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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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einzige Grund?«
    »Nun, ich möchte sehen, aus welchem Holz der Mann geschnitzt ist«, erklärte Florin. »Und wenn wir ihn, einen Engländer, einsetzen, können wir das Verhältnis Spanien-Kuba ein wenig entspannen.«

    »Und was erwarten Sie von mir?«
    »Sie könnten meine Stimme in Spanien sein. Meine eigene Malinche .«
    Der Name war der einer Dolmetscherin der Nahua-Indianer, die als Begleiterin und Vertraute stets an der Seite von Hernán Cortés gestanden hatte, als er mit seinen dreihundert Mann das Aztekenreich eroberte.
    » Malinche war eine Mexikanerin, die den Spaniern diente«, wandte Rosa ein.
    »Dann ist es dieses Mal eben andersherum.«
    »Sie war außerdem seine Geliebte.«
    »Ach, wenn ich doch nur jünger wäre!«
    Rosa lachte über die anzügliche Bemerkung und fuhr ernst fort: »Mr Florin, ich bin aus moralischen Gründen zu Ihnen gekommen. Ich bin gekommen, weil ich glaubte – und immer noch der Meinung bin –, dass es das Richtige ist.«
    »Dafür danke ich Ihnen erneut.«
    Rosas Tonfall änderte sich nicht, und sie überhörte geflissentlich seine Dankbarkeit. »Wir wissen beide, dass wir mit dem Interesse meines Vorgesetzten an dem – wahrscheinlich mythischen – verschwundenen Gold spielen können.«
    Florin ging in keiner Weise auf die Bemerkung ein.
    »Und selbst wenn das Resultat kistenweise Gold sein sollte, was ich stark bezweifle, so bin ich doch nicht dafür angestellt, gegen eine Gebühr ausländische Interessen zu vertreten, wie gerechtfertigt sie auch immer sein mögen.«
    »Was würde Sie denn zufriedenstellen?«
    »Ich habe diesen Job angenommen, um Spanien zu dienen, Mr Florin.« Rosa sah nachdenklich aufs Meer und wählte ihre Worte sorgfältig. »Vielleicht ist das ja altmodisch,
aber so bin ich nun mal.« Sie wandte sich Florin zu. »Ich brauche keine große Karriere, und ich werde mit Sicherheit nicht die Interessen meines Landes riskieren. Sie wollen, dass ich diesen Jack Hadley rekrutiere? Zu unser beider Nutzen, sagen Sie? Aber was genau ist der Nutzen? Wenn Sie von mir erwarten, Capitán Pintos Leidenschaft für Numismatik auszunutzen, dann werden Sie mir die Frage beantworten müssen: Was genau springt für Spanien dabei heraus?«
    »Nun gut, Rosa.« Plötzlich war auch Florin ganz geschäftsmäßig. »Bitte setzen Sie sich, dann gebe ich Ihnen etwas. Sagt Ihnen der Name Celestino Potro etwas?«
    »Ein Exilafrikaner …« Rosa zögerte und versuchte, sich daran zu erinnern. »Er hat in Spanien gelebt.«
    »Ihr Capitán Pinto«, fuhr Florin fort, »unterstützt Mr Potro heimlich als den nächsten Präsidenten von Äquatorialguinea. In ein paar Monaten wird es einen Putsch geben, durchgeführt von ausländischen Söldnern. Finanziert von Spanien und Südafrika, durchgeführt von Sambia aus und mit dem Ziel, sich die Ölquellen von Guinea zu sichern.«
    Rosa unterbrach ihn nicht, denn sie konnte der Sache in Madrid nachgehen. Möglich war es jedenfalls.
    »Aber die Sache wird schiefgehen, Mrs Uribe.« Es entging ihr nicht, dass er sie plötzlich mit Nachnamen ansprach. »Ihr Land wird sich auf der falschen Seite des Zauns wiederfinden und eine sichere Ölquelle verlieren – jetzt, wo sich Aznar entschlossen hat, sich auf die Seite von Bush und Blair zu stellen und sich in die Angelegenheiten des Irak einzumischen.«
    »Und was genau bieten Sie jetzt an?«
    »Finden Sie einen Weg, diesen Jack Hadley mit dem
Segen Ihres Bosses zu mir zu bringen, dann helfe ich Spanien, in Äquatorialguinea auf der Siegerseite zu stehen.«
    »Soll ich das Capitán Pinto sagen?«
    »Nein.« Florin schüttelte den Kopf. »Das wird Hadley Pinto dann sagen, wenn wir so weit sind. Damit werde ich meine Schuld bei Ihnen begleichen.« Er nickte zu den Akten hin, die Rosa ihm gebracht hatte. »Nein, Sie sagen Capitán Pinto, dass Sie Ihre Quellen in Chile haben flüstern hören, dass Jesús Florin sein Schweigen über den Bürgerkrieg – inklusive des fehlenden Goldes – brechen will und sich einen Engländer ausgesucht hat, dem er seine Papiere übergeben will. Einen Professor an Florins Alma Mater in Salamanca.«
    »Ich verstehe.«
    »Den Rest erledige ich dann.«
    »Ich muss Ihnen also vertrauen?«
    »Ja.« Florin hielt ihrem Blick stand.
    »Irgendwie tue ich das, Mr Florin. Aber bitte denken Sie daran, was ich gesagt habe. Ich diene nur Spanien.«
    »Ich werde es nicht vergessen. Nun, ohne Sie Ihr Handwerk lehren zu wollen …«
    »Mein Handwerk ist der Handel, Mr Florin«, unterbrach

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