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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Bitten um Flugdetails ignorierte er.

    Zehn Minuten später gingen die roten Lichter wieder an, diesmal auf beiden Seiten, und blinkten bedrohlich. Wieder schaltete die Crew sie ab und fuhr das Fahrwerk aus. Die Passagiere sahen hinaus und erkannten erleichtert direkt vor ihnen die Landebahn von Bata.

31
    Während sich die Vilanova-Citation im Landeanflug auf Bata befand, genehmigte sich der Möchtegern-Präsident Potro auf seinem Luxusflug zwischen Genf und Malabo einen Sherry aus einem Kristall- Copita .
    Die Crew empfing den erwarteten Funkspruch und notierte das Gespräch wörtlich, damit die Stewardess es Potro überbringen konnte. Doch es war nicht die Bestätigung, dass die Militäroperation in Malabo geglückt war, die Nachricht ließ eher vermuten, dass sich Dorito mit einem Erschießungskommando auf dem Weg zum Flughafen Santa Isabel befand, um Potro in Empfang zu nehmen.
    Der Agent des Flugzeugbesitzers entschuldigte sich bei seinen Gästen und ging in die Privatkabine im Heck der Maschine. Er nahm den Hörer des Telefons an der Wand und sprach zuerst mit dem Cockpit und dann mit seinem Boss in Madrid. Doch da zog das Flugzeug bereits eine 180-Grad-Kurve, sank 1000 Fuß und flog zurück.
     
    Die Citation landete in Bata und rollte zum Terminal. Laut Computerberechnung hatte sie noch Treibstoff für sechs Minuten. Hundert Meter weiter stand ein spanischer Marinehubschrauber in einer Ecke des Vorfeldes.
    Ein Capitán und ein Korporal kamen mit Automatikwaffen
auf das Flugzeug zu und brüllten die Insassen an, auszusteigen. Doch als sie als Ersten Abad aus dem Jet kommen sahen, waren sie höchst überrascht.
    »Major Abad!« Sie senkten die Waffen und salutierten. »Was für eine Erleichterung!«, sagte der Capitán. »Wir wissen nicht, was los ist.«
    Sie hatten nur gehört, dass es auf dem Flughafen von Malabo Ärger gab und dass man auf der Insel Bioko eine Art Notstand ausgerufen hatte.
    »Es hat sich alles geregelt«, brüstete sich Abad. »Die Terroristen wurden gefangen genommen.«
    Das Problem mit Diktaturen war, dass sie Informationen so weit unterdrückten, dass die eigenen Leute keine Möglichkeit hatten, die Wahrheit herauszufinden, dachte Hadley, als er in der Tür des Jets stand. Das geschah jetzt schon zum zweiten Mal innerhalb von ein paar Stunden. Doch dieses Mal würde es zu Hadleys Vorteil sein.
    »Und dann ist da noch dieser spanische Hubschrauber«, erklärte der Capitán und wies hinüber. »Sie sagen, sie seien hier auf Befehl des Präsidenten, aber das können wir nicht bestätigen. Was sollen wir unternehmen, Sir?«
    »Sie machen das großartig. Und als Nächstes …« Die Pistole in der Hand, legte Abad dem Capitán den Arm um die Schultern. »Als Nächstes werden Sie diesen Flughafen hier vollständig abriegeln. Niemand kommt rein oder raus, niemand landet. Blockieren Sie die Landebahn mit einem Laster.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Mr Hadley und ich«, er deutete auf den großen Mann hinter sich, »werden diesen Hubschrauber besteigen. Sie warten auf weitere Befehle, klar?«

    »Jawohl, Sir!«
    Abad ging zum Flugzeug zurück und sah in die Kabine. »Sie gehen hinüber ins Terminal. Dort werden Sie einige Zeit bleiben. Wenn Sie Schwierigkeiten machen, werden Sie verhaftet«, drohte er. Dann nahm er Hadley am Arm, drückte ihm die Pistole in die Rippen und zog ihn mit sich. »Und Sie kommen mit mir.«
     
    Der Rotor des Mil-17 begann sich zu drehen, und das Heulen der Gasturbinen wurde immer lauter, als Abad mit Hadley darauf zuging. Florin hatte sich einen Helm aufgesetzt und stand an der Tür. Die beiden Algerier in ihren Marineuniformen machten sich bereit.
    »Ich habe Befehl, nur einen Mann aufzunehmen!«, schrie Florin über den Rotorlärm hinweg. »Wer von Ihnen ist Major Abad?«
    »Ich widerrufe den Befehl«, entgegnete Abad und wedelte mit seiner Pistole. »Dieser Mann kommt mit uns.«
    Hadley zwinkerte Florin zu, der als Erster einstieg, gefolgt von Abad.
    »Los!«, rief Abad den Piloten zu.
    Florin nickte Hadley zu und deutete zur offenen Tür. Als sich die Kufen des Hubschraubers vom Boden lösten, ging Florin zwischen Abad und Hadley hindurch.
    »Jetzt!«, rief er.
    Hadley warf sich aus der Tür und versuchte sich unter den Hubschrauber zu rollen. Abad sprang auf und rannte zur Tür. Sich mit einer Hand am Griff über seinem Kopf festhaltend, versuchte er auf Hadley zu schießen, doch der Helikopter drehte sich im Uhrzeigersinn und verbarg den Engländer so vor seinen Blicken.

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