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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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herauskommen. Florin rettet Ihnen den Hintern. Er will nur Abad. Spanien wird die Lorbeeren für das Fehlschlagen des Putsches einstreichen.«
    »Wie?«
    »Drei Präsidenten werden es morgen Penang erzählen.«
    »Und Hadley?«
    »Er versucht, meinen Job zu machen. Er soll Abad wegbringen. Aber ich fürchte, dass Abad ihn durchschauen und töten wird.«
    »Und Sie glauben, dass Sie es hätten besser machen können?«
    »Ich bin Diplomatin, Roberto. Ich arbeite bei der Botschaft. Wenn ich Abad erzähle, dass ihn ein Marinehubschrauber abholen wird, würde er mir glauben. Wenn der Putsch misslingt, bliebe ihm gar nichts anderes übrig.«
    Pinto fragte nicht, wo dieser Hubschrauber herkommen sollte.
    »Was erwarten Sie von mir?«, fragte Pinto direkter, als ihm selbst lieb war, aber die Zeit drängte. Sollte das Flugzeug in Harare tatsächlich aufgehalten werden, dann würde er jede Minute davon erfahren.
    »Schicken Sie Marcos Vega hin. Verstecken Sie Hadley in der Botschaft und lassen Sie Vega Abad zu seinem Abflugort in Bata bringen.«
    Rosa schloss einen Moment die Augen, holte ein paar Mal kurz Luft und trank noch etwas Wasser.
    »Ich sterbe, Roberto. Sie müssen mir einfach glauben.«
    »Sprich nicht so, Liebling«, verlangte Max heiser und wandte sich an Pinto. »Ich glaube, das reicht.«
    »Ich werde es versuchen«, sagte Pinto und machte sich sofort auf den Weg.
     
    Hadley war nach dem Essen in sein Zimmer gegangen, hatte sich aufs Bett gelegt und den Fernseher angeschaltet. Sein Telefon lag neben ihm, und er dachte an die Aufgabe, die vor ihm lag.
    Er hatte ein Foto, zwei Adressen und drei Telefonnummern von Jorge Abad. Gegen Mitternacht würde er versuchen, ihn zu kontaktieren. Hadley musste sich eingestehen, dass er nervös war. In der kurzen Zeit, die er in Malabo verbracht hatte, hatte ihn die Stadt unruhig gemacht. Selbst die gewundenen Zweige der Wollbäume wirkten bedrohlich.
    Überall begegnete man Flaggen, Hymnen, Slogans und Bildern des großen Mannes. Offenbar hielten sich alle Tyrannen der Welt an einen gemeinsamen Kodex. Egal, wo
man hinsah, Bagdad, Pjöngjang, Rangun, auch wenn die Gesichter und Sprachen unterschiedlich waren, so war die Botschaft doch immer dieselbe.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, hatte ihn Florin in Kinshasa beruhigt. »Er wird furchtbar nervös sein. Jegliche Nachricht von einem Ausländer in dieser Nacht wird sofort seine Aufmerksamkeit erregen. Sie müssen nur dafür sorgen, dass Sie bei ihm sind, wenn er die Nachricht aus Harare bekommt.«
    Hadley hatte den Auftrag, sich nicht zu früh bei dem Mann zu melden. Je länger Abad Zeit hatte, Fragen zu stellen, desto größer war die Gefahr, dass Hadley sich verriet.
    »Wir haben ihn mit Pintos Geld bereits reich gemacht, Hadley, und reiche Leute leben gern. Sie müssen ihn nur davon überzeugen, dass er, wenn er sich an seinem Reichtum erfreuen will, lieber verschwinden sollte.«
    Bei Florin hatte es so einfach geklungen. »Wenn der Putsch misslingt, werden die Verschwörer reden. Sie werden Abads Namen als ihren Kontaktmann nennen, den Mann, der die Einheimischen unter Kontrolle halten soll. Wenn Abad bleibt, muss er damit rechnen, dass seine Leber auf Penangs Tisch landet … Sagen Sie ihm, dass Spanien sich um ihn kümmern wird – aber dass sie natürlich nicht während des Aufruhrs nach Malabo hineinmarschieren können. Wenn Abad nach Bata kommen kann – und das sollte für den höchsten Polizeibeamten des Landes kein allzu großes Problem sein –, wird ihn die spanische Marine außer Landes bringen.«
    Eine Propagandasendung über Dorito Penangs viele Tugenden erregte Hadleys Aufmerksamkeit, und er sah leicht amüsiert hin. Der dreiunddreißigjährige designierte
Thronfolger war in der ganzen Welt für seine Exzesse und seine Mordlust bekannt. Die Programmgestalter überschlugen sich mit Lob für ihn, was nicht weiter überraschte, da Dorito der Generaldirektor des staatlichen Fernsehens war.
    Es klopfte, und geistesabwesend, immer noch den Blick auf den Fernseher gerichtet, ging Hadley zur Tür. Draußen standen zwei uniformierte Polizeibeamte, die grimmig dreinschauten.
    »Sie kommen mit uns«, befahl der größere der beiden. Er war es offensichtlich nicht gewohnt, Erklärungen abzugeben. Unter ihren wachsamen Blicken holte Hadley seine Brieftasche, seinen Pass und sein Telefon und folgte ihnen nach unten. Ein dritter Polizist sprach mit dem Empfangschef.
    Sie fuhren nicht in das Polizeihauptquartier in der

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