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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Ohren.«
    »Wer sagt das?«
    »Florin selbst«, musste Hadley zugeben. »Und wenn man davon ausgeht, dass seine Informationen richtig sind«, fügte er angesichts Pintos zynischem Grinsen hinzu, »scheint er genauso gut informiert zu sein wie Sie.«
    »Und er will, dass wir diesen Mann anheuern«, sagte Pinto, zog ein weiteres Blatt aus Florins Stapel hervor und betrachtete es stirnrunzelnd. »Was halten Sie davon, Hadley?«
    »Hören Sie, ich hatte von Anfang an nicht die Absicht, hier zu sein, und noch weniger, mich in irgendwelche schmutzigen Angelegenheiten hineinziehen zu lassen …«
    »Ja, das sagten Sie bereits«, entgegnete Pinto scharf. »Aber ob es Ihnen gefällt oder nicht, Jack Hadley, Sie sind bereits darin verwickelt. Sie haben all dies gelesen«, fuhr er fort und deutete auf die Papiere auf seinem Schreibtisch, »und kennen daher Staatsgeheimnisse. Nun, das wiederum gefällt mir keineswegs, aber ich bin nun mal auf Sie angewiesen. Also sollten wir versuchen, mit diesen Tatsachen zu leben, sonst zwingen Sie mich womöglich dazu, Sie
in Einzelhaft zu stecken, bis die ganze Angelegenheit vorüber ist.«
    »Also was zum Teufel soll ich denn jetzt tun, Pinto?«, rief Hadley.
    »Erstens«, zählte Pinto gewohnheitsmäßig an den Fingern ab, »geben Sie mir Ihr Wort als Offizier und Gentleman, dass Sie über das, was Sie über Äquatorialguinea erfahren haben, mit niemandem sprechen – übrigens einschließlich Miss Vilanova. Hat sie das gesehen?« Wieder deutete er auf seinen Schreibtisch.
    »Nein.«
    »Gut, so soll es auch bleiben. Zweitens«, zählte er weiter auf, »sollten Sie anfangen, Ihrem Gastland ein wenig Respekt, wenn nicht Loyalität entgegenzubringen, und versuchen, ein wenig über den Tellerrand hinauszusehen. Ich möchte wissen, was Sie von dem Azteken halten, ob man ihm trauen kann oder nicht und warum. Sie hatten schließlich – und das verdanken Sie zu einem großen Teil auch uns – das einzigartige Privileg, sich mehrere Stunden lang mit ihm unterhalten zu dürfen. Nun, können wir uns darauf einigen?«
    »Okay. Bis diese Angelegenheit in Afrika vorbei ist.«
    »Habe ich Ihr Wort?«
    »Ja.«
    »Das hier müssen Sie trotzdem unterschreiben.« Pinto zog ein offizielles Dokument aus einer Schreibtischschublade und schob es Hadley zusammen mit einem Stift hin.
    »So viel zum Thema Gentleman«, murmelte Hadley leise, als er unterschrieb. Pinto nahm Stift und Papier an sich und überhörte die überflüssige Bemerkung. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen, wenn wir gerade so offen miteinander reden?«

    »Nur zu.«
    »Arbeitet Rosa Uribe für Sie?«
    »Sie arbeitet für ICEX«, erwiderte Pinto. »Aber sie ist… uns bekannt. Mehr sage ich dazu nicht. Nun lassen Sie uns zu diesem Mann in Malabo zurückkehren.« Er betrachtete ein Foto. »Major Abad.«
    Florin war bei seiner Beurteilung der Situation exakt gewesen: Der Putsch würde wahrscheinlich gelingen, aber nur für kurze Zeit. Die Menschen in Äquatorialguinea waren unglaublicher Unterdrückung ausgesetzt gewesen, seit sie die Unabhängigkeit von Spanien erlangt hatten. Eine Gruppe ausländischer Söldner würde dieses brutale Regime nicht so leicht ersetzen können.
    Wenn Penang abgesetzt würde, würde man Potro als seinen Nachfolger als Wahl Spaniens ansehen. Doch wenn der Untergang von Penangs Terrorapparat in heftigen Unruhen und bürgerkriegsähnlichen Zuständen endete, würde unweigerlich Kamerun oder der Kongo einmarschieren – natürlich, um Leben zu retten – und de facto zum Hüter der Ölreserven des Landes werden, eine Debatte über die Zukunft von Äquatorialguinea in ganz Afrika anfangen und alle Nichtafrikaner, einschließlich der Spanier, aus dem Land jagen.
    Florins Plan sah vor, den Penang-Clan zu stürzen, aber Abad zu behalten, um einen glatten Übergang zu gewähren. Abad konnte man kaufen, und dafür war Spanien in der idealen Lage. Wenn das CNI-Büro in Malabo ihm ein Angebot machte, konnte man sicher sein, dass er sich auf die Seite der Gewinner schlagen würde.
    Der CNI hatte zwar nicht viel über Jorge Abad, aber Pintos Meinung nach genug, um an ihn herantreten zu
können. Als vor Jahren der vorherige Präsident gestürzt worden war, hatte Abad geschickt die Seiten gewechselt und sich dann den besten Job gesichert.
    Pinto betrachtete die Fotografien in Abads Akte. Sie waren zwar mit einem Teleskop aufgenommen, aber scharf genug, um erkennen zu lassen, dass er ein schlanker Mann in einer schlichten beigen

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