Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
Vom Netzwerk:
Pepe sprang vor, schlug
Abad den Griff seiner Kalaschnikow über den Schädel und fing ihn auf, als er zusammensackte.
    Florin trat Abads Pistole aus dem Hubschrauber und sah gerade noch, wie das Mädchen über den Asphalt auf Hadley zurannte, dicht gefolgt von einem Soldaten. Die beiden Algerier schleppten Abad zu einem Sitz und hielten ihn fest.
    »Fünf Meilen weiter raus, auf eintausend Fuß!«, rief Florin den Piloten zu.
    Abad kam schnell wieder zu sich. Die aggressive Haltung war zwar noch da, aber auch Furcht glomm in seinen Augen auf.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, wollte er wissen.
    Im hinteren Teil der Kabine befanden sich sechs Sitze, die in zwei Reihen einander gegenüber angeordnet waren. Florin saß Abad gegenüber, Paco stand hinter dem Guineer und Pepe vorne am Cockpit.
    »Wo genau geht es hin?« Abad sah die Küste im Osten. Sie flogen nach Süden. »Wo ist Ihr Schiff?«
    »Wir fliegen nach Kinshasa, Major Abad«, erwiderte Florin. »Nun, zumindest meine Kollegen und ich fliegen nach Kinshasa«, fügte er hinzu und lachte sein Florin-Lachen.
    Die Algerier hatten ihn nicht ganz verstanden, lächelten aber trotzdem.
    »Ich könnte natürlich auch sagen: ›Wieso glauben Sie, dass wir irgendwohin fliegen?‹«, meinte Florin und starrte Abad an.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, fragte Abad, plötzlich wieder aggressiv. »Wo ist Ihr Offizier?«
    »Mein Name ist Florin, Major«, antwortete Florin, nahm den Helm ab und fuhr mit dem Zeigefinger über den verblassten
Namenszug auf seiner linken Hemdtasche. »Im Cockpit befinden sich zwei Offiziere, aber ich glaube nicht, dass es sie interessiert, was Sie zu sagen haben.«
    »Florin?« Abads braune Haut erbleichte. »Was für ein Florin?«, stammelte er.
    »Wie viele Florins kennen Sie denn, Major Abad?«
    Abad schwieg. Nervös sah er sich in der Kabine um, wie ein Fuchs in der Falle, der es bisher immer geschafft hatte, ein Schlupfloch zu finden.
    »Oder sollte ich sagen, Major Ortiz?« Florins Stimme wurde bei diesem Namen so hart wie Stahl.
    »Das ist lange her, Florin. Es war Krieg!«
    Florin schwieg einen Augenblick, während der Hubschrauber seinen Kurs beibehielt. Er hörte keine Stimmen. Jetzt war er, Jesús Florin, allein mit seinem Gewissen und seinen Geistern. Die Geräusche der Realität verblassten, und es gab nur noch das Monster, das fünf Schritte vor ihm saß.
    »War meine Frau eine Kämpferin, Ortiz?«
    »Das war ein Unfall! Dafür gibt es Zeugen!«
    »War meine Tochter eine Kämpferin in Ihrem beschissenen Krieg, Sie Schwein?«
    »Ich habe ihr das Leben gerettet!« Abad schrie die Behauptung heraus wie ein zu Unrecht Beschuldigter vor einem unbarmherzigen Richter.
    »Ich weiß genau, was passiert ist, Ortiz«, erklärte Florin mehr mit Verachtung als mit Hass in der Stimme. »Es war ein junger Soldat bei Ihnen. Ein guter Junge, den die Umstände überrascht hatten. Er hat alles aufgeschrieben, Ortiz. Dann hat er sich das Leben genommen. Aber das, was er geschrieben hat, existiert noch. Und ich habe es gelesen.«

    Der Hubschrauber geriet in eine Turbulenz und brachte Paco zum Stolpern. Als er sich an Abads Rückenlehne festhielt, griff dieser nach der Mündung der Kalaschnikow und riss sie an sich.
    Florin griff zur Pistole, doch Pepe war vor ihm und hob das Gewehr. Abad sah die Gefahr kommen und reagierte schneller. Er zog den Abzug der Kalaschnikow und dreißig 7,62-mm Kugeln schossen diagonal durch die Kabine.
    Den größten Teil der Ladung bekam Pepe in die Brust, und er sank blutüberströmt zu Boden. Der Copilot auf dem linken Sitz bekam elf Kugeln in Rücken und Kopf. Die meisten anderen Kugeln trafen das Cockpit, zerschmetterten die Scheibe, die Fluginstrumente auf der linken Seite, das Funkgerät und die Hälfte der Navigationsinstrumente.
    Paco legte außer sich vor Wut sein ganzes Gewicht in einen mächtigen Schlag mit dem Ellbogen gegen Abads Schläfe und riss sein Gewehr wieder an sich, als dieser das Bewusstsein verlor.
    »Bewachen Sie ihn«, befahl Florin in dem Versuch, Pacos Stolz wiederherzustellen. Dann ging er nach vorn.
    »Werden wir abstürzen?«, fragte er den überlebenden Piloten.
    »Im Moment nicht, aber Kinshasa können wir vergessen. Wir müssen landen.«
    »Können wir zurück nach Bata?«
    »Ich glaube schon, General.«
    »Dann drehen Sie um«, befahl Florin und ging wieder nach hinten.
    Als Abad wieder zu sich kam, sprach ihn Florin leise an. Diesmal lehnte Paco an der Kabinenwand und zielte mit dem Gewehr

Weitere Kostenlose Bücher