn am Morgen weckte, damit er ihn zum Hubschrauber bringen konnte. Das Timing war von entscheidender Bedeutung: Wenn der Mil-17 Bata erreichte, sollten alle anderen an der Operation Beteiligten ihre Arbeit bereits getan haben.
Während Florin schlief, nippte Massama an seinem Whisky. Sein Satellitentelefon lag neben ihm.
Um zwei Uhr morgens klingelte es zum ersten Mal. Sein alter Freund José Eduardo rief aus Luanda an, um ihm zu sagen, dass er mit »Roberto« gesprochen hatte und dass die Würfel gefallen waren.
Vierzig Minuten später unterrichtete ihn der Militärattaché in der kongolesischen Botschaft in Harare davon, dass es am Internationalen Flughafen tatsächlich einige Aufregung gegeben habe. Offensichtlich war ein Jet von den Behörden festgehalten worden, und alle Insassen,
Gerüchten zufolge über hundert, waren unter schwerer Bewachung ins Chikurubi-Gefängnis gebracht worden.
Danach rief Massama Hadley an und bestätigte ihm, dass die Operation in Harare gescheitert war.
Sierras Detektei setzte drei Leute auf die Sache an und lieferte ihm acht Stunden später ein positives Ergebnis. Sie hatten die ganze Zeit am Brüsseler Flughafen verbracht und waren die Passagierlisten der Fluglinien, die Einreiseberichte und die Verkaufsbelege der Ticketschalter durchgegangen, ganz zu schweigen von der Befragung von Kellnern, Gepäckträgern und anderen Leuten, die sich an einen jungen Engländer und einen alten Mexikaner erinnern konnten, die zusammen reisten. Sierra hatte Fotos von beiden gemailt.
Als Expolizisten mit großer Erfahrung auf Flughäfen wussten sie genau, wo sie suchen mussten, besonders wenn es darum ging, offizielle Wege zu umgehen, um an vertrauliche Informationen zu kommen.
Seit dem Auftauchen der Selbstmordattentäter waren die Angestellten der Fluglinien angewiesen worden, nichts zu verraten und jeden zu verdächtigen, aber im Gegenzug hatten sie auch gelernt, Sicherheitsfirmen gegenüber aufgeschlossener zu sein. Von dieser Kategorie waren Privatdetektive zwar weit entfernt, aber bei Expolizisten verschwammen die Grenzen oft.
Am nächsten Morgen rief die Agentur Sierra an und erzählte ihm, dass man acht Leute auf den Fall angesetzt habe, doch dadurch, dass man in einem Drittel der vorgegebenen Zeit zu positiven Ergebnissen gekommen war, wurden die Sonderausgaben wieder eingespart.
Mr Jack Hadley und Señor Fernández Bueno waren mit Air Brussels nach Kinshasa geflogen.
Sie sagten auch, dass weder Señor Bueno noch Mr Hadley ein Visum für die Republik Kongo hatten, daher konnte man sich am Flugticketschalter noch so gut an sie erinnern. Anscheinend hatte Señor Bueno mit einem leuchtend gelben Telefon ein hohes Tier angerufen, und vierzig Minuten später war der Vizekonsul aus der Vertretung des Kongo in Brüssel angefahren gekommen und hatte die Pässe der beiden Männer an Ort und Stelle mit den nötigen Stempeln versehen.
Sierra war sichtlich zufrieden mit den Ergebnissen und bedankte sich entsprechend. Und der Chef der Privatdetektive war mit der fetten Rechnung, die er der kubanischen Regierung schicken würde, ebenfalls hochzufrieden.
Zum großen Verdruss für Sierra hatte Kuba keinen Einfluss und keine Delegation in Kinshasa. Aber auf der anderen Flussseite in
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