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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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verlangte Pinto.
    Wieder drückte er auf seinen Knopf, während er die ersten Seiten durchblätterte, und seine Sekretärin trat ein. Hadley sah, dass sich drei Knöpfe an der Konsole befanden, ein schwarzer, ein grüner und ein roter. Kellner, Sekretärin und was noch? Rausschmeißer?
    »Bitte kopieren Sie das alles. In zweifacher Ausführung«, bat er. Dann wandte er sich wieder an Hadley.
    »Und wo liegt die Verbindung zwischen Ihren ›Aufträgen‹ und dem Gold?«
    »Er sagte, der erste Auftrag würde seine Glaubwürdigkeit untermauern. Und er will, dass ich ihm etwas mitbringe.«
    »Hat er gesagt, wohin Sie gehen sollen?«
    »Nein.«
    »Wann?«
    »Nein.«
    »Interessant«, bemerkte Pinto.
    »Warum?«
    Pinto antwortete nicht. Er stand auf und ging nachdenklich im Raum auf und ab, als hätte er seinen Besucher vergessen. Hadley entschloss sich daraufhin, die Wände in Pintos Büro zu betrachten und nach Hinweisen auf den Mann zu suchen: Es gab jede Menge Fotos, einige von Schiffen und andere mit Gruppen von lächelnden Marineoffizieren. In der Mitte eines deckenhohen Regals standen die maßstabsgetreuen Modelle einer modernen F-100-Fregatte und einer alten Dreimastgaleone.
    Das einzige Gemälde, an einem Ehrenplatz hinter Pintos Schreibtisch, sah aus wie ein Original und stellte den Marqués von Santa Cruz dar.
    »Wissen Sie, wer das ist?« Pinto hatte Hadleys forschenden Blick bemerkt.
    »Don Álvaro de Bazán, der erste Marqués?«
    »Volltreffer!«, rief Pinto begeistert und fügte hinzu: »Aber so etwas wissen Sie natürlich, das hätte mir klar sein müssen. Es ist genau Ihr Gebiet, nicht wahr?«
    »Richtig. Das wurde gleich nach Lepanto gemalt?«
    »Ja, tatsächlich. 1571.« Pinto betrachtete das Bild einen Moment lang selbst. Der Admiral war fünfundvierzig gewesen, als er die Flotte angeführt hatte, die das Ottomanenreich in einer großen Seeschlacht mit sechshundert Schiffen besiegte.
    »Das waren andere Zeiten«, meinte Pinto fast nostalgisch.
»Leider haben wir heute zu wenig Zeit, um in der Vergangenheit zu schwelgen. Die bittere Realität des modernen Lebens nimmt uns zu sehr in Anspruch.«
    »Ja, in meiner derzeitigen Lage kann ich da nur zustimmen.«
    »Sie können jetzt nach Hause gehen«, erwiderte Pinto lachend.
    »Sind wir fertig?«
    »Wir sind fertig.« Es klang, als sei das selbstverständlich. »Nach dem Debriefing natürlich. Sie können jetzt hinuntergehen oder, wenn Sie zu müde sind, die Nacht in Madrid als unser Gast verbringen, und wir erledigen das morgen.«
    »Und dann?«
    »Dann sehen wir weiter.«
    »Sie haben mir Ihr Wort gegeben, Capitán Pinto. Helfen Sie uns dieses eine Mal, und Sie haben wieder eine weiße Weste.«
    »Ja, und dazu stehe ich auch. Sie können gehen und die Memoiren des Azteken schreiben. Sie dürfen sogar die Münze behalten.« Er schob das Goldstück über seinen Schreibtisch zu Hadley, der ihn überrascht ansah. Aber Pinto zeigte kein Interesse daran.
    »Sie ist nicht ungewöhnlich. Aber dennoch wertvoll. Um die dreihundert Euro. Ich kann auch großzügig sein. Allerdings«, warnte ihn Pinto, »sobald Florin Sie für einen seiner ›Aufträge‹ braucht, will ich das wissen.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Und wir werden Sie dabei begleiten.«
    Auf diese Gelegenheit hatte Hadley nur gewartet. »Ja, da Sie das gerade erwähnen … vielleicht könnten Sie dafür jemanden finden, der sich besser anstellt als die beiden Affen, die mir nach Kuba gefolgt sind.«

    »Oh?«
    »Florin hat sie sofort durchschaut. Bis hin zu ihren falschen Pässen.«
    »Hat Sie das geärgert, Mr Hadley?«
    »Allerdings hat es das.«
    »Vielleicht waren das Köder«, meinte Pinto amüsiert.
    »Was soll das denn heißen?«
    »Vielleicht sollte man sie ja bemerken. Ein Warnschuss vor den Bug, sozusagen. Wir wissen es, und wir wissen, dass ihr es wisst, so was in der Art.«
    »Für Sie ist das alles nur ein verdammtes Spiel, nicht wahr?«
    »Weit gefehlt, Mr Hadley.« Pinto stand auf und drückte einmal auf den roten Knopf. »Die Sache ist sehr ernst. Aber Sie können sicher sein, dass Sie einen guten Schutzengel hatten. Einen, den weder Sie noch Sierras Leute durchschaut hätten, nicht in einer Million Jahren.«
    Ein untersetzter Mann in einer maßgeschneiderten Lederjacke trat ein, als Pinto Hadley zur Tür brachte.
    »Minguez bringt Sie nach unten. Es wird nicht lange dauern. Sein Team ist sehr gut in so etwas. Sagen Sie ihm einfach alles, was Sie wissen.«
    Pinto sah ihnen

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